34 Jahre IT-Berater Volleyball Reisen Autos

Rainbow Mountains

Vinicunca oder Palccoyo

Wer Bilder von Peru im Kopf hat, denkt auch häufig an die Rainbow Mountains. Mittlerweile gibt es zwei verschiedene Touren zur Auswahl. Einmal der klassische Berg Vinicunca, für den auch wir uns entschieden haben, zum anderen Palccoyo, der häufig als Alternative genannt wird. Dort fehlt jedoch das Red Valley, sodass wir uns gegen die weniger touristische und einfacher zu erreichenden Alternative entschieden.

Wir haben unsere Tour bei Exploor Peru gebucht, da ich vorab über Instagram mit ihnen Kontakt aufgenommen hatte und sehr viele Informationen zur aktuellen Situation vor Ort bekommen habe. Reisen zu Coronazeiten ist leider nicht so einfach möglich gewesen! Zum Beispiel war es für uns leider nicht möglich durch Red Valley zu laufen. Wir haben gehört, dass auch das ein absolutes Highlight ist, aber wir haben uns mit dem Aussichtspunkt auf das Red Valley begnügen müssen.

Randbedingungen

Die Wanderung vom Parkplatz bis zum Aussichtspunkt dauert zwischen zwei bis drei Stunden, trainierte Wanderer schaffen es auch in 1,5h. Es ist möglich bis zum letzten steilen Anstieg ein Pferd für ungefähr 16€ pro Richtung zu nehmen. Die Wanderstrecke beträgt 6km. Zwischen Parkplatz und Aussichtspunkt gibt es eine Toilette, für die ein wenig Kleingeld notwendig ist. Als wir da waren, durften wir sie allerdings nicht benutzen, da noch kein Wasser vorhanden war.

Morgenstund hat…

Es war mein Geburtstag, um 3 Uhr klingelte der Wecker. Müde, aber aufgeregt packten wir unseren Rucksack und standen um 3:30 Uhr fertig angezogen vor der Tür. Wir waren dick angezogen, trugen u.a. unsere einen Tag vorher erworbenen Babyalpaka Wollmützen und waren somit gut gegen die frostigen Temperaturen gewappnet. Mit einem kleinen Frühstückspaket von unserer Unterkunft stiegen wir zu unserem deutschsprachigen Guide ins Auto und fuhren zunächst 1,5h bis zu einem Frühstücksrestaurant. Wir stellten fest, dass wir die einzigen Gäste waren und machten es uns auf den Ledersitzen bequem. Die Zeit bis zum Frühstück dösten wir vor uns hin und dank Heizung im Auto war uns auch muckelig warm.

Buffet für Zwei

Am Restaurant angekommen, zogen wir erst einmal wieder unsere dicken Jacken, Mütze und Schals an und wagten uns dann in die Kälte. Auch im Restaurant waren es nur ein paar Grad über Null. Aber mit heißem Tee (natürlich Koka Tee) und heißem Rührei, war die Kälte gut zu ertragen. Es gab ein Buffet mit vernünftiger Auswahl und wir langten trotz früher Uhrzeit ordentlich zu. Na, zumindest Gunnar konnte schon wieder gut essen. Ein Buffet für uns allein war schon etwas, da könnten wir uns dran gewöhnen 😀

Höher und höher

Nach dem Frühstück suchten wir in absoluter Dunkelheit, bewaffnet mit unseren Handytaschenlampen, die Toiletten des Restaurants auf (überraschend gut und sauber). Danach ging es zurück zum Auto und nach einem kurzen Moment auf der Hauptstraße, bogen wir auf eine Nebenstraße in den Bergen ab und die Fahrt nach oben begann. Etwa eine Stunde brauchten wir für die kurvenreiche Schotterpiste. Sie führte durch kleine Dörfer und beglückte uns immer wieder mit spektakulären Ausblicken. Wir sahen schroffe Felsen, rötliche Steilwände, einen Fluss unten im Tal und ganz viele Tiere – Pferde, Lamas, Alpakas, Hunde, … In einem Dorf mussten wir eine kleine Summe bezahlen, als Eintritt in das Gebiet der Einheimischen.

Parken auf 4.600m

Nach etwa einer Stunde erreichten wir dem Parkplatz und spürten direkt, wie dünn doch die Luft auf über 4.600m ist. Wir waren mit das erste Auto, was wirklich sehr schön ist, da etwa 1.000—2.000 Touristen pro Tag die Regenbogen Berge besuchen. Auf unserem Weg nach oben sahen wir viele Einheimische mit Pferden, bzw. Muli´s, die Straße hoch wandern, bereit wie jeden Tag die Touristen bis zum letzten Anstieg reiten zu lassen. Für ca. 16€ kann man sich den Großteil der 6km langen Wanderung hochtragen lassen. Und wir müssen berichten, das haben wirklich sehr viele Menschen wahrgenommen. Die Wanderung ist an sich gar nicht so anspruchsvoll, aber bei der Höhe bis zu 5.100m kann selbst dem sportlichsten Menschen die Luft wegbleiben.

Koka Bonbons, Koka Schokolade, Koka Blätter

Das legale Wundermittel gegen die Höhenkrankheit ist Koka. Hierbei handelt es sich aber um die harmlose, nicht sinnesverändernde Form der Pflanze. Wir aßen beim Aufstieg Koka Schokolade und Koka Bonbons. Ob wirklich Koka, oder nicht doch der Zucker geholfen hat, dass wir ohne Probleme den Berg erklommen haben, werden wir wohl nie herausfinden. Ein paar Mal sind wir allerdings auch stehen geblieben, um ein bisschen den Herzschlag zu beruhigen. Das ist sehr wichtig in der Höhe, da es dort oben keine medizinische Versorgung gibt und ein Herzinfarkt nicht rechtzeitig behandelt werden könnte.

Step by step

Der Weg nach oben war wirklich schön. Wir waren umgeben von roten Bergen und der gerade aufsteigenden Sonne. Er war meistens eher eben und flach mit einem leichten Anstieg. Der Boden war gut zu begehen. Ein bisschen herausfordernd war dann allerdings der sandige/kiesige Aufstieg. Hier war es auch nicht mehr möglich hochzureiten, der steile Zickzack Anstieg muss von jedem zu Fuß begannen werden. Ein paar Menschen sahen wir schon oben stehen und wir konnten es nun kaum erwarten auch endlich oben anzukommen. Mit langsamen, aber konstanten Schritten arbeiteten wir uns immer weiter nach oben und achteten darauf unser Herz nicht zu schnelle schlagen zu lassen.

Glücklich und Sprachlos

Und dann waren wir plötzlich oben! Auf zahlreichen Fotos haben wir den Vinicunca bereits gesehen, dann aber direkt vor ihm zu stehen und die einzigartigen Farben zu bewundern war wirklich beeindruckend. Wir waren vielleicht mit acht anderen Touristen dort oben und konnten Fotos machen und den unfassbaren Ausblick genießen. Die Farben des Vinicunca wirkten schon fast surreal. Unterstrichen wurde das Ganze von bestem Wetter. Der Himmel war makellos blau und die Sonne hüllte die Umgebung in ein wunderschönes Licht ein.

Fernblick

Wir machten zahlreiche Fotos nach etwa einer halben Stunde gingen wir noch ein wenig weiter und betrachteten den Gletscher Ausengate. Hier waren wir komplett alleine, die anderen Touren blieben nur beim Vinicunca. Es lohnt sich definitiv diesen 5min Abstecher zu machen und die Berge und Landschaften im Umkreis zu bewundern. Die Mischung aus allem macht diesen Ort einfach zu etwas besonderem.

Abstieg

Nach einer weiteren halben Stunde etwa und zig weiteren Fotos, riet uns unser Guide, dass wir langsam absteigen sollten, um der Höhe nicht zu lange ausgesetzt zu sein. Da wir neben dem Fotografieren uns auch ausreichend Zeit genommen haben, in dem wir die Landschaft einfach nur bewundert haben, stimmten wir zu und liefen zurück durch das wüstenartige Tal. Nach etwa 1,5h erreichten wir den Parkplatz und begannen mit der kurvenreichen, aber spektakulären Abfahrt nach unten. Runter benötigten wir etwas weniger Zeit, als rauf, sodass wir etwa 50min später beim Restaurant vom Frühstück ankamen. 

Und dann war es auch schon vorbei

Im Restaurant bekamen wir unser Mittagessen, was wir bereits beim Frühstück ausgewählt hatten. Es gab sogar eine Vorsuppe und insgesamt war das Essen sehr gut. Es sah aus wie ein typisch peruanisches Restaurant und keine Touristenabsteige, in die man häufiger bei solchen Touren gebracht wird. Im Garten sprangen zwei Welpen rum, mit denen wir kurz spielten und dann etwa 2h bis nach Cusco zurück fuhren. Wir verabschiedeten uns von unserem Fahrer und Guide und legten uns erst einmal eine halbe Stunde schlafen. Dieser Ausflug war wirklich ein absolutes Highlight!

Warum ist der Berg eigentlich bunt?

Der Berg befindet sich in einem vulkanischen Gebiet, in dem zwei tektonische Platten aufeinander treffen. Solche Gegenden weisen häufig einen hohen Anteil an Mineralien auf. Das Rot entsteht durch Eisenoxid, orange und gelb durch Eisensulfid. Chlorit färbt den Boden blau und die Grüntöne entstehen durch die Vermischung der gelben und blauen Schichten.

Fun Fact

Bis 2017 waren die Rainbow Mountains kaum bekannt, doch durch ein Foto auf Instagram wurde ein ganz großer Boom ausgelöst.

Kosten 

Tour: 66 €/Person

Eintritt Nationalpark: 6 €/Person

Fazit

Wir sahen Wüstenlandschaften, Regenbogenberge, rote Täler, grüne Gebiete, schneebedeckte Gletscherspitzen und zahlreiche Lama und Alpakaherden. Alles an einem Ort. Wir zahlten vielleicht mehr als bei anderen Touranbietern, doch alleine schon mit als Erstes dort oben zu sein und die unfassbar faszinierende Landschaft für uns alleine zu haben, war jeden Euro wert. Wir hatten wirklich Glück mit dem Wetter, daher sah es bei uns besonders spektakulär aus. Unser Guide verriet uns, dass sie bisher noch nie so gute Verhältnisse dort oben gehabt hatte. Das Wetter hat mir also ein ganz besonderes Geburtstagsgeschenk gemacht. Wir haben gehört, dass es dort oben auch gerne einmal schneit.

Etappe 24 des Alpe Adria Trails

Es war mein Geburtstag, Kaiserwetter wurde vorhergesagt und ich durfte mir aussuchen, womit ich gerne den Tag verbringen wollte. Die Entscheidung fiel mir sehr einfach! Ich wollte unbedingt die 24. Etappe des Alpe Adria Trails wandern, so viele schöne Fotos und Videos hatte ich bei anderen Reisebloggern und auf Instagram darüber gesehen!

Transfer? Kein Problem

Wir packten nach vier Tagen unsere Sachen in unserer Unterkunft in Bled, verabschiedeten uns herzlich von der Gastfamilie und fuhren am frühen Morgen los Richtung Trenta. Wir hatten mit unserer Unterkunft in Bovec (Ziel der Etappe) vereinbart, dass sie uns die halbe Stunde zurück zu unserem Auto fahren werden, sodass wir uns nicht mehr darum kümmern brauchten, wie wir wieder zum Startpunkt zu unserem Auto zurückkommen könnten.

Die Fahrt nach Trenta war richtig schön und spektakulär. Zunächst hielten wir an einer lokalen Bäckerei und Gunnar kaufte uns zur Feier des Tages leckere Crossaints. Zweiter halt war der Lidl, bei dem wir uns ebenfalls mit Leckereien und Trinken eindeckten.

Dann ging es aber wirklich los und das Navi führte uns über den Gebirgspass „Vršič-Pass“ im Triglav Nationalpark. Wir staunten über die zahlreichen Radfahrer und Wanderer und bemerkten wie von Meter zu Meter unsere Wanderlust weiter stieg und wir am liebsten direkt losgewandert wären.

Nach etwa 1,5 Stunden und 64km sind wir dann endlich in Trenta angekommen, parkten unser Auto und um 9:30 Uhr ging es los auf die Wanderung ins 24km entfernte Bovec! Offiziell soll die Strecke nur 21km lang sein, doch soweit wir wissen, sind wir immer richtig gelaufen und hatten dann trotzdem 24km zurückgelegt.

Die Traumwanderung beginnt

Am Parkplatz vor dem Besucherzentrum Dom Trenta stellten wir unser Auto ab, zogen unsere Wanderkleidung an und packten alles aus den Rucksäcken aus, was wir für die Wanderung nicht benötigen würden. Vom Parkplatz aus folgten wir zunächst der Beschilderung ein kleines Stück über eine Wiese Richtung Fluss und schon befanden wir uns in einer ganz anderen Welt.

Wow, ist das schön hier!

Die Farbe des Flusses ist einfach unheimlich spektakulär! Das Blau, ein ganz besonderes! Und das Tolle ist, wir sind den ganzen Tag mehr oder weniger den Fluss entlang gewandert!

Gute Schuhe sind immer wichtig

Mal ging es über Schotterpfade, mal über grüne Wiesen oder sogar mitten durch den Wald. Doch eigentlich war man immer im Augenkontakt mit dem Fluss. Wichtig zu wissen ist, dass man in den bewaldeten Abschnitten regelmäßig über größere Wurzelwerke geht. Vor allem morgens, aber auch bei Regen, können diese unheimlich glatt und rutschig werden, deshalb empfehlen wir jedem unbedingt feste Schuhe für die Wanderung anzuziehen.

Immer wieder gönnten wir uns den Tag über Pausen und bestaunten die unterschiedlichsten Farben des Flusses. Gerne zogen wir auch mal unsere Wanderschuhe aus und gönnten unseren Füßen ein wenig Erholung im eiskalten Wasser der Soca.

Langweilig kann jeder

Eine Besonderheit dieser Wanderung sind die zahlreichen Brücken und Hängebrücken. Die Aussicht von dort ist immer fantastisch, doch für Personen mit Höhenangst, stellen die Brücken mit Sicherheit eine kleine Herausforderung dar. Wir lieben solche Hängebrücken jedoch, hatten wir doch im Herbst 2019 in Nepal bereits sehr intensive Erfahrungen mit diesen gemacht. Schon relativ am Anfang der Wanderung stößt man auf eine dieser Brücken.

Am frühen Mittag spürten wir, wie langsam der erste Hunger aufkam. Nach einer kurzen Passage entlang der Straße, trafen wir auf das Camp Korita. Die Küche öffnete erst um 12:30 Uhr, so setzten wir uns für eine halbe Stunde in den Schatten, genossen ein kaltes Getränk und lasen eine Runde in unseren Büchern. Pünktlich um 12:30 Uhr durften wir uns ein Essen aussuchen und wir bestellten etwas typisch Einheimisches (siehe Fotos). Das war die vegetarische Variante und diese Teigrollen schmeckten uns sehr gut. Unangenehm waren leider die Wespen, die von Minute zu Minute immer mehr wurden. Durch Abdecken der Getränke war es aber aushaltbar.

