34 Jahre IT-Berater Volleyball Reisen Autos

Im Dschungel mit den Orang-Utans

Vorbereitung für den Dschungel

Unser Abenteuer begann so, wie jedes Abenteuer beginnen sollte, mit einem großen, leckeren Frühstück in unserer Lodge. Am Vorabend suchten wir uns unser Frühstück aus, am nächsten Morgen sollte dieses um 7 Uhr frisch zubereitet auf der Terrasse bereitstehen. Ich, Nicole, war bereits eine Stunde früher wach und setzte mich an den Fluss und genoss die Ruhe vor dem Sturm. Irgendwann begann Honda, einer unserer Guides, die Tische zu decken und wir unterhielten uns so gut es ging auf Bahasa und ein bisschen auf Englisch. Pünktlich um 7 Uhr gab es Frühstück, wir packten unsere Rucksäcke für die 2 Tage (hauptsächlich Wasser, Sonnenmilch und Mosquito Spray) und dann ging es auch schon los.

Hotelzimmer Bukit Lawang

Welcome to the Jungle

Zunächst mussten wir durch das süße Dorf Bukit Lawang laufen (Bericht über Bukit Lawang s. hier) und dann über eine der zahlreichen Brücken Richtung Dschungel. Auf Grund des starken Regens am Vorabend konnten wir nicht den üblichen Weg oberhalb mit spannender Flussüberquerung nehmen. Am Anfang ging es erst einmal nur berghoch. Dank der zahlreichen Pausen, in denen wir auch die ersten Affen schon beobachten konnten (u.a. Thomas Leaf Monkeys) war das ganze auch nicht zu anstrengend. Auf der ersten Erhöhung angekommen, zeigte uns einer der Guides eine sehr giftige, aber tief und fest schlafende Schlange. Na, das ging doch vielversprechend los!

Dschungel Sumatra

Wir erreichen den Nationalpark

Nach weiteren zehn Minuten kamen wir beim Eingang des Nationalparks an und mussten brav unsere Tickets vorzeigen, um eintreten zu können. Zeit um sich noch einmal mit Mosquito Spray einzusprühen. Unser Guide hat uns jedoch empfohlen, dass nicht so häufig zu tun, da es zum einen schlecht für uns selber ist, zum anderen aber auch nicht gut für die Natur und das was wir anfassen. Wir beherzigten seinen Rat und hatten uns erst wieder am nächsten Tag eingeschmiert, insgesamt kostete uns das zwei harmlose Stiche (die aber evtl. schon von vorher waren).

Sumatra

3 Gruppen etwa im Dschungel

Wir sind mit zwei Gruppen, einmal fünf und einmal sechs Personen in den Dschungel gegangen und unsere Gruppe war etwas hinter der anderen. Keine zehn Minuten nachdem wir Nationalpark waren bekam unser Guide die Mitteilung, dass die andere Gruppe eine Orang-Utan Mutter mit Baby gefunden hat. Wir beeilten uns und kamen einige Minuten später an besagter Stelle an.

Orang Utan Baby

Wow, das war wirklich eine Menge Gefühle, die auf uns einströmten! Auf der einen Seite waren wir super fasziniert von den Tieren und hatten das Gefühl endlich in Indonesien angekommen zu sein. Auf der anderen Seite war es aber auch ernüchternd die Mutter mit Baby zu beobachten und 15 andere Personen drum herum zu haben. Wir fragten uns auch, weshalb diese Mutter kein Problem damit hatte auf dem Baum in unserer Nähe zu sitzen und uns gelangweilt oder doch neugierig? zu beobachten. Die gut ausgetretenen Wege trugen sicher auch ihren Teil dazu bei, das ganze nicht als 100% reales Abenteuer wirken zu lassen. Aber das war ja gerade erst der Anfang und wir wussten, dass es vor allem in den Anfangsbereichen semi-wilde Orang-Utans gibt. Fasziniert waren wir auf jeden Fall trotzdem!!

Population erholt sich nur langsam

Früher, von 1973 bis 2002 wurden hier noch Orang-Utans ausgewildert, diese leben natürlich nun im Dschungel, sind aber an Menschen gewöhnt und wissen, dass diese keine Gefahr bedeuten. Bei wilden Orang-Utans ist das anders, sie halten sich zurück und sind schwer zu sehen. Schätzungsweise leben noch knapp 15.000 Orang-Utans auf Sumatra. Die Weibchen können übrigens nur alle vier bis acht Jahre Nachwuchs bekommen, ein Grund warum die Population nur langsam ansteigen kann.

Orang Utan Mutter

Noch während wir die Mutter und ihr Baby beobachteten, hatte ein anderer Guide einen weiteren Orang-Utan entdeckt. Schnell machten wir uns auf den Weg dorthin und waren dieses Mal auch alleine dort. Diese Tiere sind einfach unglaublich beeindruckend, die Parallelen zu uns Menschen erstaunlich!

Hoch und Runter – Up and down

Da es unser Wunsch war wilde Orang-Utans zu entdecken, sind wir nicht nur die einfachen Wege, die es für Tagestouristen gegangen, sondern haben auch steile Passagen, für die wir auch unsere Hände benötigten überwinden müssen. Was unser Guide am Vortag noch grinsend mit „hoch und runter, runter und hoch“ angekündigt hat, traf hier zu 100% zu. Wir stiegen steil die Hügel hinauf nur um danach wieder ebenso steil hinab zu kraxeln.

Orang Utan

Wasser trinken ist wichtig

Da das ganze natürlich sehr anstrengend war haben wir viel getrunken, aber immer nur dann, wenn keine Affen in der Nähe waren, damit die Rucksäcke nicht überfallen werden. Am Vormittag bekamen wir auf einem Hügel wunderschön auf Bananenblättern angerichtet frische Früchte serviert. Hungrig und durstig fielen wir über Ananas, Melone, Mango, Sternenfrucht, Drachenfrucht und Co her. Im Schatten der Bäume war es angenehm und wir hatten wirklich Glück mit dem Wetter.

Orang Utan

Nach dem Snack ist vor dem Snack

Nach dem Snack, der ordentlich wieder verpackt wurde, sodass wir nichts hinterlassen haben außer Melonenkerne, ging es noch tiefer in den Dschungel hinein. Wir sahen und hörten einen Rhinozerosvogel und viele weitere Tiere. Es war ein richtig schönes Abenteuer! Und als die Kräfte gerade wieder nachlassen wollten, bekamen wir auf einer schönen Anhöhe unser Mittagessen. Reis mit Gemüse und Ei auf einem Bananenblatt. Mhhh, das war lecker!

Essen im Dschungel

Gestärkt machten wir uns die letzten zwei bis drei Stunden auf dem Weg Richtung Camp, in dem wir die Nacht verbringen wollten. Es wurde immer anstrengender, aber das Adrenalin und die tolle Erfahrung gaben uns allen genug Kraft!

Durch das Territorium von Jacky

Was mir, Nicole, nicht so gut gefiel war die Begegnung mit Jacky. Wir mussten ihr Territorium durchqueren, um zum Camp zu kommen und hofften ihr nicht über den Weg zu laufen. Jacky ist damals im Rehabilitationszentrum gewesen und ist Menschen gewöhnt. Sie ist sehr schlau und hat gelernt, dass wenn sie einen Touristen am Handgelenk hält sie Früchte bekommt, damit sie ihn wieder loslässt. Das hat Jacky wirklich zur Perfektion getrieben. Die Guides erzählten sie haben versucht Jacky nicht zu füttern, sobald sie einen Touristen schnappt, doch dann beißt sie oder bricht der Person das Handgelenk. Für Mina gilt dasselbe, doch Mina haben wir nicht gesehen.

Jacky

Weg-Zoll für Jacky

Wir begegneten also Jacky, sie hatte sich bereits ein deutsches Mädel geschnappt. Diese wurde etwas panisch und wollte die Hand wegziehen und weglaufen, genau die falsche Reaktion wie uns kurz vorher erklärt wurde. Wir anderen sollten alle an den zwei vorbeilaufen, während die Guides versuchten Jacky wegzulocken. Natürlich blieben aber die Meisten stehen und schauten sich das Spektakel an. Es gelang Jacky zu lösen, doch relativ schnell schnappte sie sich dann den nächsten Touristen. Es handelte sich dabei um andere Touranbieter, unsere Gruppe wurde gebeten Abstand zu halten und weiter zu gehen. Gunnar konnte, wie überraschend, nicht hören und ist für ein Foto näher ran gegangen und war dann der 5. Die Guides wurden langsam etwas nervös, Jacky war nicht mehr wirklich hungrig und es dauerte etwas bis sie Gunnar wieder freigab.

Orang Utan

Was ist daran so schlimm?

Warum ich das alles blöd fand, obwohl es doch sehr aufregend war? Ich hatte das sichere Gefühl, dass die anderen Guides es drauf angelegt haben, dass Touristen geschnappt werden um so noch mehr Action geboten zu bekommen. Das muss meiner Meinung nach nicht sein, ich wollte wilde Orang-Utans sehen und keine Zirkusnummern!

Abstieg zum Nachtlager

Nach der Begegnung mit Jacky wartete nur noch ein sehr steiler Abstieg zum Fluss, an dem unser Camp lag, auf uns. Andere Gruppen nutzten Seile, wir benutzten die Wurzeln und achteten genau auf die Anweisungen unserer Guides. Der Abstieg fand bei fernen Donnergrollen statt, der Weg war extrem matschig vom Regen vom Vortag. Insgesamt war das der härteste Part der gesamten Dschungel Tour!

