34 Jahre IT-Berater Volleyball Reisen Autos

Fahrt nach Varanasi mit Hindernissen

Eigentlich wäre alles perfekt gelaufen… 

Nach dem Besuch das Taj Mahal hatten wir noch Zeit für ein leckeres Abendessen und wurden dann pünktlich am Bahnhof abgesetzt! Agra hat fünf Bahnhöfe, die man beim Buchen über cleartrip auswählen kann. Die gängigsten Bahnhöfe sind Agra Fort, Agra Cantt und etwas weniger populär Idgah Agra Junction. Nicht jeder Bahnhof ist mit jeder Stadt, die man erreichen möchte verbunden, deshalb muss man beim Buchen immer etwas rum probieren. Wir kauften die Tickets einige Wochen im Voraus online und wählten den Bahnhof Idgah Agra Junction, da von den anderen Haltestellen keine Tickets mehr buchbar waren.

Es gibt Probleme

Wir standen also 15 Minuten vor Abfahrt am Gleis und warteten. Ein Zug fuhr auf unser Gleis ein und wir fragten vorsichtshalber nach, ob das unser sei, auch wenn ausreichend beschildert war, dass es sich um einen anderen Zug handelte. Der Zug fuhr ab und kurz darauf kam ein Bahnhofsmitarbeiter auf uns zu und fragte uns, wo wir hinfahren wollten. Wir nannten ihn Zug und zeigten unser Ticket und er teilte uns mit, dass der Zug hier heute nicht halten würde. Grund dafür seien Bauarbeiten.

Der Zug hält hier heute nicht

Etwas entsetzt begannen wir zu diskutieren und wurden zum Bahnhofsbüro gebracht. Leider konnte keiner gut englisch sprechen, sodass die Sprachbarriere in diesem Fall wirklich zu einem Problem wurde. Uns wurde mitgeteilt, dass der Zug an der anderen Haltestelle halten würde und wir fragten, ob wir den Zug noch erreichen könnten. Die Männer sahen auf die Uhr und schüttelten den Kopf, super! Einen anderen Zug gab es erst wieder am nächsten Tag und so standen wir da. Man kann auch von Agra nach Varanasi fliegen, dass wollten wir aber nach Möglichkeit vermeiden und schlossen diese Option erstmal aus. Vermutlich hätten wir auch erst am nächsten Tag einen Flug bekommen.

Der Zug fährt nicht und jetzt?

Wir sollten es mal mit dem Bus versuchen, hörten wir aus dem Gespräch heraus. Die Männer waren sehr hilfsbereit und schauten auf ihrem Handy nach einem passenden Bus. Sie fanden einen privaten, klimatisierten Bus, der sogar zwei Stunden schneller als der Zug in Varanasi ankommen sollte. Es gab auch noch einen Sleeper Platz. Den wollten wir nehmen! Wir waren mittlerweile hundemüde!

Und wieder Tuktuk

Die Männer zeigten uns die Tuktuk Station und wir fuhren nach kurzer Verhandlung über den Preis zur Busstation ans andere Ende der Stadt. Dort gingen wir zum Ticketschalter und erfuhren, dass es diesen Bus der uns herausgesucht wurde nicht gibt… Zumindest wussten sie nicht wo man ihn finden kann… Unser Bus war ein privater Bus, dessen Tickets man nicht über den öffentlichen Fahrkartenschalter kaufen konnte. Wir liefen, immer noch mit unserem ganzen Gepäck, und einen hilfsbereiten Mitarbeiter über den Busplatz und er fragte an mehreren Stellen nach diesen privaten Bus. Keiner hatte davon gehört! Wir baten dann darum, dass wir einmal das Handy benutzen durften, um ihm die Busverbindung zu zeigen. Wir konnten diese auch finden, aber das nützte uns nichts, da nicht so viele Informationen vorhanden waren, um den Bus ausfindig zu machen.

Bus fahren

Wir setzten uns und ließen uns Möglichkeiten nennen, mit dem Bus nach Varanasi zu fahren. Bei allen Optionen wären wir zwischen 12-14 Uhr in Varanasi angekommen, vermutlich sogar etwas später. Übermüdet und etwas verzweifelt entschieden wir uns Varanasi ausfallen zu lassen und mit den Bussen und einmal umsteigen in Lucknow bis zur Grenze nach Sonauli zu fahren. Wir stiegen in den klimatisierten Bus, bezahlten die Tickets und gingen nach hinten durch. Wir stiegen in unsere Hüttenschlafsäcke, steckten die Ohrenstöpsel in die Ohren, setzten die Augenmaske auf und stellten den Wecker auf 4h45min. Es war überraschend bequem und dank großer Müdigkeit schliefen wir fast die ganze Zeit durch.