Die kleine Soča-Schlucht

Nach dem Essen schulterten wir wieder unsere Rucksäcke und marschierten gestärkt und voller Motivation weiter. Wir liefen zuerst durch die sogenannte kleine Soča-Schlucht und freuten uns wirklich hier zu sein und diese traumhaft schöne Wanderung zu machen!

Die große Soča Schlucht

Ein absolutes Highlight auf der Wanderung war die große Soča Schlucht. Die Schlucht ist nur wenige Meter breit und der Fluss schlängelt sich in atemberaubender Schönheit hindurch. An manchen Stellen ist die Schlucht etwa 15 Meter tief. Für die knapp 750 Meter haben wir eine lange Zeit benötigt, da wir einfach immer wieder Fotos machen mussten oder auch mal nur den Ausblick genießen wollten. Wir sahen Touristen, die mit ihrem Auto so nah wie möglich zur Schlucht gefahren sind, ein paar Fotos machten und dann weiterfuhren. Ob sie wirklich die Schönheit der Soča wahrnehmen konnten?

Nach der Schlucht wird der Fluss wieder breiter und wir konnten die Einheimischen beobachten, wie sie immer wieder in das Wasser sprangen. Hier befand sich übrigens die Mündung der Flüsse Lepenjica und Soča. Ein paar Minuten beobachteten wir das Treiben, entschieden uns dann aber weiter zu wandern. Wir wollten uns für unsere Pause einen Ort aussuchen, an dem nicht ganz so viel los war. So wanderten wir an dem regen Treiben vorbei, überquerten eine alte Brücke und waren wieder ganz unter uns.

Die Fotos waren alle so toll, dass wir hier 9 Fotos als Galerie eingebaut haben. Es gibt aber noch so viele mehr.

Soca Schlucht 1

Bild 1 von 9

Nach der Schlucht wird der Fluss wieder breiter und wir konnten die Einheimischen beobachten, wie sie immer wieder in das Wasser sprangen. Wir wollten uns für unsere Pause aber einen Ort aussuchen, an dem nicht ganz so viel los war. So wanderten wir an dem regen Treiben vorbei, überquerten eine alte Brücke und waren wieder ganz unter uns.

Der einsame Baum

Als Fotospot empfohlen wurde uns der sogenannte einsame Baum. Dieser Baum steht, wie der Name sagt, ganz allein auf einem Felsen. Das sieht schon wirklich faszinierend aus, doch das Verlangen nach einer Pause war groß, sodass wir nur ein paar Fotos machten und uns dann weiter auf die Suche nach einem geeigneten, ruhigen Ort zur Rast machten. Wer den Baum finden möchte, muss auf jeden Fall immer nach rechts zum Wasser schauen, sonst läuft man recht schnell dran vorbei!

Im August bei bestem Wetter, war es ein schwieriges Unterfangen ein einsames Plätzchen zu finden, sodass wir uns irgendwann in einer kleinen „Bucht“ niederließen, in der auch ein paar Einheimische saßen und lagen. Wir zogen unsere Schuhe aus, weil wir unsere Füße im Wasser abkühlen wollten, doch das Wasser war so unfassbar kalt, dass wir es kaum aushalten konnten. Also einmal nur kurz reingetippt und dann ging es zurück auf die Decke und wir genossen unsere Snacks, lasen ein wenig und dösten ein paar Minuten.

Die Kršovec Schlucht

Nach der kleinen Rast packten wir alles zusammen und auf ging es zum letzten großen Highlight – die Kršovec Schlucht. Diese Schlucht ist genauso interessant und spannend, wie die Schlucht zuvor und wir machten wirklich hunderte von Fotos und setzten uns immer wieder kurz, um die Aussicht zu genießen. Auch kletterten wir auf kleinen Pfaden um möglichst viel sehen zu können. Wieder liefen wir an Einheimischen vorbei, die mit ihren Familien diesen wunderschönen Tag am Fluss genossen, etwas was uns sehr positiv aufgefallen ist.

Gibt es hier denn kein Taxi?

Wir merkten nun aber langsam, dass wir müde wurden, die Wanderung war durch die kleinen Anstiege zwischendurch doch schon ab und zu ganz gut anstrengend. Wir wanderten weiter, unterhielten uns, schwiegen wieder, erzählten uns von unseren Essenswünschen und schwiegen wieder. Dann sahen wir endlich Häuser und wir dachten, wir wären da. Aber nein, wir waren erst im Camp Toni angekommen. Von dort waren es noch etwa 45-60min bis nach Bovec.

Gunnars Laune war nicht mehr so gut, er fühlte sich schwach, hatte Hunger und Durst auf was anderes als Wasser. Deshalb machten wir einen kurzen Halt, aßen Pommes und tanken Cola und versuchten dann ein Taxi aufzutreiben. Gab es aber nicht. Auch der Versuch per Anhalter mitzufahren hat leider nicht funktioniert. Also hieß es Zähne zusammen beißen und Marsch. Wir hatten gelesen, dass der Anstieg steil sein sollte, deshalb waren wir überhaupt so demotiviert, doch es stellte sich heraus, dass der letzte Teil nach Bovec doch recht einfach zu laufen war.

Überglücklich kamen wir in unserem Hotel für diese Nacht an, ich konnte direkt duschen gehen und Gunnar fuhr mit dem Besitzer unser Auto abholen. Danach durfte auch er seine wohlverdiente Dusche genießen und wir ließen den Abend in einer tollen Pizzeria ausklingen.

Fazit

Die Wanderung war ein absoluter Traum und gehört zu den Schönsten, die wir je in unserem Leben gemacht haben! Klare Weiterempfehlung von unserer Seite. Die Navigation über die Beschilderung hat gut funktioniert und die Einkehrmöglichkeiten waren ausreichend. Abgesehen von den Fotospots und den schönsten Badestellen war, wirklich wenig los für Hauptsaison, allerdings dürfen wir nicht vergessen, dass wir während der Corona Pandemie dort waren.

Wer dort wandert, sollte sich auf jeden Fall einen ganzen Tag Zeit und mindestens eine Kamera mitnehmen! Flipflops für kurze Ausflüge ins Wasser waren auch sehr praktisch. Und genug zu trinken sollte man sich ja immer einpacken!

Postojna Tropfsteinhöhle – Unser Besuch bei den Drachenbabys

Die Anreise

Slowenien – unsere erste Nacht in Bled haben wir gut überstanden. Für den heutigen Tag wurde Regen vorhergesagt, sodass wir überlegten, was wir am Besten unternehmen und von unserer Checkliste abharken könnten. Unter anderem stand die Postojna Tropfsteinhöhle auf dieser Liste und so entschieden wir uns das schlechte Wetter zu nutzen, um etwas „Drinnen“ zu unternehmen. Wir kauften beim Lidl etwas zu naschen (natürlich nur landestypische Sachen, bei denen es unsere Pflicht war, sie zu probieren) und Frühstück ein und fuhren dann von Bled die knapp 1,5 h bis zu der Höhle. Die Tickets für die Tropfsteinhöhle, Expo Höhle und das Vivarium hatten wir bereits online gebucht, sodass wir alles Wichtige vorab geregelt hatten und ganz entspannt anreisen konnten.

Die Autofahrt war ruhig und unkompliziert, die Tropfsteinhöhle gut zu finden. Wir waren nicht die Einzigen, die auf die Idee kamen einen Ausflug hierher zu machen. Doch insgesamt war es deutlich leerer, als es wohl sonst ist. Wahrscheinlich haben sich auch viele davon abschrecken lassen Masken tragen zu müssen, während der Besichtigung in der Höhle. Wir parkten unser Auto und entschieden uns direkt mit der Führung durch die Tropfsteinhöhle zu beginnen.

Schön hinten anstellen

Brav, wie wir Deutschen sind, stellten wir uns in einer Schlange an. Wir nahmen die englische Schlange mit der früheren Führung. Als wir eingelassen wurden und unsere Sprache angaben, wurden wir aber auf eine Wartebank gesetzt, da wir mit der 10min später startenden deutschen Führung mitlaufen sollten. Wir Deutschen sind einfach überall und in so einer großen Anzahl, dass extra deutschsprachige Führungen angeboten wurden.

Mit dem Zug tief in die Höhle

Zunächst fuhren wir mit dem Höhlenzug, eine wirkliche Besonderheit bei einem Besuch einer Tropfsteinhöhle, tief unter die Erde. Zuerst fuhren wir durch einen künstlichen Tunnel und danach ging es durch den ersten natürlichen Gang. Dieser ist schwarz gefärbt, was daran liegt, dass dort im 2. Weltkrieg Benzin vernichtet wurde. Nach diesem Gang folgte die sogenannte „Gotische Halle“, die mit Sinter prunkvoll geschmückt aussieht. Das sah wirklich super schön aus! Faszinierend zu was die Natur im Stande ist! Danach ging es in den Kongressaal. Nach 2 Kilometern Fahrt endete die Zugtour und wir mussten beim „Großen Berg“ aussteigen.

Höhle erkunden dann zu Fuß

Zu Fuß ging es weiter durch die beeindruckenden Abschnitte der Tropfsteinhöhle mit Namen wie „Russische Brücke“ und „Schöne Höhle“. Am Ende gelangt man zum „Brilliant“, dem berühmtesten Tropfstein und Symbol der Höhle von Postojna.

Die Besichtigung endete mit dem Durchlaufen durch einen Souvenirladen und dem Einsteigen in den Zug und der Rückfahrt an die Oberfläche.

Wieder draußen regnete es in Strömen. Deshalb entschieden wir direkt ins Vivarium zu gehen und dort die „Drachenbabys“ zu besichtigen. Bei den Drachenbabys handelt es sich um einen Grottenolm, der sich an die Dunkelheit angepasst und keine Augen mehr hat. Er sieht wirklich super interessant aus, am spannendsten finde ich den Fakt, dass er mehrere Jahre ohne Fressen auskommen kann! Ich glaube, da wäre ich bei einem halben Tag schon raus 😉

Im Vivarium sieht man aber nicht nur den Grottenolm, sondern auch sämtliche andere Höhlentiere. Interessant war es auch mehr über die Geologie und Forschungsausrüstung zu erfahren.

Beim anschließenden Besuch in der Expo Höhle haben wir auf interaktive Weise mehr über die Entstehung der Höhle und alles drum herum gelernt. Wer sich ein wenig für solche Dinge interessiert, wird dort eine spannende Zeit erleben.

Insgesamt war es eine wirklich gute Entscheidung den Vormittag in Postojna zu verbringen. Den restlichen Tag haben wir am Strand im Süden Sloweniens und in der Hauptstadt Ljubljana verbracht, dazu folgt aber irgendwann ein eigener Bericht 😊

Fallschirmspringen Bovec

“I believe I can fly!” Genau das wollten wir bei unserem ersten Tandem-Fallschirmsprung erleben. Schon seit einigen Jahren steht das Fallschirmspringen auf unserer Bucketlist und nun in Bovec sollte es endlich soweit sein.

Vorbereitung

Der Preis (wird unten alles erläutert) ist etwas höher als wir ihn bei deutschen Anbietern gesehen haben, aber die Stimmung war gut und das Soca Tal ist eine traumhaft schöne Kulisse. Wir flogen/sprangen mit Skydive Bovec und können diese Fallschirmsprungschule auch mit gutem Gewissen weiterempfehlen.

Da es leider keine freien Termine mehr gab während wir in Bovec waren, mussten wir aus Bohinj anreisen, was etwa 2h gedauert hat. Wir packten nur schnell unsere Sachen nach dem Aufstehen, machten einen kleinen Zwischenstopp beim Lidl für unser Frühstück und fuhren dann bei bestem Wetter zu unserem Ziel – dem Flugplatz von Bovec.

Der Flugplatz in Bovec

Vor Ort mussten wir uns dann einmal gemäß Corona registrieren und dann auch noch unterschreiben, dass wir wissen, dass wir uns einer gewissen Gefahr aussetzen und das alles auf eigene Verantwortung machen 😉

Da wir etwas sehr früh da waren, mussten wir fast 2h warten, die wir hauptsächlich lesend verbrachten, bis es endlich hieß: „Make you ready“

Sprungpartner kennenlernen

Wir lernten unsere Sprungpartner Roc und Zamuda kennen und erhielten unsere Ausrüstung und Instruktionen. Da wir uns für die Variante mit einem Video entschieden haben, wurde das ganze Prozedere auch gefilmt, das Video findet ihr am Ende des Berichts.

Einsteigen

Gunnar und ich waren wirklich sehr entspannt und stiegen glücklich in das kleine Flugzeug ein. Wir mussten uns dabei mit dem Rücken an unsere Springen setzen, damit diese sich an uns „festbinden“ konnten während des Flugs.

„Kuschelnd“ ging es so also etwa 10 min lang auf 4.000 m Höhe, zwei deutsche Solospringer, zwei Kameramänner, Gunnar und ich mit unseren jeweiligen Tandempartnern mit an Bord. Das Flugzeug wurde von einer Pilotin geflogen, was wir richtig cool fanden.

Letzte Minute

Irgendwann hieß es nur noch „One Minute“ und geschäftigtes Treiben entstand und sich alle einen guten Sprung wünschten und sich abklatschten. Nach einer Minute wurde dann die Tür geöffnet und die beiden Solo Springer verließen zuerst das Flugzeug. Danach folgten Kameramann und Gunnar und dann war mein Kameramann und ich dran. Ich musste mich auf die Kante des Flugzeugs setzen, die Füße unter das Flugzeug klemmen, mich an meiner Sicherheitsausrüstung festhalten und den Kopf nach hinten an meinen Partner lehnen. Gar nicht so einfach, wenn man auf 4.000 Meter Höhe in der offenen Tür eines Flugzeugs sitzt und lieber nach unten schauen möchte, aber dem wurde dann nachgeholfen 😀

Und es geht loooooooooooooos!

Und ehe ich mich versah, war ich auch schon im freien Fall! Etwa eine Minute lang flogen wir ungebremst durch die Luft. Rücken im Hohlkreuz Blick immer geradeaus gerichtet, da man nicht nach unten gucken soll. Der Kameramann kam immer wieder sehr nah an uns ran und machte faxen. Es war beeindruckend, was für eine Kontrolle er in der Luft hat!

Der Schirm geht auf

Nach einer Minute öffnete mein Partner dann unseren Fallschirm und es ging nun sehr gemütlich weiter. Ich bekam die Steuerungsleinen in die Hand und flog uns Richtung Flughafen. Auf dem Weg dorthin wurde mir gezeigt wie man Pirouetten macht und so sausten wir teils drehend der Landebahn entgegen.

Spaß oder Arbeit für die Tandem-Springer

Ich fragte meinen Tandem-Partner während wir gemütlich in der Luft segeln , ob die Sprünge für ihn eher Arbeit sind oder ob es noch jedes Mal toll für ihn ist. Er sagte, es wäre zwar Arbeit, aber er hat viel Spaß dabei und es ist jedes Mal aufregend, weil man nicht weiß, was der Gast macht. Außerdem macht er häufig abends noch Solo Sprünge mit Freunden „Just for fun“. Es ist immer schön Menschen kennen zu lernen, die ihren Job lieben!

Landung

Zwanzig Meter über dem Boden sollte ich dann die Beine hochheben und wir landeten sitzend im Gras. Freudestrahlend beantwortete ich die Fragen des Kameramannes, umarmte meinen Piloten und dann Gunnar! Wir wurden mit unseren Urkunden begrüßt und unterhielten uns noch etwas mit unseren Tandem-Partnern, die sich schon wieder auf den nächsten Sprung vorbereiten mussten.