Abstieg ins Camp

Erleichtert kamen wir im Camp an, bezogen unser Zelt, was in einer Art offenen Hütte mit vier 2-Personen-Zelten stand, zogen Schwimmsachen an und kühlten uns im Fluss ab und wuschen uns auch dort den Schweiß vom Körper. Es war herrlich und einfach nur wunderschön! Wir waren glücklich und stolz auf uns! Als es Zeit für Tee und Plätzchen war verließen wir das Wasser und zogen uns um, wir fühlten uns wie neu geboren! Nach dem ersten Schluck Tee und dem zweiten Keks fing es an zu regnen, besser gesagt zu schütten wie aus Eimern! Wir schnappten uns den Tee und die Kekse und flüchteten in unsere Hütte und aßen und tranken dort weiter. Der Regen hörte nicht auf, die ganze Nacht nicht. Wir legten uns ins Zelt und lasen bis es irgendwann Zeit zum Abendbrot war.

Abendessen im Camp

Das Essen war extrem gut und vielfältig. Wir probierten alles und im Anschluss spielten wir noch ein paar Spiele. Relativ früh ging es dann für uns alle ins Bett, keiner konnte mehr seine Augen aufhalten. Mit Regencape und Flipflops gingen wir auf die Dschungeltoilette, nicht überdacht, putzten Zähne und legten uns schlafen. Ein Gewitter zog auf und kam immer näher, mir wurde etwas mulmig, ich war unsicher, wie sicher das alles bei Gewitter war. Ein paar Stunden später erst hörte das Gewitter dann auf und auch ich konnte gut einschlafen. Irgendwann legte ich mich sogar in den Hüttenschlafsack als es etwas kühler wurde.

Abendessen im Camp

Die Nacht ist überstanden

Am nächsten Morgen war ich die erste die wach wurde, weckte Gunnar und zusammen setzten wir uns in die strahlende Sonne am stark angestiegenen Fluss. Als unsere Guides wach wurden und uns bemerkten machten sie Tee und brachten uns Kekse zur Vorspeise während unser restliches Frühstück zubereitet wurde.

Frühstück im Camp

Nasse Kleidung auf Steine legen zum trocknen

Wir legten unsere nassen Sachen auf die Steine und ließen sie erfolgreich von der Sonne trocknen. Unsere Tour zum Wasserfall wurde gestrichen, da der Fluss zu stark angeschwollen war, schade! Der freiwillige Morgenspaziergang, ein sehr steiler Aufstieg, wurde von allen einstimmig abgelehnt. Wir waren einfach erschöpft vom Vortag und genossen die Entspannung am Fluss.

Sumatra Camp morgen

Rückweg zu Fuß oder mit den Tubes?

Wir konnten es jedoch bis mittags nur zu 95% genießen, da es unklar war ob wir mit den Tubes den Fluss bei der starken Strömung runterfahren konnten. Sonst hätte es nochmal 3-4h Wanderung bedeutet, etwas wozu eigentlich Keiner sonderliche Lust hatte! Glücklicherweise nahm die Wassermenge bis zum Mittag ausreichend ab, sodass wir nach einem leckeren Imbiss unsere Sachen wasserdicht verpackten und uns auf die Tube schwangen. Zweimal mussten wir absteigen und laufen, ansonsten lief alles reibungslos. Zwischendrin liefen wir auch noch zu einem kleinen Wasserfall der für den anderen verpassten entschädigen sollte. Es war niedlich und interessant barfuß durch den Dschungel zu laufen, aber kein echtes Highlight.

Tubes

Geschafft – Wir sind zurück im Camp

Zurück im Camp hingen wir die nassen Badesachen auf, duschten, schliefen, lasen, sonnten und ließen das Abenteuer ruhig ausklingen. Denn das war es wirklich, ein wunderschönes, unvergessliches Abenteuer!

Hotel Sumatra Hängematte

Tangkoko Nationalpark und Abreise mit Hindernissen

Der Frühe Vogel

Unseren kleinen Roadtrip mit dem Roller beendeten wir mit einer Thai Massage. Diese spürten wir, als um 4:30 Uhr unser Wecker klingelte. Um 5 Uhr sollte Abfahrt sein, die Rucksäcke hatten wir bereits am Vorabend gepackt. Wir bekamen ein Frühstück to Go und ich aß tatsächlich auch etwas, während Gunnar die zwei Stunden Autofahrt fast komplett durchgeschlafen hat. Während des Essens (Reis mit Gemüse), beobachtete ich die wunderschöne Landschaft und war richtig glücklich, dass wir jetzt doch zum Tangkoko Nationalpark fuhren. Die kleinen Tarsiere mit ihren großen Augen zu sehen war ein großer Wunsch von uns beiden.

Ab in den Dschungel

Um 7 Uhr kamen wir im Nationalpark an, die Sonne war bereits aufgegangen, doch noch immer war es zeitlich möglich die Tarsiere, auch Koboldmaki genannt, zu finden. Wir sprühten uns vorsorglich mit Mosquito Spray ein und gingen mit unserem Guide in den Dschungel. Zunächst liefen wir über einen breiten, befahrbaren Weg, den Hotelgäste des Parks auch eigenständig bewandern durften. Irgendwann verließen wir aber den Hauptpfad und gingen Kreuz und quer durch den Dschungel. Dabei kam dann auch ein wenig Abenteuer Feeling auf und wir suchten ganz fasziniert nach irgendwelchen Tieren.

Wandern mit Affen

Relativ früh trafen wir auf eine Gruppe schwarzer Affen (Makaken), die sich von uns nicht stören ließen. Sie waren es gewohnt Menschen zu sehen (früher haben die Einheimischen im Dschungel direkt gewohnt) und haben diese nie als Gefahr kennen gelernt und wurden auch nie gefüttert, sodass sie Menschen nicht mit Nahrung erhalten verbinden. Wir wanderten weiter durch den Dschungel und liefen eine gewisse Zeit parallel zu der Gruppe und bestaunten ganz fasziniert wie menschenähnlich sie sich verhielten. Da war der kleine Frechdachs, der die anderen ärgerte, die Mutter, die alle zusammenhielt, der Anführer, der alle aufforderte weiter zu laufen und die Kinder, die nur spielen im Kopf hatten. Aber auch einen Faulen, der träge auf einem Baumstamm saß und sich in den Sonnenstrahlen wärmte und einen Neugierigen, der uns lange nicht aus den Augen ließ, konnten wir beobachten.

Immer weiter und tiefer in den Dschungel

Die Wege wurden immer dichter, durch die wir gingen. Wir waren froh noch von der Sonne ein wenig geschützt zu sein, denn auch schon morgens wird es in Sulawesi ziemlich heiß und schwül. Während unserer Wanderung sahen und hörten wir verschiedene Vogelarten. Immer wieder fing unser Guide ein Tier mit seinem Fernglas ein und ließ uns dann dadurch schauen. Ein Highlight war auf jeden Fall der Nashornvogell. Während wir liefen, wurde uns erklärt, dass die Chance die Tarsiere zu sehen zur jetzigen Uhrzeit deutlich geringer ist, da die Tiere nachtaktiv sind und ihre großen Augen kein Tageslicht mögen.

Kurze Enttäuschung

Insgesamt gibt es drei Bäume, an denen man die kleinen Kobaldmakis antreffen kann. Wir begannen mit dem ersten Baum, an dem die Wahrscheinlichkeit am Größten war und den alle Nachttouren besuchen. Wir hatten leider kein Glück und ich versuchte mir einzureden, dass es ja nicht so schlimm sei, diese Tiere nicht gesehen zu haben, da ja alles andere so toll war. Wir verstanden zumindest jetzt, warum wir keine anderen Menschen im Dschungel trafen, es war einfach schon zu spät!

Und dann waren sie da!

Wir hatten uns schon damit abgefunden die Tarsiere nicht zu sehen, als wir dann plötzlich doch das Glück hatten drei von Ihnen im Baum zu sehen, an dem sie sich normalerweise nicht draußen zeigten. Wir waren hin und weg, die Tiere sind einfach unheimlich süß! Abwechselnd schauten wir durchs Fernglas, um uns die Tarsiere näher anzuschauen, ohne näher an sie ran zu müssen. Unser Guide war sehr gut trainiert darin Fotos mit dem Handy durch das Fernglas zu machen, sodass wir auch ein paar brauchbare Erinnerungsfotos bekommen haben. 

Auf der Suche nach einem Kuskus-Bären 

Die Luft war langsam raus, wir waren bereits zwei Stunden im Dschungel und Gunnar ein wenig durchgeschwitzt. Doch einen Kuskus-Bären wollten wir auch noch unbedingt sehen. Unser Tauchbuddy auf den Bunaken zeigte uns Fotos von einem Kuskus und wir waren hin und weg. Ein anderer Guide hatte unserem Guide einen Ort über Funk mitgeteilt, an dem er einen Kuskus gesehen hatten, doch als wir dort waren, war keiner mehr zu sehen. Er wird mittlerweile weitergezogen sein. Irgendwann trafen wir dann doch auf einen, der allerdings ziemlich weit oben im Baum saß und auch mit dem Fernglas nur zum Teil zu erkennen war. Anschließend ging es zurück zum Auto und wir wurden noch zu einem einheimischen Restaurant gefahren, bevor wir am Flughafen abgesetzt wurden.

Abschied mit Hindernissen

Es war eine tolle Tour und eigentlich auch der perfekte Abschluss unserer Indonesienreise. Wir flogen fast eine Stunde zu spät in Manado ab und kamen aber pünktlich in Jakarta an (wie auch immer der Pilot das gemacht hat!). In Jakarta irrten wir ein wenig über den Flughafen, bis wir den Weg von der Ankunftshalle in die Abflughalle fanden (der normale Weg war gesperrt). Nach etwa einer Stunde standen wir am Schalter und wollten einchecken, doch unsere Tickets für heute wurden nicht gefunden… Bei all dem Geplane haben wir uns um einen Tag vertan und waren zu früh am Flughafen! Der gleiche Flug ging für uns erst am nächsten Abend.

