Tomohon – Vulkane, Seen und Wasserfälle

Es geht los

Nach dem Mittagessen auf den Bunaken ließen wir uns nachmittags von einem Fischer zurück zum Festland bringen. Da wir das Tauchen bar bezahlen mussten, trafen wir uns am Hafen am ATM mit einem der Tauchlehrer und nach ausprobieren mehrerer ATMs bekamen wir dann endlich Bargeld und bestellten uns ein Grab-Taxi in die Berge etwas außerhalb von Tomohon.

Wunderschöne Berge

Anfangs war es noch hell und wir bewunderten die wunderschöne Natur, durch die wir fuhren. Einen großen Teil der Zeit fuhren wir in Serpentinen auf gut ausgebauter Straße durch den Dschungel. Für die knapp 30km benötigten wir deshalb etwa eine Stunde. Doch die Temperatur war angenehm, sodass sich Gunnar mittlerweile wieder deutlich besser fühlte.

Hier wären wir gerne länger geblieben!

Wir kamen im Dunklen an unserer Unterkunft (Mountain View Resort and Spa) an und waren total begeistert! Wir hatten dieses Mal nicht vorab gebucht, sondern versuchten es ganz spontan. Wir ließen uns drei Zimmer unterschiedlicher Kategorien zeigen und entschieden uns für das günstigste, weil das schon ziemlich toll war! Allerdings wurde das letzte Zimmer dieser Kategorie gerade vermietet während wir unsere Rundtour machen und so bekamen wir ohne nachzufragen zum selben Preis eine Kategorie höher. Wir packten unsere Rucksäcke ein letztes Mal aus, gingen duschen und bestellten dann unser Abendessen. Auch an unseren letzten Abenden wählten wir immer noch indonesische Gerichte, wir lieben das Essen einfach und haben die westliche Karte links liegen gelassen.

Und noch eine Rollertour

Wir planten vor dem Schlafen gehen eine Rollertour, bei der wir den Vulkan Lokon besteigen, den Schwefelsee Danau Linow besichtigen und anschließend zum Wasserfall Kali wandern wollten. Den Roller konnten wir bei unserer Unterkunft spontan für den nächsten Tag mieten. Frühstück haben wir ebenfalls für den frühem Morgen bestellt.

Vulkan Lokon

Nach einer richtig guten Nacht und einem guten Frühstück machten wir uns auf dem Weg zum Lokon. Der Vulkan ist das letzte Mal 1977 ausgebrochen und immer noch aktiv. Dank maps.me fanden wir den Parkplatz und Start der Wanderung, ohne wäre es schwieriger geworden, wobei einem die Einheimischen immer die Richtung beim Fahren gezeigt haben. Wahrscheinlich kennen sie verloren aussehende Touristen.

Durch den Fluss

Wir stellten unseren Roller ab und machten uns an den Aufstieg. Etwa 1,5 Stunden werden dafür normalerweise angesetzt. In der Trockenzeit, außerhalb ist die Besteigung so glauben wir auch gar nicht möglich, bzw. einfach ziemlich gefährlich, läuft man durch den ausgetrockneten Fluss nach oben. Den Weg kann man dadurch eigentlich gar nicht verpassen. Ab und zu muss man seine Hände einsetzen und 2-3 Mal muss man seitlich einem Weg folgen, um eine gefährliche Kletterpartie zu vermeiden. Die größte Schwierigkeit ist es die Kreuzung Richtung Krater zu erkennen (siehe rechtes Foto) und nicht wie wir 30-40 Minuten weiter zu laufen und sich zu wundern, wann man denn endlich mal da ist.

Immer der Nase nach

Eigentlich muss man auch immer nur der Nase nachlaufen, denn je höher man kommt, desto mehr riecht man den Schwefel. Gelber Rauch tritt permanent aus dem Krater. Oben angekommen genossen wir das spannende Panorama und machten ein paar Fotos. Da es geruchstechnisch nicht so einladend war, verbrachten wir auch nicht allzu viel Zeit dort oben, sondern machten uns relativ früh wieder an den Abstieg.

Tipps zur Besteigung

Man sollte morgens zwischen 6-8 Uhr starten und dafür sorgen, dass man ausreichend Wasser mit dabei hat. Außerdem ist man häufig der Sonne ausgesetzt und kann nicht in den Schatten ausweichen, daher ist Sonnenmilch und eine Kopfbedeckung sehr hilfreich! Für die Wanderung sollte man festes Schuhwerk tragen und eine gewisse Sportlichkeit aufweisen.