Viel zu schnell vorbei

Nach dem Abschied ging es 2h über kurvige Bergstraßen zurück nach Bohinij, wo es den restlichen Tag regnete, wir also nur etwas aßen und im Zimmer entspannten.

Jetzt die zwei wichtigsten Fragen:

Wie teuer war das Ganze?

Wir haben jeder 290 € inkl. Video bezahlt (Rabatt von 20€/Person erhalten)

Wie ging es dem Magen danach?

Wir hatten beide ein leichtes flaues Gefühl im Magen, auch noch ein paar Stunden später bis wir gegessen hatten. Bei mir wurde das aber durch die kurvige Rückfahrt verstärkt und wäre wahrscheinlich ohne die Pirouetten in der Luft beim Gleitflug gar nicht so schlimm gewesen.

Fazit:

Wir sind überglücklich uns den Punkt auf der Bucketlist erfüllt zu haben und können nur jedem empfehlen uns das nachzumachen! Traut auch, investiert in Erinnerungen! Collect Moments, not Things!

Fallschirmsprung von Gunnar
Fallschirmsprung von Nici

Paragliding im Himalaya

Während unserer Zeit im Yoga Retreat erhielten wir die Möglichkeit in der Vormittagspause Paragliding zu machen. Wir schwärmten solange davon, bis unsere neuen Freundinnen aus England und Neuseeland ebenfalls Lust bekamen es auszuprobieren. Erst waren sie etwas ängstlich, doch als wir auf der Terrasse saßen und Paraglider bei ihrem Flug beobachteten, gewann die Abenteuerlust!

Termin machen

So organisierte unser Yogalehrer für uns sechs einen Termin und wir wurden morgens nach dem Frühstück von den Paraglidern abgeholt. Zunächst fuhren wir in deren Büro, klärten die Bezahlung und füllten einige Formulare aus. Ein etwas beklemmendes Gefühl zu unterschreiben, dass man weiß, dass man sich ein Risiko aussetzt, dass Verletzungen oder den Tod zur Folge hat 😉

Formalitäten

Während wir die Formalitäten klärten, wurden unsere „Piloten“ informiert. Einige haben wir unterwegs eingesammelt, ein paar sind direkt zum Büro gekommen. Viele der Piloten arbeiten in einem anderen Job und unterbrechen diesen kurz für ein paar Stunden, wenn sich Touristen anmelden.

Fahrt auf den Berg

Die Fahrt rauf auf den Berg war sehr abenteuerlich. Die Straße war sehr kurvig und wurde nach oben hin immer schmaler. Wir saßen ohne Anschnaller hinten im PickUp, Springer und Piloten gemischt und um die Stimmung oben zu halten, habe ich mich über Bluetouth verbunden und Musik angemacht. Wir waren alle am Singen und richtig gut drauf, unsere Freundinnen vergaßen kurz ihre Angst. Besonders in Erinnerung bleibt mir die Szene, in der das Lied „Let me entertain you“ lief und wir alle laut mitsangen. Auch der Fahrer war angeheizt durch das Lied, was sich leider auch ein bisschen auf seinen Fahrstil übertrug. Trotzdem brachte er uns sicher nach oben und wir liefen ein ganz kleines Stück bis zum Abflugplatz.

Anziehen und los…

Wir standen alle auf der Wiese auf dem Abhang und zogen unsere Ausrüstung an. Dann warteten wir und schauten den Piloten beim Aufbauen zu. Eigentlich sollte ich der zweite Springer sein, doch mein Pilot war etwas schneller fertig mit dem Aufbauen. Er rief mich zu sich und erklärte mir, wann ich wie vor und zurück laufen sollte. Es war nicht sonderlich windig, deswegen mussten wir den passenden Moment abwarten. Dieser kam früher als erwartet und plötzlich war der Schirm schon aufgerichtet. Ich lief so wie er sagte und nach wenigen Schritten waren meine Füße in der Luft!

Ich fliege

Juchuuuu, ich fliege! Es fühlte sich unheimlich toll und leicht an. Nachdem wir einmal in der Luft waren, fiel ich in eine totale Entspannung. Ich schaute mir Pokhara und den See, die Berge und Felder von oben an und genoss den Ausblick in vollen Zügen. Während des Flugs habe ich mich viel mit meinen Piloten unterhalten. Er erzählte von seiner Familie und seinem Traum irgendwann wieder ländlich zu wohnen und selbst Obst und Gemüse anzubauen. Ich fragte ihn auch, ob das Paragliden noch etwas besonderes für ihn sei und er verneinte das ganz aufrichtig. Aber Spaß mache es ihm trotzdem.

Die Landung

Kurz vor der Landung gab er mir das Kommando mit meinen Beinen zu rennen und so landeten wir ganz leicht und mussten auch nur ein paar Schritte laufen. Mein Pilot befreite ich mich aus meiner Ausrüstung und wies mich an, schonmal zur Hütte zu gehen, damit ich den anderen beim Landen nicht im Weg stehe.

Wo ist Gunnar???

Eine nach der anderen landete sicher auf dem Boden, alle mit einem Strahlen im Gesicht. Von Gunnar keine Spur… Wir warteten in dem Häuschen und bekamen unsere Bilder von der Selfiestick Kamera via Airdrop zugeschickt. Dann sollten wir losfahren, obwohl Gunnar immer noch nicht da war. Einer der Piloten erklärte mir dann, dass Gunnar woanders gelandet sei…!

Das kam mir alles seltsam vor und mit mulmigem Gefühl fuhr ich zurück zum Retreat. Auf der Fahrt hielt ich überall Ausschau nach Gunnar, doch er war nirgends zu sehen. Auch im Retreat wartete noch kein Gunnar auf mich. Ich erzählte dem Yogalehrer davon und er telefonierte kurz und sagte, dass Gunnar gleich zurückgebracht werde.

Trotzdem Sorgen

Die Mittagsyogastunde startete, eigentlich mein liebster Teil des Tages, doch ich blieb draußen auf der Bank am Eingang des Retreats sitzen und wartete auf meinen Ehemann. In meinem Kopf spielten sich bereits irgendwelche Horrorszenarien ab, etwas woran ich auf jeden Fall arbeiten muss!

Gunnar ist wieder da

Nach 1,5 Stunden kam Gunnar dann endlich im Retreat an. Er erzählte, dass er mit der anderen Kompanie springen musste, da er zu schwer für den Piloten, bzw. Schirm, von unserer Organisation war, und er deshalb mit einer Springerin tauschen musste. Nach seiner Landung wurde er erst zum Büro gebracht und musste dort warten, bis ihn einer zurück zum Retreat fahren konnte.

Es war MEGA!

Was für eine Aufregung! Aber im Endeffekt hat es super viel Spaß gemacht und es war ein absolut beeindruckendes Erlebnis im Himalaya Paragliding zu machen!

China

Peking

Zweimal hat es uns bereits nach Peking verschlagen. Jedes Mal für etwa 14 Stunden als Zwischenstopp auf unserer Vietnamreise.

Hui, 14 Stunden, haben wir uns gedacht, da können wir doch bestimmt etwas von der Stadt sehen! Natürlich überprüfte ich diese Vermutung mit einer Suchmaschine und habe direkt gesehen, dass das eine Standard Frage ist. Wahrscheinlich ist der lange Aufenthalt einfach üblich bei Air China, mit Sicherheit steckt da eine Taktik hinter, da es auch passend dazu ein 72h Gratisvisum gibt.

Nach einiger Recherche buchten wir eine private Tour mit folgenden Highlights:

  • Chinesische Mauer (Mutianyu)
  • Tiananmen bzw. Platz des Himmlischen Friedens
  • Verbotene Stadt
  • Die beste Pekingente essen
  • Bell Tower

Bei dieser Tour unterstützt man chinesische Studenten, die ihr Englisch verbessern wollen. Wir wurden am Flughafen abgeholt und auch wieder dorthin gebracht. Der Kontakt verlief unkompliziert über Whatsapp, bezahlt haben wir vor Ort ganz einfach über Paypal.

Landung in Peking

Wir wurden um 7 Uhr am Flughafen abgeholt und waren tierisch müde. In Deutschland war es mitten in der Nacht, unser Körper war vollkommen überfordert mit dem Tageslicht. Wir hatten in der Wartezeit uns beim chinesischen Mc Donalds noch etwas zu Essen und Trinken geholt und die Cola tat irgendwann gute Dienste 😉

Chinesische Mauer

Unser erstes Ziel war die chinesische Mauer bei Mutianyu. Nach etwa einer Stunde kamen wir dort an und waren so ziemlich die Ersten. Selbst du Souvenirverkäufer waren noch nicht dort. Unsere Reiseführerin führte uns zur chinesischen Mauer und erzählte ganz viel zur Geschichte. Wir waren total überwältigt, als wir die chinesische Mauer betraten – ein Traum wurde war! Jeder nahm sich etwas Zeit für sich und schlenderte schon fast ehrfürchtig die Mauer entlang.

Chinesische Mauer

Der Ausblick nach rechts und links war atemberaubend. Der Himmel war tiefblau und wir konnten ganz klar die Berge um uns herum sehen. Allein dafür hatte sich der Ausflug schon gelohnt! Nach dem ersten Umschauen machten wir dann natürlich auch noch einige Fotos und klassische Selfies. Hey, wir haben auf der chinesischen Mauer gestanden, das kann nicht jeder behaupten. Wir haben nun endlich unser erstes Weltwunder gesehen!

Panorame Chinesische Mauer
Auf der Chinesischen Mauer

Nachdem wir uns einigermaßen satt gesehen hatten, gingen wir zurück zu unserem Auto. Unser Guide führte uns geschickt an den mittlerweile aufbauenden Verkäufer vorbei. Nächster Stopp Tiananmen – Platz des Himmlischen Friedens.

Tiananmen – Platz des Himmlischen Friedens

Wir fuhren zurück in die Stadt und lernten jetzt zum ersten Mal eine asiatische Großstadt kennen. Der Verkehr, die Menschenmassen, die Gerüche – wir waren überwältigt. Unser Fahrer ließ uns drei mitten auf der Straße raus und sofort wurden wir von Peking verschlungen. Das war aber gar nicht so schlimm, wie es sich anhört. Wir folgten der Studentin und gelangten nach kurzer Zeit zum Platz des Himmlischen Friedens.

Platz des Himmlischen Friedens
Verbotene Stadt

Dort verlief sich die Menge ein wenig, denn der Platz ist wirklich riesig. Eine Million Menschen können sich dort auf den 39,6 ha versammeln! Wir stellten uns relativ mittig hin und sie erzählte uns zu den verschiedenen Gebäuden und Bauwerken um uns herum die jeweilige Geschichte. Es gibt zahlreiche Museen, doch wir hatten keine Zeit und ich glaube auch keine Nerven durch die Müdigkeit, um eines davon zu besichtigen.

Gunnar ist ein Star

Unser nächstes Highlight war dann die verbotene Stadt. Diese war noch deutlich größer, als wir er erwartet hatten (wer kann sich schon 720.000 m² vorstellen 😉). Wir warteten mit unheimlich leckerem Popcorn vor dem Eingang, weil unser Guide unsere Tickets kaufen wollte. Während wir dort standen wurden wir irgendwann von einer Familie angesprochen, die fragten, ob sie Fotos mit uns machen dürften. Gunnar ist blond, blauäugig und 1,92m groß – in China ist er dadurch ein absoluter Star.

Verbotene Stadt

Die ersten Fotos wurden gemacht und irgendwie schien es, dass wir dadurch den Bann gebrochen hatten, denn plötzlich kamen etliche Asiaten auf uns zu und wollten Fotos machen. Es bildete sich sogar eine kleine Schlange. Es war anstrengend, aber irgendwie auch witzig. Als dann nach ein paar Minuten unsere Reiseleiterin kam, wurden wir erlöst und winkten unseren Fans nochmal zu. Ihr war das irgendwie unangenehm, weil sie uns nicht „beschützt“ hatte. Sie hätte uns wohl extra etwas abseits geparkt, damit wir verschont werden.

Chinesische Toiletten Erfahrung

Bevor es zur verbotenen Stadt ging, wollte ich gerne kurz auf Toilette. Wir wurden zu den öffentlichen Toiletten geführt und dort erhielt ich meinen nächsten Kulturschock. Es gab sehr viele Kabinen, doch nirgendwo konnte man abschließen. Manche ließen ihre Tür sogar ganz offenstehen. Eine alte Dame mit Zeitung und Handy in der Hand fand ich besonders beeindruckend. Heutzutage würde ich wahrscheinlich keine Probleme mehr haben mit solchen Toiletten, 2017 war es für mich aber noch ziemlich heftig. Es gab auch keine Seife zum Händewaschen, da musste dann doch mal Desinfektionsmittel genommen werden 😉

Verbotene Stadt

Und dann war es endlich soweit. Wir haben die verbotene Stadt betreten und waren total begeistert von den zahlreichen Tempeln, Fassaden, Toren, Statuen, … Unsere persönliche Begleitung erzählte uns sehr viel von der Geschichte und erklärte verschiedene Rituale. Es war wirklich spannend Geschichte so hautnah zu erleben. Durch den Ort zu marschieren, an dem bis 1911 die chinesischen Kaiser regierten. Es heißt übrigens verbotene Stadt, weil die einfache Bevölkerung die Stadt nicht betreten durfte. Man schätzt das etwa 100.000 Kunsthandwerker und eine Million Sklaven mitgeholfen haben die Stadt aufzubauen, sodass diese 1420, nach gerade einmal 14 Jahren Bauzeit, fertiggestellt wurde. Eine unglaubliche Anzahl von Palästen

– 890!!! – befinden sich innerhalb der Anlage!

In der verbotenen Stadt
Panorama in der verbotenen Stadt

Die beste Pekingente

Nach der langen und interessanten Besichtigung, bekamen wir langsam Hunger. Für uns wurde schon ein Restaurant ausgesucht und vorab eine Pekingente bestellt. Es sollte das Restaurant mit der besten Pekingente der Welt sein. Ein echter Geheimtipp und kaum europäische Touristen waren dort. Wir haben die Ente aber dankend abbestellt (ich esse kein Fleisch und Gunnar wollte lieber Hühnchen) und dafür sehr leckere Speisen erhalten.

chinesisches Essen

Nach dem Essen spazierten wir etwas in der Umgebung herum und besichtigten noch den Bell Tower. Der Glockenturm diente damals als Uhr für die Bevölkerung und kündigte wichtige Ereignisse an. Anschließend wurden wir zurück zum Flughafen gebracht und warteten dort auf unseren Weiterflug nach Vietnam.

China

Wiedersehen in Peking

Zweieinhalb Wochen Vietnam lagen hinter uns und wir hatten auf dem Rückflug etwa 12h Aufenthalt in Peking. Wieder einmal holten wir uns unser Visum. Wir hatten uns vorab überlegt, was wir dieses Mal machen wollen würden und entschieden uns einfach in die Metro zu steigen und fuhren zum Verkehrsknotenpunkt Dongzhimen. Von dort aus erkundeten wir die Gegend zu Fuß, wir wollten einfach mal ein bisschen China auf eigene Faust erleben.