Umbuchen oder eine Nacht in Jakarta?

Wir erhielten das Angebot für 300€ pro Person auf den Flug von heute umzubuchen. Die Alternative wäre gewesen in die Stadt zu fahren, eine Unterkunft zu suchen, den Tag bei 32 Grad und Regen und Gewitter in Jakarta zu verbringen (mit dem Gepäck) und dann 24h später wieder zum Flughafen zu fahren und dann zu fliegen. Weil wir wirklich viel Geld durch einfache Unterkünfte und lokale Warungs gespart haben entschieden wir uns für das Umbuchen! Es tat zwar etwas weh, doch manchmal ist es besser für sein persönliches Glück mehr auszugeben.

Rollertour durch Flores – von Labuan Bajo nach Maumere

Unsere Route

Labuan Bajo – Ruteng (1 Nacht) – Bajawa (2 Nächte) – Moni (1 Nacht) – Koka Beach (nur Zwischenstopp) – Maumere

Quelle: Google Maps

Von Labuan Bajo nach Ruteng (4,5h und 132km)

“Du willst dort wirklich selber fahren und bist vorher noch nie selber gefahren? Ohh, du hast die 2 Scooter schon gebucht? Okay dann sei aber vorsichtig.“ Mit diesen Worten begann unsere 5-tägige Rollertour. Es war wirklich hart mit all den kleinen engen Kurven, aber wir haben es sicher ins Ziel nach Ruteng geschafft. Dort haben wir unsere Unterkunft bezogen und das kleine Dorf erkundet. Während wir durch das Dorf gewandert sind haben wir viele junge Leute getroffen die ganz interessiert an uns waren. So hat man sich zusammen gut unterhalten, viele Fotos gemacht und schließlich zum Kaffee eingeladen worden. Da sagt man natürlich nicht nein und bekommt einen Kaffee mit gaaaanz viel Zucker. Es war eine echte Lebenserfahrung und können nur empfehlen sich für sowas einfach mal etwas Zeit zu nehmen.

Von Ruteng nach Bajawa (5h und 130km)

Wir sind etwa 130 km von Ruteng nach Bajawa gefahren. Vorher haben wir uns den Sonnenaufgang am Reisfeld angesehen. Der Rand von der Steinmauer war rutschig und ich fiel ins Reisfeld. Es war nicht ganz so schlimm und ich konnte den Sonnenaufgang trotzdem genießen. In Bajawa hatten wir ein spätes Mittagessen im Restaurant Milonari was echt gut war. Nachdem wir ein bisschen mit dem Besitzer gesprochen hatten, hat er uns abends zu einer Indonesischen Hochzeit eingeladen. Wir waren zwar schon echt müde aber das wollten wir uns nicht entgehen lassen und sagten zu. Wir wollten noch kurz zu den heißen Quellen und uns dann fertig machen. Google Maps hat uns dann zu dem Punkt auf dem Bild geführt. Wir haben dann versucht die matschige Straße entlang zu fahren. Das war keine gute Idee. 🤪es hat bis zu einem gewissen Punkt Spaß gemacht aber irgendwann mussten wir umdrehen. Inzwischen war es dunkel und neblig, aber wir haben es sicher zurück geschafft.

Auf der Hochzeit hatten wir viel Spaß, haben gegessen und getanzt. Wir waren eine Art Ehrengäste, da es scheinbar was tolles ist “Weiße” bei einer Hochzeit zu haben. Wir haben uns aber gut integriert, haben den traditionellen Tanz mitgemacht und uns gut amüsiert. Wie in anderen Ländern kommt nach dem Essen und den Reden der verschiedenen Familienmitgliedern die alkoholischen Getränke. Da wir nicht wirklich trinken und wir echt müde waren haben wir uns dann auch um etwa 1:30 Uhr gegangen. Die Stimmung war da noch richtig gut und wir waren froh, dass wir da waren.

Von Bajawa nach Moni (5h und 180km)

Nach 5h Fahrt auf der wunderschönen, aussichtsreichen Route, haben wir Moni am frühen Nachmittag erreicht. Da wir nur zwei kurze Pausen gemacht haben sind wir nach dem Einchecken im Homestay direkt Essen gegangen. Gestärkt haben wir danach Moni näher angeschaut und sind für 0,65€/Person zu den zwei schönen Wasserfällen über sehr abenteuerliche „Brücken“ gelaufen. Es war geplant mit der Familie des Homestays zu kochen und Abendbrot zu essen, da diese aber zu einer Party eingeladen waren sind wir mit 3 Bekannten aus Ruteng und Bajawa (ja die Welt ist klein) in ein gutes lokales Restaurant gegangen. Wir wurden auch zur Party eingeladen, sind aber aufgrund des frühen Aufstehens am nächsten Tag (4 Uhr) lieber früher schlafen gegangen

Von Moni nach Koka Beach (1,5h und 45km)

Nach der Sonnenaufgangstour brach anschließend die letzte Scooter Etappe an. Nach 1,5 h und 45km erreichten wir den Traumstrand Kokaa Beach, relaxten.

Von Koka Beach nach Maumere (1,5h und 49km) 

Dann fuhren wir die letzten 1,5h und 49km nach Maumere. Dort checkten wir ein und gaben unsere Scooter zurück. Später brachte uns der Hotelleiter zu einem kleinen lokalen Restaurant und so ließen wir unsere Reise ausklingen. Am nächsten Tag fliegen wir auf die Bunaken in Sulawesi, ein Taucherparadies. Wir haben uns in Flores verliebt und werden bestimmt wiederkommen!

Fazit

Es war ein riesiges Abenteuer! Wir hatten extrem viel Spaß, auch wenn gerade für mich die ersten zwei Touren als absoluter Roller Neuling sehr schwierig und anstrengend waren! Die ersten beiden 130 km Etappen sind extrem kurvig und es ist nicht lustig, wenn dir in den Kurven der Gegenverkehr entgegenkommt. Auch trifft man immer wieder unerwartet auf Schlaglöcher und so manch ein Tourist hat sich böse hingelegt. Wir würden trotzdem jedem zu diesem individuellen, unabhängigen Abenteuer raten, auch als Fahranfänger. Dann sollte man aber vielleicht lieber ein paar Zwischenstopps mehr einbauen oder von Maumere nach Labuan Bajo fahren, da die hinteren Strecken deutlich einfacher zu fahren sind! Oneway Miete ist in beiden Richtungen möglich, es gibt mittlerweile immer mehr Anbieter dafür! Wir waren bei Motoradvanture Bali und können das Unternehmen und die Roller weiterempfehlen! 

Mt Batur und White Water Rafting

Abholung mitten in der Nacht

Um 1:45 Uhr wurden wir in unserer Unterkunft in Canggu abgeholt und fuhren die 70km bis zum Mount Batur. Da wir natürlich noch etwas müde waren, unterhielten wir uns nur kurz mit unserem Fahrer und schliefen die knapp 2h Fahrt. Am Ziel angekommen lernten wir unseren Guide für die Wanderung kennen, gingen noch einmal schnell auf Toilette und dann liefen wir auch schon los.

Anstrengender als gedacht

Wir stellten uns aufgrund Berichte von anderen auf einen anstrengenden, zweistündigen Aufstieg ein. Zunächst liefen wir nur geradeaus, da wir nur unsere Stirnlampen hatten, konnten wir nicht genau sehen in welcher Umgebung wir uns befanden. Es sah ein bisschen so aus, als würden wir durch eine Farm laufen (sind wir auch). Natürlich blieb es nicht so einfach, ziemlich bald begann der Anstieg auf den 1.717 Meter hohen Vulkan. Der Anstieg war steiler als gedacht und wurde durch einen rutschigen, sandigen Boden noch erschwert. Unser Guide fragte uns immer wieder einmal, ob wir Pause machen wollten, doch unser Ziel war es eigentlich möglichst früh oben anzukommen und uns die besten Plätze zu sicher. Wir hatten ja auf dem Ijen gelernt, dass es etwas voller werden könnte. 

Zu schnell!

Als wir an einer kleinen Hütte ankamen, an der auch heiße Getränke verkauft wurden, fragt unser Guide uns wieder, ob wir eine Pause machen wollten. Wir lehnten ab, er brauchte für sich eine kleine Pause sagte er. Das war natürlich vollkommen in Ordnung und bestimmt auch nicht so verkehrt für uns. Wir laufen/wandern nie besonders schnell, aber brauchen dafür nur ganz selten mal eine Pause. Es ging nach ein paar Minuten weiter nach oben und bei der nächsten Pausenstelle, sollten wir warten, weil wir viel zu früh dran waren. Die letzte Wanderpartie bestand aus ein paar Klettereinheiten und war etwas anspruchsvoller. Vor allem nur mit einer Stirnlampe bewaffnet, war es ein interessantes unterfangen über die Felsen zu klettern.

Eier mit Dampf

Viel zu früh, der Sonnenaufgang war erst eine Stunde später, kamen wir um 5:10 Uhr oben auf dem Vulkan an. Es gab bankähnliche Sitzplätze, für die unser Guide uns sogar Sitzkissen besorgte. Er fragte uns, ob wir auch heißen Tee wollten, zu dem Zeitpunkt war uns aber noch ziemlich warm. Als wir uns langsam abkühlten merkten wir, wie frisch es dort oben war. Wir zogen alles an was wir dabei hatten und rutschten etwas näher zusammen. Unser Guide kochte uns in der Zeit mit heißem Vulkandampf fünf Eier, die wir als Handwärmer umfunktionierten. Das andere Ei aßen wir genussvoll. War auf jeden Fall auch mal eine interessante Erfahrung! Das Ei schmeckte ganz normal, roch nur ein wenig schwefelig.