Schwefelsee Danau Linow – Selfie Time

Vom Parkplatz des Vulkans fuhren wir die 14km bis zum Schwefelsee Danau Linow. Wir nutzten maps.me, aber auch ohne ist der Weg relativ einfach zu finden. Wenn man links von der Hauptstraße abgebogen ist, muss man wieder links fahren um zu dem neuen Aussichtscafé (2019 eröffnet) zu kommen. Man kann auch zum gucken rechts fahren, dort gibt es aber keine Einkehrmöglichkeiten (haben wir getestet). Für das Café muss man Eintritt zahlen, aber die Aussicht ist wirklich sehr schön und die Preise moderat. Wir verbrachten zwei sehr sonnige, gemütliche Stunden mit Essen, relaxen und Selfies mit Einheimischen machen.

Wasserfall Kali – schön, aber etwas gefährlich

Vom See aus fuhren wir kurz zu unserer Unterkunft, da wir eh genau daran vorbeifuhren und füllten unsere Wasservorräte auf. Der Hotelleiter erkundigte sich nach unseren Plänen und wies uns daraufhin, dass der Fahrweg zum Wasserfall von dieser Seite aus etwas gefährlich wäre und wir ab und zu absteigen sollten und schieben und zurück auf jeden Fall über die Hauptstraße fahren sollen. Er sollte recht damit behalten!

So schlimm ist es doch gar nicht

Zunächst ging es hoch und runter, auch mal etwas steiler, aber alles auf asphaltierter Straße. Irgendwann ging die Straße in eine Schotterstraße über und wir dachten, das meinte der Hotelleiter mit gefährlich. Wir mussten lächeln und dachten an unser Flores Abenteuer zurück… solange bis es dann wirklich etwas gefährlicher wurde und die Straße immer schlechter. Immer wieder stieg ich ab und Gunnar fuhr alleine, bzw. rollte sitzend (er hat lange Beine) vorsichtig durch die schwierigen Stellen. Wir waren froh als wir wieder auf besserer Straße waren und wussten jetzt, warum der Weg Oneway ist!

Eine andere Welt

Mit maps.me fanden wir den etwas versteckten Eingang zum Wasserfall und tauchten direkt in eine andere Welt ein. Vom Schwefelsee aus waren es etwa 17km und eine Stunde Fahrt gewesen. Wir wurden quasi vom Dschungel verschluckt und wanderten auf teils sehr rutschigem schmalem Weg bis zum Wasserfall. Es sah so aus, als ob schon lange keiner mehr hier gewesen ist, das hinterließ einen noch mystischeren Eindruck. Froh nach etwa 45 Minuten am Wasserfall angekommen zu sein, zogen wir uns aus und versuchten noch näher über die Brücke bis zum Wasserfall zu gelangen. Über die Brücke schafften wir es noch, dann wurde es einfach zu gefährlich! Wir gingen zurück zum Roller und wurden von einem Jugendlichen aufgefordert Parkgebühren zu bezahlen. Wir gaben ihm umgerechnet 50 Cent, immerhin standen wir auf seinem Grundstück, und machten uns auf den Rückweg.

Der freundliche Helfer

Es war gar nicht so einfach aus diesem Ort wieder heraus zu kommen. Wir versuchten irgendwie die Hauptstraße zu erreichen und fuhren immer wieder in Sackgassen. Irgendwann fragte uns ein Einheimischer, ob er uns helfen kann. Wir erzählten von unserem Problem und er forderte uns auf, ihm hinterher zu fahren, da er in dieselbe Richtung musste. Er trug Sportsachen und hatte einen Badmintanschläger auf dem Rücken, wir vertrauten ihm sofort.  Sicher brachte er uns durch das Labyrinth der Straßen auf die Hauptstraße zurück und so endete das Abenteuer unseres Roadtrips. Zurück in der Unterkunft bestellten wir Abendbrot, gingen duschen und buchten eine Tour die uns zum Tangkoko Nationalpark und anschließend zum Flughafen bringen sollte. Ein echter Luxus!

Über Gunnar

34 Jahre IT-Berater Volleyball Reisen Autos
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