Peking
Raffles City

Wir besuchten das Mega Kaufhaus Raffles City und machten uns dann auf die Suche nach einem Restaurant. Wir tranken dafür eine Cola bei Mc Donald´s um dort mit Hilfe des kostenfreien WiFi ein gut bewertetes Restaurant mit vegetarischer Küche zu finden. Eins ist mir besonders ins Auge gestochen, den Namen habe ich leider vergessen, und so spazierten wir die 1,5km bis dorthin. Und es war fantastisch! Das Essen war unheimlich lecker und wir probierten uns durch die in Tapasgröße angerichteten Speisen.

Chinesisches Essen
Chinesisches Essen

Direkt nach unserer Ankunft in Deutschland waren wir auf einen 50. Geburtstag eingeladen, sodass Gunnar gerne noch einen Friseur besuchen wollte. Wir liefen also durch die Straßen und suchten einen Friseur. Als wir fündig wurden, waren die Friseure dort sehr irritiert über unseren Besuch, schnitten Gunnars Haare aber sehr gut, auch wenn sie sich ein Kichern hin und wieder nicht verkneifen konnten.

Gunnar beim Friseur
Selfie mit neuer Frisur

Zum Abschluss unserer Erkundung kauften wir uns erneut Popcorn, ein paar getrocknete Früchte und machten uns so auf den Weg zurück zum Flughafen. Dort wollten wir es uns dann gemütlich machen, einen Film gucken und etwas schlafen, da unser Flug erst um 2 Uhr nachts starten sollte. Das klappte auch richtig gut, es war urgemütlich und wir ließen so unsere aufregende Reise ausklingen.

Restzeit am Flughafen genießen

Leben im Ashram – Yoga Retreat

Elf Tage wandern lagen hintern uns und unsere Körper sehnten sich nach Erholung. Nach der Landung in Pokhara nahmen wir ein Taxi und fuhren trotz Handeln zu einem viel zu teuren Preis zu unserem Ashram direkt am See.

Die Erholung kann beginnen

Wir liefen von der Straße den kleinen Weg bis zu dem Gebäude und fühlten uns direkt wohl. Wir wurden freundlich begrüßt, hatten ein informatives Vorgespräch, bei dem auch unsere Vorkenntnisse abgefragt wurden, und durften dann netterweise sogar schon mit Mittagessen. Das Essen erinnerte an Dal Bhat und war wirklich richtig gut! Anschließend hatten wir bis 16:30 Uhr Pause und verbrachten diese hauptsächlich schlafend auf unserem schönen Zimmer.

Beim Tee lernten wir unsere Mitstreiter für die nächsten Tage kennen und wir verstanden uns alle auf Anhieb sehr gut. Neuseeland, England, Israel, China, Spanien, Deutschland – wir waren ein bunter Mix und das war unheimlich schön und spannend!

Die erste Yoga Einheit war anstrengender als gedacht – für alle von uns, doch es machte Spaß und tat gut. Nach der Einheit duschten wir uns schnell ab und aßen dann mit den Anderen gemeinsam Abendbrot. Nach dem Essen folgte die letzte Einheit – eine Kerzenmeditation. Das war sehr schön und eine interessante Erfahrung, wir merkten aber, dass wir es noch nicht gewohnt waren solange in Meditationspose zu sitzen. Kurz bevor es unangenehm wurde, war die Meditation vorbei und wir gingen alle auf unsere Zimmer, um früh zu schlafen. Gunnar und ich lasen nach ein paar Minuten und schliefen dann erschöpft ein.

Tägliche Routine

Um 6 Uhr geht es üblicherweise mit Meditation los, gefolgt von 1,5h Yoga. Die Yoga Einheit am Morgen ist etwas weniger anstrengend als die am Abend. Nach dem Yoga gibt es Frühstück mit sehr vielen Früchten aus dem eigenen Garten. Das Essen ist komplett vegetarisch und man wird auch gebeten, die Tage die man dort verbringt fleisch- und alkoholfrei zu bleiben, für uns absolut kein Problem. Außerdem sollten auch sexuelle Aktivitäten während des Aufenthalts unterlassen werden, damit man sich wirklich auf sich selber konzentriert und nicht mit anderen Dingen ablenkt.

Nach einer kleinen Pause geht es um 12 Uhr geht es weiter mit Meditation und Atemübungen, auch Sleeping Yoga genannt, und tatsächlich ist der ein oder andere dabei eingeschlafen. Danach gibt es direkt Mittagessen um 13 Uhr. Bis 16:30 Uhr heißt es dann entspannen, lesen, schlafen, spazieren gehen und einfach mal die Seele baumeln lassen. Nach der Pause wird gemeinsam Tee getrunken und dann 1h45min bis 2h anstrengendes Yoga gemacht. Zur Belohnung folgt um 19 Uhr ein sehr leckeres Abendessen und um 20 Uhr eine weitere Meditation, bzw. Chanti. Mir hat vor allem das gemeinsame Singen und musizieren sehr gut gefallen! Nach der letzten Einheit gingen wir immer ins Zimmer, Zähne putzen, lesen und schlafen.

Der letzte Tag

Am letzten Tag im Yoga Retreat wurden wir früh mit dem Jeep nach oben auf einen Berg gebracht, um dort einen wunderschönen Sonnenaufgang zu erleben. Im Anschluss gab es Tee und wir praktizierten Yoga oben auf dem Berg bei traumhafter Aussicht.

Danach wanderten wir 1,5h zurück zu unserem Retreat und wurden mit einem sehr westlichen Essen bestehend aus Toast, Erdnussbutter und Bananen belohnt. Anschließend packten wir unsere Rucksäcke und nahmen an der letzten Meditationsstunde/Sleeping Yoga teil. Unser Yoga Lehrer hatte uns netterweise einen „Couch-Bus“ für den Abend organisiert und uns eingeladen, bis zur Abfahrt noch die Zeit im Retreat verbringen zu dürfen. Das Angebot zwei Stunden Yoga vor dem Abendbrot mitzumachen lehnten wir ab, da wir die 9h Busfahrt nach Kathmandu nicht verschwitzt verbringen wollten. Das Abendessen ließen wir uns allerdings nicht entgehen.

Fazit

Insgesamt war Pokhara und das Yoga Retreat eine tolle Erfahrung für uns und wir fanden es schade zu gehen, dementsprechend emotional war der Abschied! Wir würden es definitiv jedem anderen empfehlen auch mal auszuprobieren. Wir haben für uns entschieden Yoga und Meditation in unser Leben zu integrieren, da wir gemerkt haben, wie gut es uns tut. Es ist auch eine sehr schöne Ergänzung zu unseren anderen sportlichen Aktivitäten.

Annapurna Circuit

Das Wandern des Annapurna Circuit ist ein Big5, einer meiner großen fünf Lebensträume, von mir gewesen. Lange Zeit schon habe ich davon geschwärmt diese Fernwanderung irgendwann einmal zu machen. Jetzt war es endlich soweit! Ob die Wanderung den Status Lebenstraum gerecht wurde, werde ich am Ende des Artikels aufklären. Dieser Beitrag beschreibt außerdem jede einzelne Etappe und gibt zusätzlich Informationen über Permits, Schlafen, Essen, Kosten und Packliste. Wir werden am Ende kritisch bewerten, was wir zu viel dabeihatten und was eventuell gefehlt hat.

Die meisten Wanderer reisen entweder aus Kathmandu oder wie wir aus Pokhara an. Um dann nach Besisahar zu gelangen gibt es üblicherweise nur zwei Möglichkeiten – entweder nimmt man den Bus oder man mietet sich einen Jeep/Taxi, so wie wir das gemacht haben.

Anreise nach Besisahar

Von Pokhara nach Besisahar

Juchu, es geht endlich los! Voller Vorfreude standen wir auf und wurden erst einmal von einem unglaublich schönen Sonnenaufgang begrüßt. Wir verabschiedeten uns von unserer Gastfamilie und wurden pünktlich um 6 Uhr von unserem Jeep oben an der Straße erwartet. Der Jeep wirkte neu, hatte eine Klimaanlage und war sehr bequem. Mit anderen Worten – wir hatten mit der Entscheidung für den Jeep und gegen den Bus alles richtig gemacht und konnten die Fahrt und die Ausblicke sehr genießen.

Tag 1: Ngadi Bazar (900m) nach Ghermu (1.155m): 10,1km und 3,5h Gehzeit

In den letzten Wochen hatte es länger und mehr geregnet, als normalerweise. Unser Gastvater in Pokhara war früher ein Guide, der den Annapurna Circuit schon häufiger gelaufen ist. Er empfahl uns aufgrund des Wetters, des Baus der Jeepstrecke und der Attraktivität der Gegend, dass wir mit dem Bus oder einem Jeep bis nach Ngadi Bazar fahren sollten und dort erst mit der Wanderung zu beginnen. Ähnliches haben wir schon von anderen Reisenden gehört und so entschieden wir uns mit dem Bus bis Ngadi Bazar zu fahren, der mittlerweile sogar halbstündlich in der Hauptsaison fährt.

Seit kurzem gibt es auch eine Alternative zur Jeeppiste für die Wanderer, diese ist jedoch bei Regen an den Vortagen ungeeignet.

Wir mussten knapp 30min auf den Bus warten und kehrten in ein Cafe ein, das scheinbar nur von Einheimischen besucht wird. Das Essen war super lecker und es passte zeitlich perfekt. Gut gesättigt setzten wir uns in den Bus nach ganz hinten mit unseren großen Rucksäcken und zur typisch nepalesischen Musik fuhren wir die knapp 12km innerhalb einer knappen Stunde bis nach Ngadi Bazar. In dem witzigen Dorf angekommen, kauften wir uns 4l Wasser (den Filter wollten wir erst abends ausprobieren und ich wollte auch gerne die Toilette – das Loch 😀 – benutzen) und starteten motiviert unsere Wanderung.

Unsere Sorge mit dem Regen war unbegründet, die Sonne schien und wir schmierten uns direkt mit unserer 50er Sonnenmilch ein, immerhin wanderten wir mal wieder durch die Mittagshitze! Der Weg war gut ausgeschildert und folgte in großen Teilen der Jeepstraße, nahm aber immer wieder auch Wege rechts und links durch das Grüne auf. Bei manchen Seitenwegen stand die Warnung, dass diese zur Zeit nicht betreten werden konnten. Daher folgten wir dann natürlich der Straße. Bei einem dieser Seitenwege wurde der Weg plötzlich sehr schmal und neben sich den steilen Abgrund, musste man einen großen, sicheren Schritt machen können. Das war schon ziemlich abenteuerlich, schon fast ein bisschen zu viel für den ersten Tag mit 13kg Rucksack auf dem Rücken.

Die Landschaft, die wir sahen war wunderschön. Alles war saftig grün und die Formation der Berge war atemberaubend! Immer wieder liefen wir an kleinen Ziegenherden vorbei und passierten kleine Dörfer. Wir wurden freundlich angelächelt, die Kinder fragten aber zum Teil ziemlich aufdringlich nach Süßigkeiten „Give me sweets“. Sie scheinen das so für sich abgespeichert zu haben, dass die Touristen Süßigkeiten vorbeibringen.

Das erste größere Dorf, dass wir erreichten war Bahundanda (1.280m). Hier gibt es Unterkünfte, Restaurants und kleine Shops. Der letzte Aufstieg dorthin war schon ziemlich anstrengend und wir waren froh, als wir oben angekommen unsere Rucksäcke absetzen und uns im Schatten an die Chautara setzen konnten. Für Zucker und ein bisschen Koffein kauften wir uns jeder eine kalte Cola und aßen unsere Nüsse und einen Proteinriegel. Wir wurden auch kurz umworben in den Restaurants oder Unterkünften einzukehren, aber ein freundlichen „Nein, danke“ reichte aus. Da wo wir unsere Cola gekauft hatten, suchte ich die Toilette auf, dann ging es auch schon wieder weiter. Der anstrengendste Part war geschafft, jetzt ging es auch erst einmal wieder bergab. Ghermu, unser Tagesziel liegt sogar 125m niedriger.

Am Ortsausgang gab es einen wunderschönen Ausblickpunkt, an dem wir natürlich anhielten und ein paar Fotos machten. Es kam auch ein ganz kurzer Regenschauer runter, sodass wir unsere Regenhüllen für die Rucksäcke das erste Mal benutzten. Der Regen hielt aber nur ein paar Minuten an, dann kam schon wieder die Sonne heraus. Am Ausblickpunkt trafen wir auf einen Hirtenhund, der uns für eine längere Zeit begleitete. Immer wieder wartete er, bis wir mit ihm aufgeschlossen hatten und lief dann weiter. Das war schon ein ganz besonderes Erlebnis! Wir folgten der Wegmarkierung, der Hund eher der neuen Straße, trotzdem trafen wir immer wieder aufeinander. Unsere kleinen Seitenabstecher führten durch Felder und ab und zu mussten Bäche durchquert werden. Wir waren im Paradies!

Aber auch auf dem Hauptweg mussten wir immer wieder Wasserfälle, die über den Weg flossen, durchqueren. Leider passierte mir beim rumbalancieren ein Missgeschick und meine Schuhe wurden geflutet. Nasse Schuhe, nasse Socken – jeder einigermaßen erfahrene Wanderer weiß, dass ist nicht gut! Ich setzte mich kurz hin, presste das Wasser so gut es ging aus den Socken (die Ersatzsocken wollte ich nicht in den nassen Schuhen anziehen) und lief weiter. Unser Ziel war es früh anzukommen, damit die Schuhe und Socken noch trocknen können. Auch unser Freund der Hund wartete auf uns. Irgendwann überquerten wir eine Brücke und liefen steile Treppen in ein kleines Dorf nach oben. Dort schien unser neuer Freund zu wohnen und wir verabschiedeten uns mit einem Winken.

Eine halbe Stunde vor Ankunft passierte es dann, unser Wasser war leer! Wir trafen eine israelische Familie, die uns ihre Ersatzflasche Wasser schenkte (noch nicht gefiltert) und so probierten wir das erste Mal unseren Wasserfilter aus (natürlich hatten wir es in Deutschland auch schonmal kurz getestet) und alles funktionierte super. Um ehrlich zu sein kam auch ein gewisses Freiheits- und Unabhängigkeitsgefühl dabei auf. Der Guide der Familie empfahl uns übrigens die Rainbow Lodge, die uns auch schon angelächelt hatte.

Wir liefen also weiter und erreichten noch im Hellen das kleine Dorf Ghermu, was uns direkt gut gefiel. Anschließend durchquerten wir es und kamen hungrig in der Rainbow Lodge an. Wir handelten aus, dass wir kostenfrei übernachten durften, dafür aber dort Abendbrot und Frühstück bestellten. Unser Zimmer war süß und ausreichend, die zwei Gemeinschaftsbäder sauber und in Ordnung. In der unteren Etage sollte es sogar heißes Wasser fürs Duschen geben. Wir bestellten direkt Abendbrot (Dal Bhat) und setzten uns nach draußen. Die Wandersachen hatten wir gegen gemütliche Kleidung getauscht und mit Blick auf den Wasserfall genossen wir die Ruhe und Entspannung. Hinter uns saß ein deutsches Paar in langer Kleidung und wir wunderten uns, warum sie das taten. Ein paar Minuten später wusste ich es, Mücken! Schnell holten wir unser Mückenspray, doch die ersten dicken Stiche hatte ich schon bekommen. Selbst durch die dünne Hose hatten sie gestochen! Ich freute mich schon auf die Höhe ab 2,500m, wo es kaum noch Mücken geben sollte!