Kurzer Auftritt

Nach einer Stunde war es dann endlich soweit, die Sonne begann aufzugehen. Viel davon sehen konnte wir leider nicht. Den größten Teil der Zeit sahen wir nur eine dicke Nebelsuppe. Ab und zu kam für ein paar Sekunden dann doch einmal die Sonne hervor und ein großes Ahhhh ging durch die Gruppe, gefolgt von einem enttäuschten Ohhh. Wir hatten dieses Mal einfach kein Glück. Anstatt uns zu ärgern, freuten wir uns auch einmal über solch eine Erfahrung und waren noch dankbarer für die vergangenen und auch zukünftigen erfolgreichen Sonnenaufgänge. Wir fotografierten die ungeheure Anzahl an Touristen und machten uns an den Abstieg, bevor die große Touristenmenge sich nach unten bewegte. Teilweise joggend, was richtig Spaß machte, liefen wir zurück zum Parkplatz und hielten nur für ein paar schöne Fotospots an. Wir verabschiedeten uns von unserem Guide, gaben ein bisschen Trinkgeld und fuhren dann etwa 40min bis zu einem wunderschönen Frühstücksrestaurant L Amor.

Ausblick mit Hindernissen

Unter anderen Wetterbedingungen wäre die Aussicht atemberaubend gewesen, das haben wir auf Fotos im Internet gesehen. Wir schauten nur auf eine graue Wand, was zumindest die Gemütlichkeit im Restaurant selber erhöhte. Es gab ein großes Brunchbuffet mit kalten und warmen Speisen. Viel Obst und Gemüse und auch ein paar Desserts. Wir schlugen so gut zu wie wir konnten, da es wirklich lecker und abwechslungsreich war! Irgendwann kam dann unser Fahrer zu uns und sagte, es wird langsam Zeit zum Rafting im Telaga Waja River aufzubrechen.

Rafting oder gemütliche Bootsfahrt?

In Berichten lasen wir, dass die Fahrt ganz schön turbulent sein kann. Bei uns war das aufgrund der Trockenzeit aber leider nicht der Fall. Nach unserer Ankunft bekamen wir erst einmal einen Tee, zogen uns um und verpackten das benötigte Equipment in wasserdichte Beutel. Handtücher sollten wir am Ende der 2,5h Rafting Tour kriegen. Dann wurden wir in Gruppen eingeteilt und in unserem Boot saßen wir mit Mutter und Tochter aus Kanada zusammen in einem Schlauchboot. Beide hatten auch schon Erfahrung, was für uns ja nicht schlecht war.

Zurücklehnen und genießen

Häufig sollten wir nicht mitpaddeln, sondern uns einfach zurücklehnen und genießen. Unser Ruderguide machte die ganze Arbeit und gab uns immer wieder mal ein Kommando, wenn wir mitrudern sollten. Es hat trotzdem Spaß gemacht, da wir ja auch etwas müde vom frühen Aufstehen und von dem anstrengenden Aufstieg waren. Ab und zu mussten wir das Boot verlassen und laufen, weil das Wasser nicht tief genug war, bzw. der Weg zu wild.

Augen zu und durch

Abschließend kamen wir aber doch nur zu einer kleinen Adrenalinstelle. Unser Guide verließ das Boot, positionierte uns richtig und schob uns dann über eine Dammstelle steil hinab. Danach hatten wir eine längere Pause, bis wir dann die restliche Strecke weitertrieben. Immer wieder gab es kleine Wasserschlachten mit den anderen Schlauchbooten und auch der ein oder andere Zusammenstoß mit anderen Schlauchbooten wurde herausgefordert. Wir haben uns trotzdem die ganze Zeit sicher gefühlt!

Dusche, Essen und Rückfahrt

Am Ende gab es eine kalte Dusche, Handtücher und ein leckeres kleines Mittagessen. Unser Fahrer sammelte uns ein und brachte uns etwa 2h lang zurück zu unserer Unterkunft. Dieses Mal unterhielten wir uns ein wenig mehr und wir machten unsere Spotify Musik an. Er war totaler Fan unserer Musik und wir lachten viel gemeinsam. Dadurch war die Fahrt irgendwie viel zu schnell schon wieder vorbei! Er erzählte uns noch von einem Beachvolleyball Treff, wo wir dann auch direkt hinfuhren, noch spielten bis es dunkel wurde und dann in unserem Warung wieder gemütlich den Abend ausklingen ließen.

Bajawa – Hot Springs und traditionelles Dorf Bena

Der Plan

Unser Tag in Bajawa war sehr entspannt. Da wir bis tief in die Nacht noch auf der einheimischen Hochzeit waren, haben wir ein bisschen länger geschlafen und dann gut gefrühstückt. Mit unserem holländischen Bekannten planten wir dann das traditionelle Dorf Bena zu besuchen und danach in den heißen Quellen, die wir am Vortag so erfolglos gesucht haben, den restlichen Tag zu entspannen.

Der Weg

Mit maps.me navigierte ich uns erfolgreich durch die Straßen. Es ging hoch und runter und die Männer rasten auch in den Kurven um die Wette. Irgendwann fing unser Roller an komische Geräusche zu machen, irgendwas wurde über den Boden geschliffen. Es war der Hauptständer! Unser Bekannter fixierte diesen behelfsmäßig, doch das hielt nur bis zur nächsten Straße. Wieder fuhren wir an den Straßenrand und ein einheimischer Junge kam zu uns, fragte ob alles okay sei und schaute sich das Problem an. Es dauerte keine drei Minuten und er hatte unseren Roller notdürftig repariert, wirklich nett!

Bena – ein traditionelles Dorf mit Kontrasten

Erleichtert fuhren wir weiter, entschieden aber nach der Tour noch zu einer Werkstatt zu fahren. Schließlich lagen noch 270km in den nächsten zwei Tagen vor uns! In Bena angekommen, parkten wir unseren Roller auf der anderen Straßenseite auf einem riesigen Parkplatz. Es scheint in der Hauptsaison hier wirklich viel los zu sein. Wir waren zum Glück fast ganz alleine im Dorf. Wir zahlten Eintritt, bekamen einen lila Schal zum Überziehen und entschieden uns ohne Guide durch das Dorf zu wandern. In den ersten Häusern konnte man einige Infotafeln lesen und hat so schon das Wichtigste mitgenommen. Ein Guide hätte aber bestimmt auch weitere sehr interessante Infos geben können, doch wir waren nicht in Stimmung für viele Informationen.

Erkundung des Dorfes

Wenn man durch das Dorf wandert kann man zunächst einmal lernen, wie die Häuser damals ausgesehen haben. Außerdem sieht man überall Kaffeebohnen und Kakaobohnen trocknen. Wer möchte kann auch selbshergestellte Tücher und andere Kleidungsstücke erwerben. Da wissen wir allerdings nicht, wie echt das ganze ist. In den Häusern sahen wir zum Teil Fernseher, es handelt sich wirklich nur noch um ein Show-Dorf.

Tipp für Bena

Wenn ihr einmal dort seid, lauft auf jeden Fall bis ans andere Ende, auch hinter den Häusern her. Dort erwartet euch eine traumhafte Aussicht! Wir waren ganz alleine dort, es ist etwas versteckt und man muss ein paar Treppen steigen, was je nach Temperatur wahrscheinlich eher abschrecken ist!

Weiter geht´s

Als wir genug Kultur hatten versuchten wir uns mit maps.me zu den heißen Quellen zu navigieren. Leider war der Weg nicht befahrbar und scheinbar gab es zwei Hot Springs. Wir fuhren einen kleinen Umweg, merkten aber rechtzeitig den Fehler und drehten nochmal um. Irgendwann fanden wir dann das kleine „Restaurant“, dass fast gegenüber der heißen Quellen sein sollte. Wir aßen dort zu Mittag und fuhren dann die 50m die Straße hoch und parkten vor dem versteckten Eingang zu den Quellen.

Eintritt zahlen

Dort unten wohnt eine Familie, die ein paar Cent Eintritt verlangt. Gerne zahlten wir diesen, immerhin gab es auch eine Toilette und man hätte etwas zu trinken kaufen können. Nach dem Toilettengang zogen wir uns aus und wagten uns in die Quellen! Ich behielt mein Surfshirt an, da mir das von anderen Frauen geraten wurde. Aus traditioneller Sicht war das auch besser so und den Rat würde ich genauso weiter geben.

Heiß und kalt

Bei den heißen Quellen fließt ein kalter Fluss mit einer heißen Quelle zusammen. In einem poolartigen Bereich kommt von rechts (in Fließrichtung) das eisige Wasser und von links das heiße. Je nachdem wo man sich in den Pool hinlegt kann man sich seine Wohlfühltemperatur selber aussuchen. Auch Wechselduschen ist dadurch einfach möglich. Wir wechselten immer hin und her und entspannten und total. Wurden wir zu schrumpelig, verließen wir das Wasser für ein paar Minuten, dann ging es wieder hinein.

Ein schöner Tag

Dieses Spiel trieben wir stundenlang, bis wir irgendwann erholt genug waren und es anfing etwas voller zu werden. Zu gerne hätten wir sowas auch bei uns zuhause! Der Rückweg verlief problemlos, ohne uns zu verfahren gelangten wir zurück zu unserer Unterkunft. Wir ließen dann noch für wenig Geld unseren Roller reparieren, aßen Abendbrot und legten uns nach einer kalten Dusche früh schlafen.

Turtle Conversation and Education Center (TCEC) – Wir adoptieren!