Dann kam unser Dal Bhat und wir aßen soviel wir konnten. Dieses immer wieder Teller Auffüllen ist schon praktisch nach einem Wandertag! Satt und zufrieden gingen wir dann einer nach dem anderen Duschen (das war schwieriger als es klingt mit dem Mix aus Heiß und kalt) und gingen noch nach drinnen um Frühstück zu bestellen. Dort trafen wir auch die anderen Deutschen und kamen ins Gespräch. Sie wollten am nächsten Tag auch nach Tal laufen, waren heute mit dem Jeep bis Ghermu gefahren, was wohl der Horror war, und wir entschieden zusammen zu frühstücken um 7 Uhr. Wir setzten uns noch kurz zusammen und quatschten ein wenig, um 19:30 Uhr gingen wir dann aber ins Bett! Temperaturmäßig reichte übrigens unser Hüttenschlafsack, den dickeren Schlafsack ließen wir noch im Rucksack.

Es war ein langer und aufregender Tag, wir waren glücklich endlich hier zu sein und überwältigt von der Schönheit den Bergen und der Natur. Das Essen war besser als erwartet und die Wege entspannter als gedacht. Die Sorgen wegen des Wetters waren unbegründet und wir waren froh die Wanderung nicht erst ein paar Tage später gestartet zu haben. Wanderer haben wir wenige gesehen, was uns schon etwas gewundert hatte, da Oktober die Hauptsaison ist.

Tag 2: Ghermu (1.155m) nach Tal (1.680m): 16km und 6h Gehzeit

Wir haben erstaunlich gut geschlafen und bis auf ein bisschen Muskelkater in den Oberschenkeln beim Treppensteigen, ging es uns richtig gut. Wir frühstückten lecker Pfannkuchen, unterhielten uns mit dem anderen Pärchen und dann packten wir unsere Sachen zusammen und gingen los. Obwohl es noch früh war, wurde es in der Sonne ziemlich schnell schon ziemlich warm. Die langen Sachen wanderten also in den Rucksack und weiter ging es. Es gibt von Ghermu Richtung Jagat zwei Wege, einen mit 600 extra Höhenmetern und schönen Aussichten und die Straße. Witterungsbedingt kam für uns leider nur die staubige Straße in Frage. Der Weg war aber auch so anstrengend und schön genug!

Die Strecke war noch schöner als die vom Vortag und sah auch ganz anders aus, was wir sehr faszinierend fanden! Erst einmal führte der Weg von Ghermu zurück auf die Jeeppiste, der wir dann auch eine gewisse Zeit durch die stärker werdende Sonne folgen mussten. Hier kam es ein Tag vorher zu einer Bodenerosion, die die Straße versperrte. Deshalb müssen alle Personen und Güter an der Stelle in Fahrzeuge auf der anderen Seite umgeladen werden. Dieses Vorgehen konnten wir während wir die Brücke überquerten fasziniert beobachten.

Nach etwa 1,5h erreichten wir das größere Dorf Jagat (1,300m). Wir kauften uns Cola, aßen ein paar Nüsse, nutzten die Örtlichkeiten und wanderten weiter, in der Hoffnung die Straße bald zu verlassen. Unser Ziel war in Chyamche (1.380m) eine längere Mittagspause zu machen und dort meine Schuhe weiter zu trocknen, die über Nacht natürlich nicht weiter getrocknet sind. Die Hälfte der Zeit liefen wir weiter über die Staubpiste, die andere Hälfte verlief sehr angenehm durch den Wald. Im Tibetan Hotel kehrten wir dann ein und unterhielten uns sehr nett mit den Besitzern. Wir bestellten vegetarisches Curry mit Reis und genossen unsere Pause in vollen Zügen. Mit dem Wissen nur noch 2h Gehzeit und 300hm vor uns zu haben bummelten wir ein wenig und liefen dann irgendwann ganz entspannt weiter.

Gut, dass wir uns gestärkt hatten! Im Dorf kommt irgendwann rechts die Abzweigung auf den Weg, weg von der Staubpiste – juhu. Die folgende Strecke hatte es aber in sich! Landschaftlich eine der schönsten Strecken des ganzen Weges, machte es und aber die zahlreichen Auf- und Abstiege relativ angenehm. Links auf der anderen Seite des Flusses, kann man in den Bergen die Jeeppiste erkennen, von der 2009 noch nichts zu sehen war, die 2013 aber schon von den ersten Jeeps befahren wurde. Unglaublich was der Mensch alles leisten kann.

Ganz am Ende steht einem dann der steilste Anstieg bevor, der sich auch ganz schön in die Länge zieht! Hilfreich ist es hierbei sich immer wieder mal umzudrehen und die fantastische Aussicht zu genießen. Auch auf dieser Strecke haben wir übrigens kaum andere Wanderer getroffen, komisch! Als wir durch den Torbogen (Eintritt in den Distrikt Manang) liefen und Tal vor uns liegen sahen, wurden wir wirklich von Glück durchflutet. Da wir zum einen die Erleichterung, nach den Anstrengungen angekommen zu sein und auf der anderen Seite war es einfach wunderschön! Tal ist ein wirklich richtig schönes Dorf! Das sieht man aber leider auch daran, dass viele neue Unterkünfte gebaut werden.

Wir liefen erst einmal zu der Lodge, die im Reiseführer empfohlen wurde, kehrten dann aber nochmal um und nahmen dieselbe Lodge, wie das andere deutsche Pärchen. Wieder konnten wir kostenfrei übernachten und bestellten uns erst einmal einen heißen Tee, nachdem wir die warme Dusche benutzt hatten. Abendessen bestellten wir für 17:30 Uhr und spielten so lange und quatschten mit dem anderen Pärchen. Nach dem Essen spielten wir zu viert Qwixx, was echt Spaß gemacht hat und gingen dann hundemüde um 18:45 Uhr ins Bett! Wir verabredeten uns wieder fürs Frühstück um 6:30 Uhr. Ein wirklich toller und erfolgreicher Tag, der nächste Tag sollte einer der Anstrengendsten werden! Wir hatten noch einen großen Besucher mit acht Beinen in unserem Zimmer, aber wir löschten das Licht und hofften, dass der Kollege genauso wenig Interesse nach körperlichen Kontakt hatte wie wir 😀

Tag 3: Tal (1.680m) nach Chame (2.680m): 25km in 8h Gehzeit

Ausgeschlafen, ohne nächtlichen Besuch, und hoch motiviert frühstückten wir, packten unsere Sachen zusammen, diese Nacht hatten wir die Schlafsäcke benutzen müssen, und marschierten los. Wir passierten einen Wasserfall und sahen, dass das Dorf wirklich gut ausgestattet ist. Es gibt sogar eine Safe Drinking Water Station und ein Medical Center. Bereits am Anfang passierten wir die ersten Gompas (Gebetsmühlen) und bewegten sie mit unserer rechten Hand – ganz wichtig, nicht mit links! Wir merken, dass wir langsam im buddhistischen Teil angekommen sind!

Wir überquerten Hängebrücken und mussten auch den ein oder anderen Wasserfall passieren. Meine Schuhe waren zum Glück wieder recht trocken, die Wandersocken haben die Feuchtigkeit beim Laufen immer gut aufgesaugt und ich habe dann das nächste Paar angezogen. Es gab also keine Blasen, nur ein bisschen schrumpelig, wie nach einem zu langen Bad, sahen die Zehen aus.

Irgendwann kamen wir an eine Stelle mit einem Zaun/Tor/Wegsperre. Wir sahen aber keine Alternative und der Weg schien in das nächste Dorf zu führen. Mit dem Gedanken, dass der Zweck der Konstruktion vielleicht nur war Kühe bei sich zu behalten, kletterten wir um den Zaun herum und liefen weiter. Das schien auch richtig zu sein, wir kamen in dem Dorf Karte an und waren immer noch auf dem richtigen Weg. In Karte gibt es einen Weg zum 5 tägigen Ausflug zum Manaslu Lake (4.700m), wir gingen aber Richtung Manang. Kurz darauf gelangt man zum ACAP Checkpoint in Dharapani (1.900m), an dem man sein Permit vorzeigt und einen Stempel erhält. Da es noch früh war und wir gut drauf waren entschieden wir weiter bis nach Bagarchhap (2.115m) zu laufen. Der Weg war einfach und verlief kontinuierlich leicht steigend weiter.

In Bagarchhap kauften wir uns etwas zu trinken und einen Schokoriegel. Es sollte eigentlich nur eine kurze Pause werden, in der wir unser Wasser auffüllen wollten, wurde dann aber doch fast 45 min lang. Es war aber auch wirklich gemütlich, schön warm und weit und breit keine anderen Wanderer zu sehen. Ausgeruht wanderten wir weiter, durchquerten das Dorf Danakyu (2.190m) und machten uns dann an den steilen Aufstieg von 430hm auf kurzer Strecke.

Was für ein Abenteuer! Die erste Schwierigkeit war, überhaupt auf den Weg zu kommen. Ein Wasserfall ergoss sich über die Straße und es sah wirklich tief und nach etwas stärkerer Strömung aus. Ich wollte gerade meine Schuhe ausziehen als uns ein Auto mit Einheimischen entgegenkam und sie uns anboten, dass wir uns auf die Fußleiste des Jeeps stellen und sie uns über den Wasserfall fahren. Glück gehabt! Danach kämpften wir uns durch die matschigen Wege des Waldes bis nach oben und kreuzten dabei immer wieder die Jeeppiste. Wir waren überrascht von unserer Ausdauer und auch ein bisschen stolz, dass wir ohne Pause zu machen nach oben gelaufen sind.

Oben mussten wir eine Hängebrücke überqueren, die auch schon bessere Zeiten gesehen hatte. Das „Geländer“ hing schon seitlich runter. Am Ende der Brücke fehlte eine Markierung, ob man rechts oder links gehen musste. Wir entschieden uns für den besser erhaltenden Weg und gerieten in eine Sackgasse. Also hieß es nach 10 Minuten umdrehen und in die andere Richtung laufen. Das stellte sich als richtig heraus! Also wenn ihr mal den Weg laufen solltet und eine Markierung fehlt, geht rechts!

In Timang (2.620m) angekommen, merkten wir, dass es kühler wurde. Wir bestellten uns ein sehr leckeres Kartoffel-Gemüse Gericht und eine heiße Zitrone. Zur Förderung der Akklimatisierung tranken wir ab dieser Höhe keine Cola mehr. Wir dehnten die Pause gut aus, weil wir gut in der Zeit waren, machten sogar ein Mini Powernap auf der Bank und liefen dann weiter, natürlich nicht, ohne vorher nochmal das Wasser aufzufüllen und die Örtlichkeiten aufzusuchen. Die restlichen 2,5h sollte es relativ eben bleiben mit nur einem kurzen steilen Abstieg kurz nach Timang und anschließenden Aufstieg.

Wir liefen durch das Dorf Thanchok (2.630m) und anschließend durch einen Kiefernwald. Kurz darauf sehen wir ihn endlich, den Annapurna II, unseren weißen Riesen! Den Berg mit eigenen Augen zu sehen war wirklich magisch für uns! Irgendwann kamen wir in Koto (2.600m) an, wo wir uns erneut beim ACAP Checkpoint melden mussten. Von dort aus waren es noch 30min bis nach Chame, wir ließen uns aber von einem Einheimischen überreden in die Unterkunft seiner Schwester, die wirklich sehr schön und sehr neu war! Wenn wir ihn richtig verstanden haben, wurde die Unterkunft gerade erst fertig gestellt.

Die Lodge lag etwa 15min vor Chame, ein Ort, der ganz neu am Entstehen war und mehrere neue Lodges aufzeigte. Unser Host erklärte uns, dass die Regierung Familien Kredite anbot, um dort Unterkünfte zu errichten, da der Touristenandrang z.B. in Chame in der Hauptsaison schwerer zu bewältigen wird. Wir bekamen kostenfrei ein richtig schönes Zimmer, durften kostenfrei heiß Duschen, als Dankeschön, dass wir uns für sie entschieden haben.

Wir bestellten unser Dal Bhat für 18 Uhr, nutzten die heiße Dusche und setzten uns dann wieder frisch in den Aufenthaltsraum. Es wurde sogar der Ofen für uns angemacht. Wo war denn nur der Touristenstrom, der sonst in der Hauptsaison da ist? Wie wir hörten, kamen viele wohl eine Woche später erst, weil sie von den Nachrichten über Regen abgeschreckt waren. Die Familie hat übrigens einen extrem süßen Hundewelpen, mit dem Gunnar ganz viel gespielt hat. Natürlich hat er sich danach ordentlich die Hände gewaschen und desinfiziert.

Die 25km waren schon wirklich sehr anstrengend, aber mit unseren Pausen hat es für uns wirklich gut gepasst. Nach dem Abendbrot lasen wir noch ein wenig und schliefen dann erschöpft wieder ziemlich früh ein! Am nächsten Tag sollten es ja nur 17km werden 😀

Tag 4: Chame (2.670m) nach Upper Pisang (3.300m): 17km und 5h Gehzeit

Nach der anstrengenden Etappe am Vortag, lagen heute nur knapp 17km vor uns. Die Strecke war wunderschön und wir ließen uns von den weißen Riesen beeindrucken. Es galt zwar zwei größere Anstiege zu bewältigen, doch angesichts der Kulisse und der immer weiter steigenden Kondition, meisterten wir die Strecke ohne größere Schwierigkeiten.

Das erste Highlight des Tages war der kleine Ort Bhratang in dem es viele Produkte aus Äpfeln zu kaufen gab. Wir gönnten uns jeder eine frische Apfeltasche und genossen in der Sonne so unser zweites Frühstück. Für den weiteren Weg nahmen wir uns natürlich vorsichtshalber nochmal jeder einen Apfeldonut mit, man kann ja nie wissen!

Anschließend machten wir Bekanntschaft mit dem heiligen Berg Swargadwari. Der Berg ist 5.000 m hoch und sieht aus wie eine Rampe aus Fels. Über den Berg gibt es verschiedene Sagen. Die Buddhisten haben früher die Verstorbenen am Fuß des Berges abgelegt, in dem Glauben, dass der Wind ihre Seelen über die Rampe ins neue Leben durch die Wiedergeburt trägt. Der Berg sieht auf jeden Fall sehr beeindruckend und wunderschön aus. Während der Wanderung drehten wir uns immer wieder zu dem Bergmassiv um.

Mittags machten wir eine sehr erholsame und leckere Pause in Dhuker Pokhari. Es war etwas windig und die Sonnenschirme drohten immer wieder mal wegzufliegen, doch die Aussicht beim Essen auf den heiligen Berg lenkte gut davon ab. Wir entschieden uns in Upper Pisang zu schlafen und schlugen daher den Alternativweg ein, der als besonders schön beschrieben wurde. Dem können wir aus vollem Herzen zustimmen! Der Weg war einfach und die Zeit verging wie im Fluge.