Anfahrt

Der einfachste Weg dorthin auf die Halbinsel Serangan zu kommen ist mit dem Roller. Wir gaben die Adresse bei maps.me ein und fuhren nach unserer Surfstunde, ohne etwas Richtiges gegessen zu haben, in den Nachmittagsverkehr hinein. Der Verkehr in Canggu und Kuta ist wirklich enorm, ohne Roller, der sich immer mal wieder an den Autos vorbeischlängeln konnte, hätte die Fahrt ewig gedauert. Wir brauchten über eine Stunde für die 22km, vielleicht waren es sogar 1,5 Stunden. Mit maps.me konnte man die Adresse gut finden, schwieriger war es einen ATM in der Nähe zu finden, dazu später mehr.

Traurige Brauchtümer

Früher gab es auf der Halbinsel Serangan sehr viele Schildkröten, die Anzahl hat in den letzten Jahrzenten allerdings rapide abgenommen. Ein Grund dafür ist, dass in einigen indonesischen Glaubensrichtungen Schildkröten Ringe als Schutz vor schwarzer Magie gelten. Offiziell ist es verboten Schildkröten zu jagen, dass heißt aber leider nicht, dass sich alle daranhalten. Hinzu kommt, dass es relativ einfach ist die Tiere zu fangen, da diese immer wieder an ihren üblichen Stränden auftauchen und dort Eier ausbrüten.

Das TCEC

Um dem entgegen zu wirken, wurde das Turtle Conversation and Education Center 2006 gegründet und hat es sich zur Aufgabe gemacht gefährdete Schildkröteneier zu sammeln und/oder zu kaufen und diese auszubrüten. Anschließend werden die Babyschildkröten in Meeresbecken zwei Wochen lang für das Meer aufgepäppelt und anschließend im Meer ausgesetzt. Aber auch verletzte Tiere, die in der freien Wildbahn sterben würden, werden dort zum Teil aufgenommen und nach Möglichkeit wieder für das Leben im Meer fit gemacht. Der Kontakt mit Menschen, d.h. zum Beispiel anfassen, wird dabei auf das nötigste reduziert. Die andere Aufgabe des TCEP ist die Aufklärung für die Einheimischen und aber auch den Touristen. Geführt wird das Center von Einheimischen und internationalen Volontären.

Ablauf des Besuchs

Empfang

Am Eingang wird man freundlich begrüßt, Eintritt muss man nicht zahlen. Man bekommt kostenfrei einen privaten Guide zur Verfügung gestellt, inklusive Flyer, der einen durch das Center führt und mit vielen interessanten Informationen versorgt. Am Ende freut man sich natürlich über eine freiwillige kleine Spende, die wir auch für sehr angemessen halten. Es wird wirklich richtig gute Arbeit gemacht!

Arten der Schildkröten

Nun werden einem die verschieden Meeresschildkröten Arten gezeigt und erklärt, danach bekommt man den Bereich, in dem die Eier vergraben sind gezeigt. Etwa zwei Monate dauert es bis ein Baby aus dem Ei schlüpft.

Die Becken

Danach geht es weiter zum Herzstück des Centers – den Meeresbecken mit den Babyschildkröten. Es gibt verschiedene Becken, die Babys sind nach Alter sortiert. Nach zwei bis vier Wochen werden sie ins Meer entlassen. Nach den Babyschildkröten bekommt man noch die verletzten erwachsenen Schildkröten gezeigt. Einer Schildkröte fehlte ein Bein, andere hatten sich in Fangnetzen verhäddert und wieder andere haben größere Mengen Plastik gefressen.

Unsere neuen Familienmitglieder

Nachdem wir alles gesehen haben, wurden wir gefragt, ob wir eine Babyschildkröte adoptieren wollten. Wir entschieden uns ziemlich schnell, dass jeder von uns für je ca. 9 € für ein Baby bezahlen wollte. Wir suchten uns einen Tom (Nicole) und eine Mila (Gunnar) aus und durften diese vorsichtig mit einem Plastikgefäß aus dem Becken holen. Es wurde ein Foto gemacht, danach wurden die zwei in ein Körbchen in ein anderes Becken gesetzt. Wir beobachteten die zwei noch eine Weile und wollten dann bezahlen und unsere Adoptionsurkunden abholen.

Bezahlung

Leider musste man Bar bezahlen und wir hatten nicht mehr genug Geld. Ich blieb also als Pfand in der Station und Gunnar machte sich auf dem Weg zu einem ATM. Es hat wirklich ewig gedauert, bis er einen gefunden hatte. Am Hafen wurde er dann fündig und kam nach einer halben Stunde wieder (weil er so lange suchen musste). Wir bezahlten, spendeten noch ein bisschen extra und mussten dann leider gehen, da das Center mittlerweile eigentlich schon geschlossen hatte. Natürlich winkten wir Tom und Mila nochmal beim Abschied und witzelten, dass die beiden uns in ein paar Jahren bestimmt Grüßen werden, wenn wir uns beim Tauchen wiedersehen.

Der Rückweg

Den Rückweg meisterten wir etwas schneller und fuhren direkt zu “unserem” Warung Dhini Arta Burger und bestellten jeder zwei Hauptgerichte, da wir bis auf Frühstück und zwei Müsliriegel den ganzen Tag nichts gegessen hatten. Während das Essen frisch zubereitet wurde, gingen wir schnell duschen und zogen uns etwas anderes an. Ein sehr gelungener Tag!

Bunaken – Ein Paradies, nicht nur für Taucher

Nach unserer wunderschönen Zeit auf Flores stand der letzte Teil unserer Indonesien Reise an – die Bunaken. Dort wollten wir tauchen und einfach nur entspannen. Wir flogen also von Maumere nach Manado, allerdings mussten wir einen Zwischenstopp auf Bali machen, Direktflüge gibt es NOCH nicht, diese sind aber geplant. Nachmittags landeten wir auf Sulawesi und die Landung war für mich, Nicole, sehr emotional. Mit schöner Filmmusik in den Ohren flogen wir über die Insel und die Bunaken und die Schönheit hat mich einfach überwältigt. Mir flossen kleine Tränen des Glücks über die Wangen!

Anreise

Schonmal gut eingestimmt auf die Insel verließen wir den Flughafen und ließen uns zum Hafen fahren, um von dort mit dem Boot auf die Bunaken überzusetzen. Wir waren die einzigen Passagiere an Bord und es war richtig schön, auch wenn wir durch den Müll im Meer sehr ernüchtert wurden. Wir sahen Taucher und viele kleine Boote und bestaunten die schöne Natur auf den Bunaken von der Wasserseite aus. Gerade noch rechtzeitig kamen wir vor der Ebbe auf der Insel in unserem Panorama Backpacker Hotel an. Dort wurden wir direkt am Strand begrüßt, mussten bereits barfuß das Boot verlassen und liefen dann barfuß zur Lodge (Panorama Backpacker Lodge). Dort duschten wir erst einmal und erhielten unser Abendbrot. Später stieß auch der dort ansässige Tauchguide, Sven, ein Deutscher, zu uns und sprach mit uns die nächsten zwei Tauchtage durch. Wir entschieden uns für zwei Vormittagstauchgänge pro Tag plus einem Nachttauchgang. Müde vom langen Reisen gingen wir dann früh schlafen und lasen noch ein bisschen.

Bunaken

Eine heiße Nacht

Die Nacht war für mich ganz gut, für Gunnar leider nicht so. Es war sehr warm und der Ventilator kam leider nur schlecht durch den Mosquitovorhang durch und Gunnar war es deshalb viel zu heiß zum Schlafen. Trotzdem genossen wir das Frühstück und einen wunderschönen ersten und zweiten Tauchgang. Wir mussten etwas früher bei der Tauchschule sein, um uns unser Leihequipment auszusuchen, beluden das Boot und dann ging es mit einem weiteren Taucher aufs Meer. Die Fahrt war kurz und super entspannt. Es gab Wasser und Früchte, mehr brauchten wir nicht! 

Bunaken

Auf zum Tauchen

Dann hieß es Equipment anziehen und nach einer kurzen Einweisung sprangen wir ins Meer. Wow!!! Ihr könnt euch nicht vorstellen was für ein Anblick das war. Die Sichtweite lag jenseits 40m und die Farben… Wow!! Wir haben noch nie so eine schöne Unterwasserwelt gesehen wie dort. Aber nicht nur die Korallen waren beeindruckend, sondern auch vor allem die Tierwelt. Mein Traum wurde wahr und ich sah sehr viele Schildkröten elegant durchs Wasser gleiten, teilweise auch sehr nahe an mir dran! Unter uns schwammen Haie und sehr viele verschiedene Fische in unterschiedlichsten Farben umgaben uns. Fast alle Tauchgänge auf den Bunaken finden entlang von Riffkanten statt und weisen eine leichte bis starke Strömung auf. Das ist ein Grund weshalb sich dort vor allem die großen Meeresbewohner aufhalten. 

Schildkröte Bunaken

Die schönsten Tauchgänge unseres Lebens!

Für uns waren es die ersten Strömungstauchgänge, doch es war noch sehr angenehm. Man konnte sich einfach von der Strömung treiben lassen und die atemberaubende Unterwasserwelt entlang der Riffkanten bewundern. Der Sauerstoffverbrauch war dadurch sehr niedrig und trotz Tauchtiefen von bis zu 30m, konnte ein Tauchgang auch mal 70min dauern!

Weiter mit Tauchgang Nummer 2

Nach dem ersten Tauchgang machten wir etwa eine Stunde Pause auf dem Boot, sonnten uns, aßen Früchte und tranken Wasser. Anschließend wurden wir zu einem etwas anders aussehendem Riff gefahren, an dem üblicherweise einige andere Großfische angetroffen werden können. Außerdem war dieser zweite Tauchgang mit 18-20m nicht mehr ganz so tief wie der erste Tauchgang (für die Nichttaucher: Das macht man typischerweise immer so wegen der Stickstoffanreicherung im Blut). Insgesamt waren die Tauchgänge die absolute Erholung nach einer wunderschönen, aber auch teils anstrengenden Reise in Indonesien und hatten das Potential der perfekte Abschluss des Urlaubs zu werden.

Bunaken Transport

Nach dem Tauchen ist Pause angesagt

Nach dem zweiten Tauchgang fuhren wir zurück zur Lodge und kamen genau richtig zum Abduschen und dann Mittag essen. Tauchen macht wirklich hungrig! Danach suchten wir uns einen schönen Platz in der Sonne zum Schlafen – leider vergeblich. Strom gab es auf der Insel nur in den Abendstunden, sodass wir keinen Ventilator anschalten konnten. Wind gab es nicht und auch im Schatten hatten wir um die 30 Grad bei hoher Luftfeuchtigkeit. Hängematten unten am Strand gab es leider nicht und der Strand sah zwar schön aus, lud aber nicht zum auf dem Boden schlafen ein.

Ein beinahe “Highfive” mit einer Schildkröte

Wir entschieden uns an diesem Abend einen Nachttauchgang zu machen. Da es schon um 18 Uhr stockdunkel war, machten wir uns ab 17 Uhr langsam fertig und genossen die Abkühlung des 30 Grad warmen Meeres. Wir zogen unsere Tauchanzüge an, stülpten die Flaschen über und wateten etwa 15min ins offene Meer. Ab der Hälfte der Zeit konnten wir endlich schwimmen und als wir dann die Riffkante erreichten, freuten wir uns normal durch das Wasser zu tauchen. Bewaffnet mit Taschenlampe stiegen wir auf etwa 10m hinab und tauchten durch die Dunkelheit entlang des Riffs. Wieder können wir einfach nur sagen, dass es extrem schön und atemberaubend war! Die Korallen glänzten und die Fische spielten im Schein unserer Taschenlampe. Plötzlich näherte sich von weitem ein elegant schwingender Schatten und irgendwann sahen wir, dass es sich um eine neugierige Meeresschildkröte handelte. Sie kam unseren Händen so nah, als wenn sie sich ein Highfive abholen wollte, aber natürlich haben wir uns zurückgehalten! Für uns war es trotzdem ein absoluter Gänsehaut Moment, den wir wohl nie wieder vergessen werden.

Duschen, Essen und nett unterhalten

Nach dem Nachttauchgang konnten wir direkt Abendbrot essen, natürlich erst, nachdem wir das Salzwasser abgeduscht hatten. Wir waren voller Glückshormone und Adrenalin, sodass wir gar nicht merkten wie schnell die Zeit beim Essen und unterhalten mit einem anderen deutschen Taucher, der gerade übrigens seine letzte Woche der einjährigen Weltreise verbrachte, verging.

Eine weitere zu heiße Nacht

Wir gingen schlafen und wieder fand Gunnar durch die Hitze kaum bis keinen Schlaf. Wir aßen Frühstück und Gunnar war total übermüdet. Trotzdem kam er mit tauchen und das war auch wieder sehr schön! Während des Tauchens vergaßen wir die Hitze, froren nach 70min im Meer sogar ein bisschen und schwebten auf Wolke 7. Zurück in der Lodge aßen wir Mittag und seine Hitzeprobleme kamen wieder. Dazu noch die ungeheure Müdigkeit. Wir entschieden uns also schweren Herzens die Insel frühzeitig zu verlassen. Es wurde ein Boot organisiert, dass uns am Nachmittag zurück an Land brachte und wir flüchteten in die Berge hoch nach Tomohon. So verließen wir tatsächlich freiwillig das Paradies, doch für uns war es so die beste Entscheidung!

Zur Info:

Wir erfuhren während unseres Aufenthalts, dass es normalerweise etwas kälter ist, nachts gerne mal regnet und sich abkühlt und im Normalfall auch ständig der Wind weht. Vor allem deshalb können wir jedem nur den Besuch der Bunaken empfehlen – diese Unterwasserwelt…!! Wir haben die absolute Ausnahme erlebt. Für uns war es eine wichtige Erkenntnis die maßgeblich unsere Pläne

Surfen lernen in Canggu

Warum nach Bali?

Was muss man machen, wenn man nach Bali reist? Richtig – surfen lernen! Um ehrlich zu sein, war das auch der Hauptgrund, warum wir überhaupt entschieden haben Bali zu bereisen, ansonsten hätten wir nämlich viel lieber noch eine andere tolle indonesische Insel, auf der noch kein Massentourismus herrscht, ausgewählt. Nach langer Recherche im Internet und auf diversen Blogs sind wir zu dem Entschluss gekommen, dass Bali definitiv die Insel ist, um als blutiger Anfänger surfen zu lernen und wir können das hiermit einfach nur bestätigen! Bei der Recherche sind wir auch immer wieder auf bestimmte Surfschulen die empfohlen wurden gestoßen und so entschieden wir uns für die Bali Green Surf Surfschool. Ganz unkompliziert buchten wir im Voraus drei Surfstunden, die wir aber in der Anzahl noch ändern durften. 

Ebbe und Flut auch auf Bali

Eigentlich planten wir zwei Surfstunden für den ersten Tag, der auch unser erster ganzer Tag auf Bali war. Um 7 Uhr wurden wir von der Surfschule abgeholt und mussten auch noch ein paar weitere Surfgäste einsammeln. Wir hätten nie gedacht, dass so viele Menschen in einen Jeep passen. Vor einem Hostel mussten wir länger warten, die Chinesen hatten verschlafen. Nach einer gefühlten Stunde kamen wir dann an der Surfschule an und liefen dann gemeinsam zum Strand. Aufgrund von Ebbe und Flut wurde uns noch mitgeteilt, dass wir nachmittags keine zweite Stunde machen konnten. Auch waren sie sich nicht ganz sicher, ob wir gute Bedingungen für unsere erste Stunde haben werden.

Die ersten Wellen stehen

Am Strand bekam jeder ein großes Surfbrett und eine Art Leine, um sich mit dem Surfbrett zu verbinden. Wir sollten zunächst ein bisschen über den Strand joggen, was einfach tierisch anstrengend ist, und machten dann noch ein weiteres Warm Up. Danach ging es an die eigentliche Übung. Das richtige Aufstehen/Aufspringen auf dem Surfbrett mussten wir bestimmt 20-30 Mal wiederholen und jeder dann nochmal einzeln vormachen. Als wir das alle zur Zufriedenheit der Surflehrer schafften, wurden wir in zweier und dreier Gruppen aufgeteilt und bekamen jeweils einen Surflehrer. Dann hieß es ab ins Wasser gehen, mit dem Surfbrett natürlich, und sich schonmal aufs Brett legen. Ein Tipp an alle Frauen: Zieht euch eine Bikinihose an, die nicht so leicht verrutscht! Aufs Brett gelegt, Bikinihose in Nicoles Fall gerichtet, warteten wir darauf von dem Surflehrer in die Welle geschoben und den Befehl Up zu bekommen. Gunnar stand direkt die ersten Male und wurde dann zu übermütig, daher fiel er die nächsten Male immer relativ direkt ins Wasser. Nicole brauchte drei, vier Anläufe und stand dann fast jedes Mal die Welle und kam sogar ab und zu bis zum Strand. Auch bei Gunnar klappte es mittlerweile wieder besser.

Eine grüne Welle

Wir machten nach relativ kurzer Zeit eine Pause in der jeder etwas zu trinken bekam und wir über unsere Technik philosophieren konnten. Außerdem waren wir im Meer etwas abgekühlt und konnten uns in der Sonne aufwärmen. Unsere Augen waren rot vom Salzwasser, doch wir standen alle unter Adrenalin. Nach der Pause ließ unser Surflehrer Gunnar häufig alleine starten, was aber erstmal noch nicht so gut funktioniert hat. Nicole sollte etwas tiefer ins Meer gehen und es mit den grünen Wellen versuchen. Unbeeindruckt davon, weil nicht wissend, dass es schwerer ist, kämpfte ich die ersten Male gegen die grünen Wellen und wunderte mich, dass ich vor der Pause die Wellen stehen konnte und jetzt auf einmal wieder Probleme hatte. Es wurde aber besser und als es hieß, jetzt käme der letzte Versuch stand ich die grüne Welle und surfte bis zum Strand. Was für ein Hammer Gefühl! Später erfuhr ich, dass grüne Wellen viel schwerer zu stehen sind und man das eigentlich erst zum späteren Zeitpunkt lernt. Auch bei Gunnar klappte es mittlerweile gut mit dem alleine anpaddeln!

Ein oder zwei Stunden?

Stolz und zufrieden liefen wir zurück zur Surfschule, duschten und wurden auf Rollern zurück zur Wohnung gebracht. Wir nutzten dieses frühe zuhause sein aus und fuhren noch zum Turtle Conversation and Education Center auf Bali und adoptierten zwei Babymeeresschildkröten, die zurück ins Meer gebracht wurden. Ein ausführlicher Bericht darüber ist in Planung. Die nächste Surfeinheit sollte erst nach einem Tag Pause sein, was unsere Muskeln gar nicht so verkehrt fanden! Da das auch unser Abreisetag aus Bali war, überlegten wir lange hin und her ob wir eine oder zwei Surfstunden machen sollten. Die erste Stunde startete extra früh, so dass wir theoretisch noch die Möglichkeit gehabt hätten eine zweite Stunde zu machen. Wir wurden wieder abgeholt, hatten unser gesamtes Gepäck schon mit dabei, und ab ging es zum Strand. Heute blieb der Surflehrer draußen stehen und gab uns nur ein Zeichen, wann wir lospaddeln sollten. Die Strömung war stärker und es war wirklich anstrengend zurück ins Wasser zu laufen. Aufgrund der schwierigen Bedingungen, durften wir auch nicht zu weit hinaus, die Wellen waren zu groß für Anfänger.