Wir kamen sogar bereits am frühen Nachmittag an, sodass Zeit für Wäsche waschen und trocknen war und auch die Haare nach einer warmen Dusche noch in der Sonne trocknen konnten. Während wir auf der Dachterrasse saßen, hörten wir ein uns unbekanntes Geräusch. Kurz darauf sahen wir, dass es sich um eine Lawine auf dem 7.000er vor uns handelte. Niemand war dadurch gefährdet, deswegen konnten wir dieses atemberaubende Spektakel ganz unbekümmert genießen.

Durch die Lawine kamen wir mit den zwei weiteren Gästen unserer Lodge ins Gespräch und es entstand eine wunderbare Freundschaft, die auch jetzt noch anhält. Del und Chelsea sind Vater und Tochter aus Colorado, die nächsten Abende verbrachten wir zusammenspielend in den Lodges.

Zum Abendbrot gab es wieder Dal Bhat, wir könnten das tatsächlich jeden Tag essen! Danach spielten wir Wizard mit Chelsea und Del und gingen dann früh schlafen. Und dann kam die Panikattacke…

Alles war gut, bis wir uns ins Bett legten (wir hatten zwei schmale Einzelbetten).

Tag 5: Upper Pisang (3.300m) nach Braga (3.470m): 18km und 6h Gehzeit, ca. 800HM

Zur Akklimatisierung und weil es die deutlich schönere Route ist, entschieden wir uns die lange, anstrengendere Route über Ghyaru (3.670m) und bis auf 3.780m und wieder runter zu wandern. Der steile Anstieg am Anfang war natürlich extrem anstrengend bei der dünnen Luft, aber die Ausblicke waren ein Traum und entschädigten für alles.

Oben in Ghyaru angekommen, bestellten wir uns Tee und Apfeltaschen. Außerdem schenkten Del und Chelsea uns noch Zartbitterschokolade. Bei dieser Pause hatten wir einen der schönsten Ausblicke überhaupt! Wir waren einfach übermäßig glücklich dort zu sitzen und unsere Mahlzeit zu genießen. Nach dem Essen liefen wir motiviert weiter und füllten unsere Trinkblasen nochmal auf, da wir einiges bei dem steilen Anstieg vorher getrunken hatten.

Knappe 2h später erreichten wir Ngawal und stießen zufällig auf eine Lodge, die Eröffnung feierte. Es waren nur Einheimische dort und alles sah nah und schön aus. Da die Aussicht von der Terrasse ebenfalls wunderschön ist, entschieden wir uns dort Mittag zu essen. Wir unterhielten uns mit der Eigentümerin und genossen sehr gutes Essen! Hier hätten wir es uns auch vorstellen können zu übernachten! Nach dem Essen und Entspannen liefen wir los, etwa zwei Stunden wandern lag noch vor uns.

Bis hierhin, war es definitiv unsere schönste Etappe! Trotz der zwei längere Pausen kamen wir viel früher in Braga an als erwartet und sicherten kurz nach dem nächsten Checkpoint uns das letzte Zimmer im New Yak, einer wirklich schönen Lodge mit beheizten Aufenthaltsraum!

Wir warteten auf unsere neuen Freunde, die ein Zimmer gegenüber erhielten, machten einen kurzen Powernapp und liefen dann nochmal freiwillig 5km, um Gunnar in Manang Wanderstöcke zu kaufen. Manang ist wirklich groß, es gibt sogar Kinos dort. Wir hielten uns die Option für den nächsten Tag offen, falls wir nach der Tour zum Icelake noch Lust auf Kino haben.

Zurück in der Lodge duschten wir und spielten, während wir auf unser Abendbrot warteten. Wir hatten wieder einen schönen Abend mit Del und Chelsea, gingen aber trotzdem früh ins Bett, da wir um 6:30 Uhr hoch zum Icelake wollten.

Tag 6: Braga (3.470m) – Ausflug zum Icelake (4.600m): 12,5km und 5h Gehzeit, ca. 1.200HM

Der Icelake: Wer den Weg dorthin schafft, hat keine Probleme mit der Passüberquerung. Genau das wurde uns am Morgen vor der Wanderung nochmal mitgeteilt.

Heute mussten wir mal nicht die schweren Rücksäcke schleppen. Mit 3L Wasser, warmer Kleidung und Snacks (Zimtrolle und Snickers) sind wir um 7:30 Uhr zum Aufstieg zum Icelake gestartet. Das Atmen fiel uns auf jeden Fall etwas schwerer, was bei der Höhe aber ganz normal ist. Langsam und mit vielen Pausen stiegen wir die 1.200HM hoch und wurden mit atemberaubenden Blicken belohnt. Der Aufstieg begann im hinteren Ortsteil und stößt auf einen größeren Querweg. Folgen mussten wir heuten den weiß-blauen Markierungen.

Es gibt eine kleine Hütte auf halbem Wege, an der man Tee und teilweise auch Snacks kaufen kann. Da wir gelernt hatten, wie wichtig Pausen sind, haben wir uns dort gemütlich hingesetzt, die Aussicht genossen und unsere heiße Zitrone getrunken.

Gestärkt ging es dann immer weiter, bis wir nach unzähligen Serpentinen den Icelake erreicht haben. Vom Nordufer des Sees spiegeln sich der Annapurna III, IV und weitere Gletscher. Es gibt einen nicht erkennbaren Weg zu diesem angeblich sehr schönen Aussichtspunkt, wir haben es nicht ausprobiert, da bei uns alles bewölkt war. Stattdessen haben wir ganz viele Fotos gemacht und unsere Snacks genossen.

Kurz vor dem Ziel und auf dem Rückweg hat es etwas geregnet/geschneit, mit der richtigen Kleidung war das aber kein Problem. Als der starke Regen einsetzte, waren wir bereits wieder in unserer Unterkunft angekommen. Wie auch schon die beiden Abende zuvor, spielten wir mit unseren amerikanischen Freunden eine Runde Wizard.

Es war schon ziemlich anstrengend, doch trotzdem haben wir in gut 3h den Anstieg um 1.200HM überwunden. Wir können wirklich jedem diese Tour empfehlen, nicht nur wegen der Akklimatisierung, sondern auch wegen der traumhaften Ausblicke!

Tag 7: Braga (3.470m) nach Yak Kharka (4.020m): 12km und 4h Gehzeit, 600HM

Um 6 Uhr hieß es wieder Rucksack packen, um 6:30 Uhr gab es Frühstück und dann startete unsere nächste Etappe. Der Weg war nicht weit, nur 12km lagen vor uns und abgesehen von dem stetigen Anstieg am Anfang, war es eine schöne, entspannte Wanderung. Wir genossen die Aussicht, u.a. auf die weiße Wand des Tilicho Peaks, und ließen uns sehr viel Zeit. Die Luft war dünn, deswegen gingen wir die Etappe sehr gemütlich an. Wir machten auch immer wieder kleine Knabberpausen und genossen die Ruhe. Auf dem ganzen Weg begegneten wir nur einer Handvoll anderer Wanderer.

Bereits um 12 Uhr erreichten wir unser Ziel und nach Suppe (ich aß mittlerweile Knoblauchsuppe zur Akklimatisierung) und Powernapp machten wir noch eine kleine Wanderung mit 200HM zur besseren Akklimatisierung. Bei der Wanderung trafen wir auf einige Yaks und hielten respektvoll einen großzügigen Abstand. Wir suchten uns einen schönen Platz, um ein wenig Pause zu machen und die Aussicht zu genießen und traten dann den Rückweg an. Die Wege den Hügel hinab waren sehr schmal und plötzlich machte sich ein Yak auf den Weg zu uns. Wir warteten und beobachteten ihn, doch er wählte zum Glück irgendwann einen anderen Weg, sodass wir weiterlaufen konnten!

Zurück in der Unterkunft spielten wir die Fürsten von Catan und anschließend mit unseren neuen amerikanischen Freunden eine Runde Wizard. Dabei tranken wir Unmengen an Zitronentee, doch glücklicherweise hatten wir ein Zimmer mit Toilette bekommen, sodass nachts aufstehen eher einfach, wenn auch kalt war.

Tag 8: Yak Kharka (4.020m) – Thorung Phedi (4.520m): 7,1km und 4h Gehzeit, 600HM

Heute Stand eine kurze Wanderung an, die aber durch die Höhe und den Anstieg um weitere 500HM trotzdem recht anstrengend war. Die Landschaft wird immer karger, es gesellen sich mehrere 7.000er und 8.000er dazu. Dazu haben wir perfektes Wetter, tagsüber ist es fast T-Shirt warm, auch auf über 4.000m. Es müssen wieder Hängebrücken überquert werden und durch die weiten Sichten, sieht man heute mehr Wanderer als bisher.

Nach der Ortschaft Ledar beginnt der anstrengendste Teil der Etappe. Im Zickzack müssen einige Höhenmeter erklommen werden, oben angekommen wartet ein kleines Teahouse, an dem wir Tee und Schokoriegel gekauft haben. Gegessen haben wir draußen und genossen dabei die gigantische Aussicht.

Anschließend ging es relativ eben weiter. Durch Steinrutsche war der Weg nicht gut befestigt und es gab auch Hinweisschilder die vor Steinschlag warnten. Ein bisschen aufregend war das schon, diese Steinschlag Passage zu überqueren!

In Thorung Phedi angekommen sind wir nach einer Mittagssuppe und Powernap mit unseren amerikanischen Freunden noch zu einer Akklimatisierungswanderung auf 5.000HM am Highcamp aufgebrochen. Der Aufstieg war anstrengend, aber gut machbar. Wir tankten Zuversicht für den nächsten Tag. Der Ausblick vom Hügel beim Highcamp war unglaublich, wir haben uns wie die Könige der Welt gefühlt und eine intensive Fotosession durchgeführt.

Wieder zurück in der Unterkunft machten wir es uns im Gemeinschaftsraum gemütlich. Leider war es bereits ziemlich voll und wir mussten in den nicht so gut beheizten Nebenraum gehen. Dort tranken wir wieder literweise Zitronentee und spielten Fürsten von Catan und als unsere amerikanischen Freunde dazu kamen wieder eine Runde Wizard, dieses Mal auch bis zum Ende. Wir bestellten zusammen Abendbrot und stellten fest, dass keiner von uns richtig Hunger hatte. Der Appetit scheint auf dieser Höhe sogar bei den gefräßigsten Menschen zu verschwinden.

Wir waren aufgeregt und sprachen über die morgige Etappe. Ein bisschen Wehmut lag auch mit dabei, da es auf gewisse Weise auch das Ende einläutete. Und der Abschied voneinander. Chelsey und ihr Vater mussten am nächsten Tag bis nach Jomsom kommen. Das entspricht eigentlich drei Etappen, sie wollten aber für die letzten zwei Etappen ein Taxi benutzen. So spielten wir unsere Runde zu Ende und verabschiedeten uns herzlich voneinander. Wir tauschten unsere Emailadressen aus und Gunnar und ich erhielten eine Einladung nach Colorado.

Müde gingen wir schlafen und ließen dabei einige unserer Kleidungsstücke an, da es doch etwas kühl wurde. Morgen war es dann soweit, die Passüberquerung auf 5.416m stand bevor!

Tag 9: Thorong Phedi (4.520m) – Thorong La (5.416m) – Muktinath (3.760m): 14,1km und 10h Gehzeit, 1000HM

Heute stand die Passüberquerung bevor. Gunnar hatte in den letzten zwei vorigen Nächten Probleme zu schlafen (4.000 hm und 4.500 hm), sodass die Passüberquerung auf 5.416 m eine Tortur für ihn wurde. Wir starteten um kurz vor 5 Uhr bei 2 Grad im Dunklen und brauchten 1h 15min für die ersten 500 hm, 25 Minuten länger als am Vortag, als wir unsere kleine Wanderung zur Akklimatisation machten. Wir wussten, dass wir den steilsten Abschnitt geschafft hatten und da es Gunnar ziemlich schlecht ging und er total durchgefroren war, machten wir eine Teepause im Highcamp und ich gab ihm seinen und meinen Schokoriegel zum Essen. Gestärkt machten wir uns weiter an den Aufstieg.

Sobald es hell wurde, fiel Gunnar das Wandern etwas leichter und wir arbeiteten uns von Fahne zu Fahne. Wir waren auf über 5.000 m, die Luft wurde immer dünner. An einer kleinen Hütte legte sich Gunnar für eine halbe Stunde schlafen, ich machte mir wirklich Sorgen und einige andere Wanderer sprachen uns auch an und fragten, ob wir Hilfe benötigen würden. Wir liefen weiter und ich versuchte ihn mit verschiedensten Film Soundtracks zu motivieren. Ganz ehrlich, ich glaube ohne die Musik hätte Gunnar es kaum ertragen! Trotzdem betonte er immer wieder, wie wunderschön er die Landschaft fand, und das war sie auch wirklich!

Für die 7 km und 900 hm Aufstieg bis zum Pass benötigten wir 6 h, angesetzt waren 3-4 h. Das „Einlaufen“ war ein tolles Gefühl, wir konnten es kaum glauben endlich da zu sein! Jeder Wanderer der ankam wurde von den bereits anwesenden Wanderern mit Applaus begrüßt, eine wirklich schöne Geste. Oben angekommen ging es Gunnar wieder gut und er machte fröhlich Fotos und kaufte uns Tee und Schokoriegel. Wir machten eine kleine Pause, liefen ein bisschen auf dem Pass herum, genossen Tee und Schokoriegel und machten uns dann an den Abstieg.

Es folgte für mich der anstrengendste Teil der Wanderung – der Abstieg von 5.416 m auf 3.760 m auf 7 km verteilt. Die Knie taten weh, doch die Landschaft, die plötzlich eine ganz andere, fast schon wüstenähnlich war, entschädigte für alle Schmerzen. Etwa 1,5h vor dem Ziel kamen wir in einem kleinen Dorf an und aßen dort sehr lange zu Mittag. Wir, und auch die anderen Wanderer, hatten alle keine wirkliche Lust mehr weiter zu laufen. Der steile Abstieg schien niemanden sonderlich Spaß zu machen.

Nach 10 h Gehzeit kamen wir an unserem Zielort Muktinath an, mitten in der „Holy Week“ und suchten fast eine Stunde nach einer freien Unterkunft. Wir fühlten uns ein wenig wie in der Weihnachtsgeschichte, weil uns keiner eine Unterkunft geben wollte. Wir waren einfach spät dran! Aber zum Glück hat Gunnar eine schöne Unterkunft für uns gefunden und nach dem Rucksack auspacken genossen wir die warme Dusche (wir hatten aufgrund der Kälte die letzten zwei Tage nicht mehr geduscht) und ließen den Abend gemütlich und mit viel Essen ausklingen, dabei spielten wir natürlich wieder eine Runde Fürsten von Catan.

Tag 10: Muktinath (3.760m) – Kagbeni (2.850m): 10km und 3,5h Gehzeit

Geplant war ein entspannter, kurzer Wandertag. Erst um 7:30 Uhr gab es Frühstück, kurz vor 9 Uhr liefen wir los. Aus einem langweilig, entspannten Wandertag durch eine völlig neue Landschaft wurde eine kleine Adrenalintour auf den letzten Kilometern.