Juchu – wir haben Talent

Wieder stellten wir uns ganz gut an und bekamen zwischendrin den Befehl heraus zu kommen, da der Surflehrer uns erklären wollte, wie man nach link und rechts steuern kann. Wir probierten es im Trockenen und dann ging es zurück ins Wasser und ja, es wurde interessant! Am Anfang stürzten wir immer wieder, doch dann hatten wir den Bogen raus und es klappte richtig gut. Nach links besser als nach rechts, doch aus das funktionierte irgendwann. Der Surflehrer war begeistert, zumindest tat er so als ob, und sprach uns Talent zu. Ein gelungener Abschluss!

Unser Fazit

Das Surfen hat uns wirklich Spaß gemacht, es war eine tolle Erfahrung. Doch dieser Funke, diese Leidenschaft die viele spüren, ist auf uns nicht über gesprungen. Wir sind mit Sicherheit nicht das letzte Mal gesurft, doch einen reinen Surfurlaub würden wir nicht machen wollen. Vielleicht ändert sich das irgendwann, wenn man noch mehr machen kann und die Fahrten wilder werden, das können wir nicht ausschließen. Wir würden aber wirklich jedem empfehlen es einmal auszuprobieren, die Erfahrung zu machen war super!

Mount Ijen – Explosion in der Nacht und Weiterfahrt nach Bali

Unterkunft suchen und ab ins Bett

Wir hatten vor die blauen Feuer vom Ijen zu besuchen und dann in Ruhe den Sonnenaufgang zu beobachten. Dafür quartierten wir uns in einem sehr einfachen Hotel (Catimore Homestay Blawan) in Bondowoso ein. Wir bezahlten Ina und ihrem Bruder ein Doppelzimmer, damit beide gut schlafen konnten und uns ebenfalls ein Doppelzimmer. Dann wurde Abendbrot gegessen und um 18 Uhr gingen wir schlafen. Schließlich sollten unsere Fahrt zum Ijen schon um 1:45 Uhr losgehen!

Unser Gepäck hatten wir bereits abmarschbereit verpackt und legten uns mit Ohrstöpsel und Maske schlafen. Wir benutzten unseren Hüttenschlafsack, da wir nicht das Gefühl hatten, dass hier für jeden Gast die Wäsche gewechselt wird. Nach einem erstaunlich erholsamen Schlaf standen wir um 1:30 Uhr auf, zogen uns an und wurden von einem aufgeregten Indonesier unterbrochen, der an unserer Tür klopfte und irgendwas von erst später zum Ijen wegen Explosion erzählt hat. Wir gaben die Info an Ina und ihrem Bruder weiter, fuhren dann aber ganz normal die 40min zum Parkplatz des Ijen, da sie nichts darüber gehört hatten. Da es ein indonesischer Feiertag war mussten wir etwas mehr Eintritt zahlen, doch das war es wert, soviel vorweg.

Gasexplosion in der Nacht

Wir waren etwas spät auf dem Parkplatz und mussten uns beeilen, um noch die blauen Flammen sehen zu können. Ina ließ uns vorgehen, sie war zu geschwächt, um den Vulkan in schnellen Schritten die 3 km hochzuwandern. Der Aufstieg ist wirklich sehr steil, stellenweise rutschig und 1,5-2h zu brauchen ist gar nicht so unüblich. Wir rissen uns aber zusammen und brauchten knapp eine Stunde nach oben. Nach einer halben Stunde etwa erreichten wir die erste Hütte, an der man sich noch einmal Verstärkung und heiße Getränke kaufen konnte. Gasmasken gab es hier heute nicht zu kaufen. Dann also ohne Gasmaske und nur mit Halstuch zu den blauen Feuern! Durchgeschwitzt kamen wir oben an, der Weg ist sehr einfach allein zu finden. Oben wollten wir runter zum Krater laufen. Da kamen uns auch schon immer mehr Leute entgegen und wir hörten was von anderen Gruppen, dass der Abstieg heute nicht möglich sei wegen einer Gasexplosion ein paar Stunden vorher! Aha, das wollte uns der Indonesier im Hotel also sagen! Die Arbeiter, die bis zu 100kg schweren Schwefelkörbe und das Schwefel selber bekamen wir aber dennoch zu sehen, sodass sich die Erfahrung trotzdem gelohnt hat und die Enttäuschung sich in Grenzen hielt.

Schwefelkorb

Kein Blaues Feuer aber dafür jetzt der Sonnenaufgang

Etwas orientierungslos liefen wir dann einer Gruppe mit Guide dem Krater entlang hinterher, sehr froh über unsere Stirnlampen, und suchten uns nach 15 Minuten etwa einen schönen Punkt für den Sonnenaufgang. Es wurde im Laufe der Zeit richtig voll, vor allem mit einheimischen Touristen, was wir persönlich dann sehr schön fanden! Der Sonnenaufgang war richtig schön! Das einzige nervige war das Geräusch der Drohnen! Der Kratersee sah schon fast mystisch aus in dem Licht der aufgehenden Sonne! Es war übrigens ziemlich kalt, wir befanden uns immerhin auf 2.800m Höhe, doch als dann endlich die ersten Sonnenstrahlen auf uns fielen, wurde es sehr schnell angenehm warm, sofern man lange Sachen trug. Es gab tatsächlich einige Mädels die in Hotpant und T-Shirt herum liefen!

Foto Time

Wir machten zahlreiche Fotos und das ein oder andere Selfie oder Fun Foto und zogen uns auch mal von den Massen zurück, um einfach die Schönheit der Natur zu genießen. Als die Sonne komplett aufgegangen war, liefen wir zurück zum Startpunkt und trafen dort wie erwartet auf Ina. Ina hatte es sich mit ein paar Guides am Feuer gemütlich gemacht, diese einstelligen Temperaturen sind einfach nichts für sie!

Der Abstieg

Der Abstieg war konditionell wenig anstrengend, aber für die Knie doch schon teilweise eine große Herausforderung! Die eine Hälfte des Weges ist nicht so gut befestigt, sodass es teilweise etwas rutschig wurde beim Abstieg. Wir waren froh über unsere Wanderschuhe, es gab aber auch viele andere die es mit normalen Schuhen schafften. Von Flipflops würden wir aber dringend abraten! Vor allem wenn es geregnet hat stellen wir es uns sehr anstrengend und stellenweise schwierig vor auf und abzusteigen.

Auf nach Bali

Zurück am Auto suchten wir die Toiletten auf und wurden anschließend von Ina und ihrem Bruder nach Pelabuhan Ketapang gebracht, um von dort mit der Fähre nach Bali weiter zu fahren. Wir verabschiedeten uns ziemlich traurig von unseren neuen Freunden und stiegen eilig in den Bus, der zufällig genau an der Haltestelle ankam, als wir aus dem Auto ausstiegen und bis nach Denpasar (Bali)) fuhr. Ina erklärte dem Busfahrer alles und wir stiegen vertrauensvoll in den Bus ein, als einzige Fahrgäste, und fuhren dann mit dem Bus auf die Fähre. Dort mussten wir für die knapp 30 minütige Überfahrt aus dem Bus aussteigen und genossen die Landschaft. Auch wenn wir Massentourismus erwarteten, freuten wir uns auf die drei Nächte an einem Ort mit eigenem Bad, nachdem die letzten Nächte ja etwas anstrengender waren.

Fähre Bali
Bus Bali

Als die Fähre angelegt hatte, stiegen wir wieder in den Bus und sicherten uns die letzten zwei Reihen um dort ein wenig zu schlafen. Die Strecke war an sich mit 120km sehr kurz, aber bei dem Straßenverkehr haben wir mehrere Stunden dafür gebraucht.

Blue Bird Taxi suchen

Am Bahnhof in Denpasar angekommen nahmen wir ein Bluebird Taxi, von dem wir im Internet gelesen haben, dass es sehr sicher und fair ist. Wer uns das nachmachen möchte, muss allerdings etwa 50m aus dem Bereich herauslaufen, da die Bluebirds dort nicht fahren dürfen (Taximafia?). Wir hatten uns schon in Deutschland die App heruntergeladen und konnten diese dann das erste Mal ausprobieren. Alles klappte einwandfrei und am späten Nachmittag kamen wir dann endlich in unserer Unterkunft an. Dort zogen wir uns direkt Strandsachen an, packten unsere Tasche und bestellten ein Gojek, das ist ein Rollertaxi, um uns zum Strand fahren zu lassen. Einfach, günstig, unkompliziert per App. Am Strand ließen wir dann unseren ersten Tag auf Bali ausklingen und gingen noch lecker essen.

Gojek
Bali Strand
Bali Essen

Prambanan und Borobudur – eine abenteuerliche Motorradreise

Ankunft und Vorbereitung

Früher als geplant landeten wir in Yogyakarta und wurden gratis von unserem Air BnB Besitzer vom Flughafen abgeholt und zur Wohnung gebracht. Die Strecke war nicht lang, aber ein Auto braucht einfach ewig durch den Verkehr (wir kamen natürlich zur Rush Hour am Nachmittag an) und unsere Wohnung lag mitten im Zentrum. Angekommen im Apartment nutzten wir direkt die Dusche und zogen uns um, dann ging es auf zum Rollerverleih und anschließend zum Essen. Wir teilten uns 3 Hauptgerichte in einem günstigen Restaurant direkt am Bahnhof (es war super lecker!!!) und gingen dann noch ein wenig durch die Straßen spazieren und in eine Mall, um noch ein paar Kleinigkeiten zu besorgen. So auf dem ersten Blick gefiel uns Yogya, wie die Stadt meistens liebevoll genannt wird, richtig gut!

Hilfe, wie kommen wir hier raus?