Gutgläubig folgtem wir dem Schild und verließen die Jeepstrecke. Auch das von anderen Touristen mit Klebeband durchgestrichene Schild und der Warnung „Don´t try“ ignorierten wir, nachdem ein Guide mit seiner Gruppe denselben Weg nahm. Am Ende mussten wir steile Passaden überwinden, über den Fluss hin und her hüpfen, mit Händen die Felswand hochklettern… Was für ein Abenteuer!

Glücklich und etwas erleichtert sind wir mittags angekommen und haben bei der 3. Unterkunft ein Zimmer bekommen. Wir legten das Gepäck ab, duschten, und machten uns dann auf den Weg nach Yak Donalds, wo wir ein Happy Meal bestellten. Da die Brötchen noch frisch gebacken werden mussten, hatten wir eine Stunde Wartezeit, was uns aber nicht weiter störte. Das Essen war super und es war okay für uns mal nicht vegetarisch zu essen, da wir gerne mal etwas landestypisches ausprobieren (hier war es Yak Fleisch).

Da in dieser Region etwa ab 11 Uhr jeden Tag starke Winde anfangen aufzuziehen, waren nachmittags Aktivitäten undenkbar, sodass wir etwas schliefen, spielten, lasen und nochmal mit einem anderen Wandererpärchen zusammen Abendbrot aßen. Wir waren etwas bedrückt bei dem Gedanken, dass am nächsten Tag schon der letzte Wandertag bevorstehen sollte.

Tag 11: Kagbeni (2.850m) – Jomsom (2.740m)

Bevor wir mit unserer letzten Etappe gestartet sind, haben wir motiviert das Dorf Tiri aus der Mustang Region besichtigt. Anschließend machten wir uns mit unseren Backpacks ein letztes Mal auf den Weg.

Wir lasen etwas von durch dem Flussbett laufen und versuchten direkt am Anfang unser Glück. Nach 20min stellten wir fest, dass kein Durchkommen war und wir mussten umdrehen. Durch die verlorene Zeit und doch sehr eintönige Wanderstrecke auf der Staubpiste und dem nahenden, staubigen Südwind, entschieden wir uns nach der Hälfte der Strecke, das erste Mal per Anhalter zu fahren.

Das erste Auto war voll, doch das Zweite hat uns die 8km mitgenommen. Es handelte sich um drei junge Nepali, die gerade von der Holy Week aus Muktinath kamen und auf dem Weg nach Kathmandu waren. Wir luden sie in Jomsom auf einen Tee ein als Dankeschön, doch sie hatten leider keine Zeit für eine Pause. Es war dennoch eine sehr spannende Erfahrung und es war bestimmt nicht unsere letzte Fahrt per Anhalter.

Schon früh in Jomsom angekommen, meldeten wir uns ein letztes Mal beim Annapurna Checkpoint und suchten uns ein nettes Hotel mit heißer Dusche. Es gab ein Hotel mit Sauna, das war jedoch schon ausgebucht. Wir entschieden uns dann für ein neu wirkendes Hotel gegenüber vom Flughafen und verbrachten dort mit Dusche, spielen, schlafen, lesen und essen unsere restliche Zeit. Am Nachmittag wagten wir uns kurz durch den staubigen Wind mit dem Ziel uns in der German Bakery irgendwas leckeres zu kaufen – gab es aber leider nicht.

So endete unser letzter voller Tag auf dem Annapurna Circuit. Wir gingen wie immer früh schlafen und hofften sehr, dass wir am nächsten Tag das Flugzeug nehmen konnten. Wir hatten von verschiedenen Leuten gehört, dass aufgrund der aktuellen Winde der Flugverkehr häufig nur zum Teil oder sogar komplett gar nicht stattfinden konnte. Die Alternative 12h mit dem Bus zu fahren gefiel uns aber auch überhaupt nicht.

Flug nach Pokhara

Mit einem kleinen süßen Flugzeug sollten wir 15-20min nach Pokhara fliegen und so unser Trekking endgültig beenden. Bei blauem Himmel und strahlenden Sonnenschein waren wir sehr optimistisch um 8:15 Uhr zu fliegen. Zu optimistisch!

Wegen Nebel in Pokhara kamen die Flugzeuge erst 3h später, sodass wir mit ganz viel Glück noch um 11:30 Uhr fliegen konnten. Alle Flüge nach uns fielen witterungsbedingt aus! Der Flug war kurz und ungewöhnlich. Man konnte den Piloten sehen und alles wirkte so zerbrechlich.

Irgendwann flogen wir durch eine große Wolke und man konnte einfach nichts sehen. Ich schaute vorsichtshalber auf den Blick der Flugbegleiterin und sie lächelte noch leicht. Daher wusste ich, es muss alles in Ordnung sein. Es war auch heftig, wie nah wir an den Berg ran flogen, für mein Gefühl viel zu nah.

Nach der Landung war ich mega erleichtert und freute mich auf unser nächstes Ziel. Ein Taxi nehmen und damit zum Yoga Retreat fahren, in dem wir uns 5 Tage erholen wollten.

Das Abenteuer Annapurna Circuit war nun endgültig vorbei und wir waren sehr glücklich, dass wir diese intensive Erfahrung machen konnten. Auch jetzt noch ist die Fernwanderung einer der schönsten Erinnerungen in meinem Leben und definitiv ein Big 5 Erlebnis wert!

Höhenflug im Sauerland

Der Sauerland Höhenflug – Eine Fernwanderung durch unsere Heimat

„Zuhause ist es doch am Schönsten!“ Diesen Spruch hat wahrscheinlich jeder schon einmal gelesen und vielleicht auch sogar selbst ausgesprochen. Für uns trifft dieser Spruch definitiv auf unsere Wanderungen auf dem Sauerland Höhenflug zu!

Der Weg

Wir folgen dem gelben H und bewegen uns zwischen 175 und 838 Höhenmetern. Der Weg führt häufig leicht berghoch, bergrunter, der ein oder andere knackige An- bzw. Abstieg ist aber auch dabei. Wir laufen über Forststraßen und Feldwege und immer wieder über wunderschöne Waldwege, die sich teilweise in Trampelpfade verlieren. Immer wieder treffen wir auf Panoramabänke, die zu einer gemütlichen Rast – eine unserer Lieblingsaktivitäten beim Wandern – einladen. An markanten Aussichtspunkten sind große Tafeln aufgebaut, welche die Highlights der Region erläutern. Und immer wieder stoßen wir auf Aussichtstürme, die einen tollen Überblick über das Sauerland ermöglichen. Ruhe, Stille, Einsamkeit! Menschen treffen wir überraschenderweise sehr wenige, meist laufen wir stundenlang allein durch die Felder und Wälder, ohne irgendjemanden zu begegnen. Einerseits ist das schön, anderseits ist das auch schade für diesen wirklich ausgesprochen guten Wanderweg!

In insgesamt 15 Etappen zwischen 8 und 24 km sind wir die 250 km Gesamtstrecke gewandert. Es gibt zwei Startpunkte – Altena und Meinerzhagen – die sich in Weuspert anschließend zu einem Weg bis nach Korbach vereinen. Wir sind beide Teilstrecken gelaufen und können auch gar nicht sagen, welche schöner ist und empfehlen deshalb auf jeden Fall allen anderen Wanderbegeisterten beide Strecken zu laufen.

Auf einigen Etappen haben wir auch Mountainbiker gesehen, dafür sind aber nicht alle Etappen geeignet. Und auch für Bollerwagen oder Kinderwagen sind die Strecken eher weniger geeignet!

Logistik und Orientierung

Wir haben zwei Jahre gebraucht, um alle Etappen zu wandern. Durch die geringe Entfernung bot es sich für uns an, den Sauerland Höhenflug an den Wochenenden und Feiertagen zu laufen. Meistens sind wir nur eine Etappe gelaufen, ein paar Mal sind wir an zwei Tagen hintereinander gelaufen, einmal davon haben wir auf einem kleinen Campingplatz am See gezeltet.

Da es sich um Streckenwanderungen handelt, ist es natürlich eine kleine logistische Herausforderung vom Start- zum Endpunkt und wieder zurück zu kommen. Den Großteil der Etappen sind wir mit zwei Autos abgefahren (einmal hat uns ein Freund, der in der Nähe wohnt, zum Startpunkt gefahren), das war am unkompliziertesten. Einige der Start- und Endpunkte können aber auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln angefahren werden, auch das haben wir ausprobiert. Auf die Details zu den einzelnen Etappen wird zukünftig in separaten Berichten auf unserem Blog drauf eingegangen.

Die Orientierung war größtenteils ein Kinderspiel. In kurzen, regelmäßigen Abständen tauchen das gelbe H auf und immer wieder Wegweiser mit Kilometerangabe bis zum nächsten Streckenpunkt auf. Wir schreiben größtenteils, da es leider Abschnitte gibt, in denen das gelbe H gerüchteweise mutwillig vom Waldbesitzer entfernt wurde. Taucht also einige Minuten lang kein H auf und auch an Wegabzweigungen nicht, kann man davon ausgehen, dass man das H entweder übersehen hat oder in seltenen Fällen, dass es entfernt wurde (teils auch unfreiwillig dank Borkenkäfer, Stürme und Trockenheit). Für diese Fälle hatten wir immer unser Handy dabei und haben uns mit Hilfe der App vom Sauerland Höhenflug orientiert, die haben eine eigene Navigation.

Besonderheiten

Wir sind mittlerweile schon in vielen Ländern der Welt und auch in Deutschland gewandert, zum Beispiel in Südafrika in den Drakensbergen, in Nepal im Himalaya, auf La Palma, Mauritius, im Dschungel von Sumatra, … Viele Freunde haben gefragt, ob das Wandern hier im Sauerland nicht viel zu langweilig für uns ist. Keine riesigen Berge, keine Orang-Utans, kein Regenwald, …! Das können wir mit einem ganz klaren „Nein“ beantworten.

Der Sauerland Höhenflug ist wirklich etwas Besonderes! Auf den 250 km läuft man durch verschiedene Vegetationen, so eine große Vielfältigkeit hätten wir nicht erwartet. Der Weg ist überdurchschnittlich gut ausgeschildert und überall trifft man auf interessante Tafeln, die einem mehr über Natur und Geschichte erzählen. Die Ausblicke sind wirklich einmalig!

Auch die Anzahl an Aussichtstürmen und die besonders hervorzuhebenden Panoramabänke machen den Fernwanderweg sehr attraktiv. Man befindet sich hauptsächlich in der Natur in den Wäldern und auf den Feldern, wird aber geschickt von Zeit zu Zeit zu kleinen Dörfern geleitet, in denen es häufig süße Cafés gibt, die zu einem Stück Kuchen oder Sauerländer Küche einladen.

Was vielleicht nicht sonderlich schön, aber dennoch eine wichtige Erfahrung ist, ist es hautnah den Zustand der Wälder in der Heimat zu erleben. Die Auswirkungen der Trockenheit und des Borkenkäfers versteht man erst so richtig, wenn man es persönlich gesehen hat. Und auch die bleibenden Sturmschäden, wie z.B. durch Kyrill bekommt man zu sehen. Hierfür gibt es zum Beispiel extra einen Kyrill-Pfad, der uns wirklich beeindruckt hat.

Nicht zuletzt sind natürlich die Tannenbaumplantagen zu erwähnen! Ich kann gerade gar nicht aufzählen, an wie vielen Plantagen wir vorbei gefahren sind! Wir sahen alles zwischen Baby – und ausgewachsenen Tannenbäumen. Das Sauerland ist eine der wichtigsten Tannenbaumlieferanten!

Unsere Highlights

Besonders gut gefallen hat uns die Gegend bei Eslohe – Bad Fredeburg – Winterberg. Die Ausblicke waren wirklich einmalig. Und auch die Ruhe und Stille!

Der Kahle Asten ist auch ein Highlight für sich, dort haben wir eine schöne Frühstückspause verbracht!

Von Bad Fredeburg zum Campingplatz Hunau sind wir an einem Freitagnachmittag im Herbst losgelaufen und haben einen wunderschönen Sonnenuntergang erlebt, das bleibt auf jeden Fall immer in Erinnerung.

Die letzten drei Etappen des Höhenflugs sind wir von einem kleinen Zeltplatz bei Willingen an einem schönen See im Sommer aus gestartet. Diese drei Tage waren auch Erholung pur!

Und, ich erwähnte es bereits, die Pausen auf den Aussichtstürmen und Panormabänken mit tollem Ausblick waren ebenfalls ein absolutes Highlight! So macht wandern Spaß!

Fazit

Das Sauerland ist schon etwas Besonderes! Neben dem Sauerland Höhenflug gibt es auch zum Beispiel noch die Sauerland Waldroute und den Rothaarsteig zum Wandern, diese haben uns ebenfalls sehr gut gefallen. Ich würde das Fazit gerne mit der Beschreibung eines Gesprächs beenden: Mein Freund erzählte mir, dass sein Sohn aus einer wunderschönen Stadt mit traumhafter Umgebung aus Süddeutschland zum Besuch der Familie ins Sauerland zurückgekommen sei und sagte, hier im Sauerland wäre es doch am Schönsten. Mein Freund konnte das schwer nachvollziehen, doch so ist es. Wir haben fünf Jahre in Essen gelebt und einige traumhafte Länder bereist. Aber eins steht für uns fest: Nirgendwo ist es so schön wie im Sauerland – unserer Heimat!

Nepal – Organisation, Highlights und Fazit

Wir haben wieder alles selber recherchiert und anschließend gebucht. Dazu haben wir sämtliche Reiseblogs über den Annapurna Circuit gelesen, besonders gut hat uns der von „Reisefroh“ gefallen, YouTube Videos geschaut und Beschreibungen von Reiseveranstaltern durchgearbeitet. Außerdem haben wir uns letztendlich für den Rother Wanderführer entschieden, um auch die versteckten schönen Alternativwege zu finden. Die Flüge haben wir über ein Vergleichsportal gebucht und das Ashram auf deren eigener Homepage. Vermutlich etwas teurer, als wenn wir es vor Ort gemacht hätten. Da wir aber im Hauptreisemonat des Jahres dort sind, wollten wir kein Risiko eingehen. Für die Einreise nach Nepal über Land braucht man US Dollar für das Visum – 50$ pro Person für 30 Tage – die haben wir in Deutschland bei der Sparkasse besorgt. Ansonsten haben wir für die 3 Tage Indien die Züge gebucht und das Visum gekauft (siehe Bericht Indien).

Reiseroute

Quelle: Google Maps

Sonauli – Pokhara – Besisahar – Bhulbule – Ghermu – Tal – Chame – Pisang – Manang – Icelake – Manang – Yak Kharka – Thorong Phedi – Muktinath – Kagbeni – Jomsom – Pokhara – Kathmandu ( – Delhi)

Von der Grenze bis nach Pokhara

An der Grenze in Sonauli trafen wir auf zwei sympathische Engländer, Vater und Sohn, die ebenfalls wie wir nach Pokhara reisen wollten. Bingo! Wir fragten sie, ob wir uns nicht zusammen ein Jeep Taxi mit Klimaanlage teilen wollten. Sie waren ebenfalls begeistert von der Idee, und auch etwas erleichtert, sodass wir dann ans handeln gingen. Im Endeffekt bekamen wir für ein faires Geld ein richtig gutes Fahrzeug, dass uns sicher durch die kurvigen Straßen nach Pokhara brachte. Ganze 8h inklusive einer etwas größeren Pause zum Mittagessen an einem kleinen Stand in den Bergen (lecker, lecker, lecker!!!!) brauchten wir für die knapp 200km. Die Zeit ging aber durch die wunderschöne Landschaft und die interessanten Gespräche mit den Engländern ziemlich schnell vorbei. Gegen Ende, als es dunkel wurde, schliefen wir auch immer wieder ein bisschen. Die Engländer wurden zuerst weggebracht, wir verabredeten uns für den nächsten Tag am ACAP- und Immigration Büro, und danach suchten wir unsere Unterkunft.