Wir gingen früh schlafen, da wir am nächsten morgen früh (5 Uhr) aufstehen wollten, um unseren großen Kulturtrip zu starten. Wir wollten Borobudur und Prambanan an einem Tag besichtigen, da unser Zug um 17:15 Uhr nach Surabaya fuhr. Zunächst gingen wir in den 24h Supermarkt vor der Haustür und kauften uns Verpflegung für die Tour, dann ging es auch schon los auf die Straße. Danach versuchten wir uns ohne Handy zu navigieren, da der Weg sehr einfach sein sollte. Wir hatten allerdings Probleme aus der Stadt heraus zu finden. Für die knapp 40km benötigten wir eine gemütliche Stunde. Die Strecke war insgesamt wirklich sehr leicht zu fahren und zu finden, am frühen Morgen hielt sich auch der Verkehr noch in Grenzen. Angekommen am Borobudur parkten wir unseren Roller auf dem leeren Parkplatz, zahlten ein paar Cents dafür, und kauften uns dann an der Kasse das Kombiticket für die Tempel Borobudur und Prambanan für 45$ (Stand 5/2019). Wichtig: Als Student bekommt man einen deutlich vergünstigten Preis, man muss aber einen gültigen Studentenausweis vorhalten können.

Borobudur – fast für uns alleine

Wir hatten riesiges Glück und haben uns die gesamte Tempelanlage mit vielleicht 20 anderen Touristen geteilt. Wir kamen genau nach der Welle an, die zum Sonnenaufgang da war und vor der Welle der anderen Tagestouristen. So muss das sein! Wir entschieden uns gegen einen Guide, für uns was es an diesem Tag wichtiger in unserem Tempo durch die Anlage zu laufen und uns an schönen Orten solange hinzusetzen und zu schauen, bis wir uns satt gesehen haben. Die Info´s über den Tempel haben wir dann vor Ort auf Schildern gelesen und im natürlich im Vorfeld auch schon online recherchiert.

Borobudur

Der Borobudur ist die größte buddhistische Tempelanlage der Welt. Der Tempel ist quadratisch mit einer Seitenlänge von 123 Metern und neun Stockwerken hoch. Nach einem Vulkanausbruch (Mt. Merapi) im Jahr 1006 wurde der Tempel mit Tonnen von Asche bedeckt und erst 1814 wiederentdeckt. 1835 wurde er von den Europäern freigelegt. Zwischen 1973 und 1983 liefen aufwändige Restaurierungsprogramme. Auch Deutschland hat von 2011-2017 Geld für die Restaurierung ausgegeben. Wir können sagen, es hat sich gelohnt! Uns hat der Tempel extrem gut gefallen und wir können den Besuch bedenkenlos weiterempfehlen.

Ein verhängsvoller Fehler…

Gut gelaunt liefen wir gegen 9 Uhr zurück zum Roller, vorbei an dem noch geschlossenen Verkaufsstände-Labyrinth beim Ausgang. Wir tippten Prambanan bei maps.me ein, wählten den 86km entfernten Vorschlag „Canti Prambanan“, was soviel heißt wie Straße Prambanan aus und fuhren los. Das die Entfernung eigentlich nur 52km sind, haben wir geflissentlich übersehen. Auch haben wir ignoriert, dass man eigentlich nur 1,5-2h fährt und wir bereits 2,5h unterwegs waren bis wir letztendlich an unserem „Ziel“ angekommen sind. Es war leider wirklich nur eine Straße die Prambanan hieß und stolze 117km vom eigentlichen Tempel entfernt liegt!! Wir schluckten unseren Ärger hinunter und versuchten es mit Humor zu nehmen.

Einmal Wenden auf der Autobahn bitte!

Wir entschieden uns wieder auf den Roller zu steigen und fuhren 3h lang ohne großartige Pause durch bis zum Prambanan. Um das Chaos perfekt zu machen übersahen wir evtl. zwischendurch das Autobahnschild und fuhren fast!! auf die Autobahn auf… 😉 Glücklicherweise bemerkten wir unseren Fehler während wir die Auffahrt lang fuhren, wendeten und fuhren Kamikaze mäßig mit Warnblinklicht am Seitenrad entlang die Auffahrt zurück zur Straße. Der Adrenalinschub reichte um uns hellwach um 14:50 Uhr am Prambanan ankommen zu lassen. Vielleicht erinnert ihr euch – unser Zug nach Surabaya fuhr um 17:15 Uhr ab. Mit dem Roller waren es vom Prambanan noch 17km zurück nach Yogyakarta und dann 10min zu Fuß vom Rollerverleih zum Bahnhof, 15min, weil wir ja noch unsere Rucksäcke aus der Unterkunft abholen mussten.

Wenn´s läuft, dann läuft´s…

Wir gaben uns 1h für den größten hinduistischen Tempel Indonesiens und durch unser unfassbares Glück wieder fast alleine dort zu sein, reichte die Zeit auch so gerade eben. Die Anlage ist wirklich wunderschön und sehr beeindrucken und sicherlich könnte man auch noch einige Stunden mehr hier verbringen. Auch eine Führung könnte interessant sein, ist für uns nur einfach nicht die beliebteste Art einen Ort zu entdecken.

Prambanan

Der Tempel wurde 850 erbaut und gilt als einer der größten hinduistischen Tempel weltweit. Das höchste Gebäude ist 47m hoch. Durch Naturkatastrophen wurde der Tempel immer wieder beschädigt und es liegen auch immer noch viele Bausteine herum, die irgendwann wiederaufgebaut werden sollen.

Prambanan

Countdown läuft

Nach unserer Besichtigung gingen wir noch immer gut in der Zeit zurück zum Roller und wollten uns gemütlich auf dem Weg machen, glücklich dass alles noch so gut funktioniert hat. Aber nichts da, unser Roller hatte einen Platten.

75 Minuten bis zur Abfahrt des Zuges

Wir waren kurzzeitig wirklich verzweifelt, da unser Zug schon gebucht und Ina und ihr Bruder sich schon extra frei genommen hatten und uns am Bahnhof abholen wollten, um direkt zum Bromo zu fahren. Außerdem hatten wir noch keine Sim Karte, die wollte Ina uns in Surabaya geben, sodass wir auch nirgendwo anrufen konnten. Wir probierten alle Optionen durch, fragten die Security und viele weitere Personen um Hilfe. Letztendlich schoben wir den Roller zu einer Gott sei Dank nur 100m entfernten „Werkstatt“ die unseren Reifen reparieren oder wechseln wollten. Zuerst war aber ein anderer Kunde dran.

60 Minuten bis zur Abfahrt des Zuges

In meiner hoffnungslosen Naivität bestellten wir ein Taxi, um zurück zum Rollerverleih zu fahren, diesem ein sattes Trinkgeld zu zahlen damit er den Roller für uns abholen lässt + Reparatur und wir dann doch noch den Zug erwischen. Das Taxi kam und wir brauchten eine Ewigkeit zurück, da wir mitten in der Rush Hour steckten!

25 Minuten bis zur Abfahrt des Zuges

Um 16:50 Uhr holte ich schnell das Gepäck während Gunnar schon zum Rollerverleih ging und versuchte das Problem zu lösen, immer noch in der Hoffnung den Zug zu erwischen.

Spoiler: Wir haben ihn nicht erwischt!

Die nächsten 30 Minuten waren wir beim Roller-Vermieter und seiner Frau, die beide wirklich sehr lieb waren und sie wollten uns gerne helfen, waren aber zugleich etwas entsetzt, dass wir den Roller stehen gelassen haben und ihm keine Adresse nennen konnten wo. Dieses Detail haben wir in dem Stress nicht bedacht. Wir versuchten ihm genau zu erklären wo und hatten das Gefühl aneinander vorbei zu reden. Irgendwann mischte ich mich mit Tränen in den Augen in das Gespräch und versuchte den Ort zu beschreiben und siehe da – Gunnar hat den falschen Tempel genannt, den der dreimal so weit entfernt war! Als ich ihm den richtigen Tempel nannte, lächelte er und sagte: “kein Problem”. Er wollte auch gar kein großes Extrageld dafür haben.

Also einen neuen Zug buchen

Der Vermieter gab uns auch sein Handy, damit wir nach Alternativzügen schauen konnten und siehe da, es fuhr ein schneller Direktzug um 18:35 Uhr der noch 4 freie Plätze hatte, sodass wir zügig zum Bahnhof gingen (mit einem „be happy“ verabschiedet wurden – Tränen werden einfach nicht gerne gesehen) und uns die Tickets kauften.

Klappt das jetzt wohl?

Passenderweise funktionierte keine unserer Kreditkarten aber mit einem Mix aus Euro und indonesischer Rupiah konnten wir die Tickets so gerade noch bezahlen. Auf den Schock gönnten wir uns noch ein Abendessen, wir hatten den ganzen Tag über auch nur Snacks gehabt, konnten dort zum Glück mit Karte zahlen, und stiegen dann erleichtert in den Zug nach Surabaya. Wir stellten unseren Handywecker, steckten Ohrstöpsel in die Ohren, setzten die Augenmaske auf, legten die Decke über uns drüber.

Fehlt nur noch das wir den Bahnhof verschlafen

Wir wurden trotz Wecker erst im Bahnhof von Surabaya wach, wo wir hektisch unsere Sachen zusammenpackten und den Zug verließen. Wir gingen noch schnell zur Bahnhofstoilette – sehr sauber!- und trafen dann auf Ina und ihren Bruder.

Was für ein Tag!

Zum erzählen super, zum erleben echt anstrengend! Aber das gehört beim Reisen nun mal dazu! Später sahen wir übrigens noch dass unser Roller Vermieter geschrieben hat, dass er den Roller wieder hat und er uns weiterhin einen glücklichen Urlaub wünscht.