Wo ist denn bloß die Unterkunft?

Diese ist recht weit außerhalb und noch nicht so bekannt, deshalb schafften wir es letztendlich nur mit Telefonieren mit unserem Gastvater den Weg zu finden. Man muss nämlich oben an der Straße parken und den Rest zu Fuß gehen. Es war spät, etwa 22:30 Uhr, doch uns wurde noch ein leckeres Nudelgericht mit Gemüse und Ei angeboten. Wir duschten und aßen dann ganz begeistert unser Abendessen. Das Zimmer und die gesamte Unterkunft waren wirklich toll und die Besitzer super freundlich. Kurz vor Mitternacht schliefen wir dann glücklich und zufrieden ein.

Pokhara

Von Pokhara hatten wir viel Gutes gehört, deshalb war ich besonders gespannt, diese Stadt bei Tageslicht zu erkunden. In meiner Vorstellung war es die perfekte Stadt für mich: Seen, asiatisches Essen und Berge, teils schneebedeckt. All das stimmte auch, allerdings hatte ich den Stau und Lärm den wir antrafen nicht erwartet. Es war eben eine Großstadt, stark gewachsen in den letzten Jahren und immer noch weiter am Wachsen. Sogar ein internationaler Flughafen wird gebaut, sodass die Himalaya Touristen direkt nach Pokhara fliegen können, ohne den Umweg über Kathmandu zu machen. 

Erste Nacht in Nepal

Die Nacht war super erholsam, unser Körper freute sich sehr nach drei Nächten im Flugzeug, Zug oder Bus, mal wieder in einem richtigen Bett zu liegen. Aufgrund der Wolken entschieden wir uns den Sonnenaufgang zu verschlafen und torkelten irgendwann die Treppe hinunter zum Essbereich und orderten ein leckeres Frühstück. Wir sahen die Unterkunft und Umgebung nun zum ersten Mal und waren richtig begeistert! Dadurch, dass es so weit außerhalb lag, mussten wir dann aber auch je nach Verkehr 15-40 Minuten mit dem Taxi fahren, was uns je nach Handelsgeschick zwischen 9-13€ kostete. 

Permits für den Annapurna Circuit

Nun war es wichtig unsere zwei Permits (ACAP und TIMS Permit) für das Wandern auf dem Annapurna Circuit zu besorgen. Das Prozedere ist einfach, dauert aber ein bisschen. Man braucht zum Beispiel 4 Passfotos, wer keine hat, muss welche machen lassen. Tipp: Gunnar und unsere englischen Bekannten wurden kostenfrei vor Ort fotografiert und erhielten direkt ihre Fotos. Ansonsten gibt es aber auch in der Nähe ein paar Fotoshops (Zufall? 😀 ) Über die Details und auch Kosten werden wir in einem separaten Bericht über den Annapurna Circuit berichten.

Ein entspannter Tag

Als sowohl die Engländer, als auch wir unsere Permits zusammen hatten, überlegten wir, wie es weiter gehen sollte. Die Engländer wollten eine Pagode besichtigen, Gunnar wollte aber eher entspannen. Deshalb entschieden wir uns zu trennen und Gunnar und ich liefen Richtung Lakeside. Unser Plan war es Daunenjacken, Handschuhe und Mützen zu kaufen. Außerdem wollten wir uns nach Paragliding und der Anreise nach Besisahar erkundigen. Nicht zu vergessen, wir wollten verschiedene Cafe´s ausprobieren und bei schöner Aussicht einfach nur den Tag genießen.

Die Dal Bhat Sucht beginnt

Wir fanden ein richtig schönes Café/Restaurant, dass hochwertige Lebensmittel anbot (so stand es zumindest im Internet und draußen dran. Nach dem studieren der Speisekarte entschieden wir uns beide für das vegetarische Nationalgericht Dal Bhat. Es war super lecker und hat viel zu satt gemacht, aber egal, wir waren im Urlaub! Während wir dort saßen nutzten wir das Free Wifi und recherchierten wo genau wir Tickets für den Bus nach Besisahar kaufen konnten. Etwas geschädigt von der Busfahrt von Agra nach Varanasi, schauten wir auch mal nach der Jeep Alternative. Der Preisunterschied ist schon ziemlich groß, deshalb hielten wir das erstmal im Hinterkopf.

Bus oder Jeep, das ist hier die Frage

Wir suchten uns ein gut bewertetes Reisebüro aus und spazierten dorthin die Straße entlang. Dabei hielten wir schon einmal Ausschau nach möglichen Läden um uns Daunenjacken und sonstiges Equipment für die Wanderung zu kaufen. Das Office war größer als erwartet und wirkte auch ziemlich seriös. Sie empfahlen uns mit dem Paragliding bis nach dem Trekking zu warten und so sprachen wir nur über eine mögliche Anfahrt per Jeep nach Besisahar. Nach längerem Handeln, ich glaube das gehört hier einfach dazu, einigten wir uns auf einen fairen Preis, für den es okay war nicht mit dem Bus zu fahren, und verabredeten, dass wir am nächsten Morgen um sechs Uhr abgeholt werden sollten. Damit wären wir noch vor den Bussen unterwegs und müssten die nicht immer überholen. Außerdem erwähnten wir, dass wir von Jomsom zurück nach Pokhara fliegen wollten und sie organisierten uns Tickets von Gästen, die die Reise nicht antreten konnten. Dadurch entfiel für uns der Stress zu hoffen, dass wir noch Flugtickets (in der Hauptsaison!) kriegen, wir zahlten aber dafür 5€ mehr pro Person. Das war es uns auf jeden Fall wert! Denn mit dem Bus von Jomsom braucht man 12-14h und es soll eine Horrorfahrt sein, mit dem Jeep übrigens auch!

Das braucht ihr nicht kaufen!

Nach der erfolgreichen Buchung des Jeeps und Fluges gingen wir in verschiedene Läden und schauten nach Daunenjacken. Relativ schnell wurde uns empfohlen lieber die günstigere Fake Daunenjacke zu nehmen, da diese bei Regen viel schneller trocknet. Von Mützen wurde uns ganz abgeraten, was wir sehr fair fanden, denn die Verkäufer wollen ja eigentlich Geld verdienen und Gunnar empfahlen sie zusätzlich erstmal noch kein Überziehpaar Handschuhe zu kaufen, sondern erstmal zu testen ob es mit seinen Unterziehhandschuhen geht und notfalls unterwegs in Manang welche zu kaufen. Da wir ja möglichst wenig Gepäck mitschleppen wollten, folgten wir dem Rat und kauften uns nur jeder eine Fake Daunenjacke.

Es läuft nicht immer nach Plan

Eigentlich hatten wir vor, den Nachmittag in unserer schönen Unterkunft zu verbringen und den Sonnenuntergang von der Dachterrasse aus zu fotografieren. Als wir dann aber mit dem Taxi endlich bei uns ankamen, war es schon dunkel. Wir bestellten Abendbrot und sagten, dass wir schon um sechs Uhr abgeholt werden würden. Die Gastfamilie versprach dann wach zu sein und uns zu verabschieden. Super süß! Nach dem Abendessen packten wir schonmal unsere Rucksäcke vor und gingen früh ins Bett. Wir lasen noch ein bisschen, um uns von der Vorfreude und Aufregung abzulenken und schliefen dann, zufrieden mit dem Tag, ein.

Ein wunderschönes Geschenk

Noch vor dem Wecker klingeln wurden wir wach, als es langsam anfing zu dämmern. Als unser Gastvater uns sah, bat er uns einmal auf die Dachterrasse zu gehen und WOW, was für ein unglaublich toller Anblick! So einen schönen Sonnenaufgang hatten wir nur weniger als eine Handvoll Male gesehen und mit solch einer Kulisse schon gar nicht! Worte können die Schönheit kaum beschreiben!

Anreise nach Besisahar

Unser Jeep stand schon pünktlich für uns bereit und nach einer freundschaftlichen Verabschiedung von unserer Gastfamilie fuhren wir nach Besisahar, dem Start des Annapurna Circuits. Die Straße war von unterschiedlicher Qualität und wir waren froh ein bisschen mehr bezahlt zu haben, um auf diese Weise zu reisen! Die Geschichten von den Busfahrten hallten während der Jeepfahrt noch in unseren Hinterköpfen nach (z.B. Hühner die mit fahren und einem auf den Schoß gesetzt werden).

Annapurna Circuit

Es folgten dann 12 unglaubliche Wandertage im Himalaya. Definitiv eine der intensivsten und schönsten Erfahrung, die wir bisher in unserem Leben gemacht haben. Es war einfach extrem spannend durch so viele Temperatur- und Vegetationszonen zu wandern! Die Menschen waren total freundlich und wir gewannen Freunde fürs Leben dazu! Aber natürlich war nicht alles nur wunderschön! Wir bekamen nasse Füße, kämpften gegen die Höhe und kamen an unsere körperliche Grenze. Es war perfekt!

Fünf Tage im Ashram

Im Anschluss an unsere Wanderung flogen wir von Jomsom nach Pokhara und kamen mittags im Ashram an. Yoga, Meditation, Essen, Schlafen und einfach nur sein! All das bekamen wir in diesen fünf Tagen in vollem Umfang (eigentlich waren 4 Tage geplant, aber wir verlängerten). Es war eine Zeit der Erholung und Regeneration, geprägt von der ein oder anderen Erkenntnis. Wir gingen ohne große Erwartungen ins Ashram und wurden mit wunderbaren Erfahrungen und dem kennen lernen von tollen Menschen belohnt. Die Yogaübungen haben wir nun auch in unsere Morgenroutine mit eingebaut!

Wer nimmt uns mit?

Unser Ashram reservierte uns zwei Bustickets nach Kathmandu. Es waren Tickets in einem klimatisierten Bus mit sehr bequemen Sitzen (Couch Class). Wir wurden zur Bushaltestelle gebracht – ohne Tickets in der Hand – und vertrauten erstmal darauf, dass alles klappte. Das war aber gar nicht so einfach! Vor allem für Nicole, die einen kleinen Kontrollzwang hat. Busse kamen und bei keinem standen wir auf der Liste, bzw. wollten sie auch alle ein Ticket sehen. Etwas nervös kontaktierten wir das Ashram, aber keiner ging ans Telefon (es war Abendsession). Doch dann kam unser Bus, ein richtig schöner noch dazu! Erleichtert stiegen wir ein und brachten uns in Schlafposition.

Die bequemste Achterbahn der Welt

Der lange Weg nach Kathmandu war kurvig und die Straße von unterschiedlicher Qualität. Da wir nachts fuhren, sahen wir nichts von der Umgebung, wohl fühlten wir aber das hin und her geschleudert werden in den Kurven. Trotzdem kamen wir gut zum Schlafen und die Fahrt ging sicher und viel schneller als gedacht zu Ende. Wir standen sogar 5 km vor dem Zielpunkt für 45 Minuten, um Pause zu machen. Die andere Pause fand noch recht am Anfang auf einem Rastplatz statt, an dem ich mit einem Band die Tür auf der Toilette zuhielt. Sehr spannend! Vor allem die Reaktionen der anderen Frauen zu sehen, die dann lieber nicht auf Toilette gingen. Das Reisen hat uns echt abgehärtet.

Wiederholt sich hier die Weihnachtsgeschichte?

Wir wurden in der Nähe des Touristenviertels Thamel gegen 5 Uhr abgesetzt und fuhren auf Gunnars Wunsch mit dem Taxi die 1,5km ins Zentrum. Dort gingen wir auf Hotelsuche und kamen uns wieder einmal wie in der Weihnachtsgeschichte vor. Entweder waren die Türen noch geschlossen oder das Hotel war ausgebucht. Wir versuchten es bestimmt bei fünf oder sechs Hotels bis uns letztendlich eins aufnehmen konnte. Wir bekamen dort das letzte Zimmer und vereinbarten einen halben Tag Tarif. Für drei Stunden ging es dann nochmal ins Bett und dann genossen wir ein Frühstück im Hotel. 

Thamel – das Touristenviertel

Anschließend entschieden wir nach Kühlschrankmagnet und Postkarte zu suchen, etwas was wir in jedem Land machen. Dabei erkundeten wir das Touristenviertel und es gefiel uns überraschend gut! Das Zentrum besteht aus etlichen kleinen Straßen, bzw. Gassen in dem sich kleine Geschäfte aller Art und zahlreiche Cafe´s und Restaurants befanden. Den Magneten kauften wir vollkommen überteuert, obwohl wir ihn 80% runterhandelten in einem kleinen Laden und anschließend ließen wir uns etwas mehr Zeit für die Suche nach einer Postkarte. Das war schwerer als gedacht, Postkarten scheinen nicht mehr so beliebt zu sein. Doch schließlich wurden wir fündig und suchten uns ein kleines Café. Dort probierten nationale Speisen und liefen dann zu einem vegetarischen Restaurant für ein leckeres Mittagessen. Hier hätten wir vielleicht sogar noch eine Nacht länger bleiben können, um noch ein paar Tempel zu besichtigen und noch mehr zu essen.

Goodbye Nepal

Nach dem Essen gingen wir zurück zum Hotel und holten unser Gepäck. Danach suchten wir an der Hauptstraße nach einem Taxi und handelten auf den Preis runter, dass uns das Hotel als Standardpreis, wenn man gut handeln kann nannte. Es war nicht so viel los, der Taxifahrer war froh, überhaupt etwas zu tun zu haben. Am Flughafen mussten wir dann etwas Geduld haben, da unser Flug fast zwei Stunden Verspätung hatte. Und so endete unser Abenteuer in Nepal!

Fazit

Nepal ist ein Land, dass uns so viel mehr gegeben hat, als wir erwartet haben! Wir haben das Land und seine Menschen wirklich lieben gelernt! Uns wurde Herzlichkeit, Offenheit und Hilfsbereitschaft entgegengebracht, ohne dass wir irgendwas getan haben! Wir haben die vielseitigste Berglandschaft kennengelernt und immer extrem lecker gegessen. Die nepalesische Küche ist einfach und gut! Genau wie das Land insgesamt! Nie werden wir unsere Zeit in Nepal vergessen und wenn es uns möglich ist, werden wir auch nach Nepal zurückkommen!

Highlights

  • Annapurna Circuit
  • Leben im Ashram
  • Paragliding
  • Das Essen

Würden wir Nepal wieder bereisen? 

-Ja, definitiv. Nepal ist so ein tolles Land, wir würden gerne noch so viel mehr von diesem Land entdecken!

Würden wir Nepal weiterempfehlen? 

-Ja, allen! Egal ob Familie, jung oder alt. Das Land hat für jeden etwas zu bieten. Grundvoraussetzung ist natürlich ein Interesse an Natur oder zumindest Yoga!