Busfahren Indien

Spontan ist meistens gut

Schon gut erholt dachte ich kurz vor Lucknow, dass es doch wirklich schade wäre, Varanasi zu verpassen und das zwölf Stunden Aufenthalt doch auch ausreichend sein könnten. Gunnar fühlte sich auch wieder gut, sodass wir beide den Bus Begleiter fragten, ob es möglich wäre auch nach Varanasi zu fahren. Bei maps.me hatte ich gesehen, dass es eine durchgängige Straße von Lucknow bis Varanasi gab. Der Begleiter war extrem hilfsbereit und organisierte und zwei günstige Tickets. Der Bus sollte sogar nach einer halben Stunde schon losfahren. Jackpot! Er hatte zwar keine Klimaanlage, aber da wir ja größtenteils nachts und morgens fuhren, konnten wir gut damit leben.

Die katastrophalste Straße unseres Lebens

Nur 300km waren es bis Varanasi und wir fuhren gegen 3:30 Uhr los. Mein Optimismus sagte mir, dass wir schon vormittags da sein mussten. Wir legten uns wieder in die letzten zwei Reihen und schliefen die nächsten 1,5h. Wir hatten gut Kilometer gemacht und waren richtig optimistisch. Dann kam ein Schlagloch, dass Gunnar aus dem Sitz hob und nach vorne fallen ließ. Blutiger Ellbogen, kleiner Riss im Hüttenschlafsack. Ziemlich bald änderten wir unsere Position und irgendwann setzten wir uns. Es wurde immer schlimmer. Der asphaltieren Straße wich eine steinige Schlammstraße. 

Mögen die keine Ausländer?

Der Bus füllte sich so langsam, wir fuhren die Straße entlang und passierten dabei unzählige Dörfer. Komischerweise quetschten sich aber alle Fahrgäste, ausschließlich Inder, nach vorne. Irgendwann begriffen wir, dass es daran lag, dass der uralte Bus keine Federung mehr hatte und die Schlaglöcher hinten am schlimmsten zu spüren waren. Diese Theorie können wir wirklich bestätigen. Es war extrem unangenehm und zog bis in den Rücken. Der Bus kam nur langsam voran und füllte sich immer mehr. Irgendwann quetschten wir uns mit sechs Personen in die letzte Reihe und stellten unsere Rucksäcke in den Gang, in dem auch schon zum Teil Fahrgäste standen.

Erlebnis und Qual zugleich

Immer wieder verglichen wir mit maps.me, wie weit es noch war. Tatsächlich brauchten wir im Endeffekt 9,5 weitere Stunden für 200 km Strecke. Dreimal wurde eine Pipipause auf offener Straße gemacht (nur die Männer gingen raus) und einmal fuhren wir in Schritttempo durch eine größere Stadt und Verkäufer für Essen und Trinken stiegen in den Bus. Wir verzichteten allerdings, da wir noch unsere Reste hatten. Es war spannend die Menschen zu beobachten und einen hautnahen Einblick in ihr Leben zu erhalten. Es war erschreckend, wie ärmlich es teilweise war und wie wenige Menschen englisch sprechen konnten. Es ist doch die Amtssprache! Wir erfuhren später, dass nur die reichen Kinder auf eine englischsprachige Schule gehen können.

Ankunft in Varanasi und Fazit

Kurz vor Varanasi wurde die Straße deutlich besser, doch es wurde auch sehr heiß und stickig. Wir standen im Stau und kamen kaum voran. Als wir endlich da waren, waren wir sehr erleichtert! Obwohl die Busfahrt bestimmt eher zu den unangenehmsten und unbequemsten Stunden unseres Lebens gehören, sind wir glücklich und dankbar für diese Erfahrung. Dieser realistische Einblick in das wirkliche, typische Leben der Inder war für uns Gold wert! Egal was alle sagen, wir haben Indien dadurch richtig kennen gelernt!

Agra – Taj Mahal und Co

Ankunft

Nach einer bequemen und gemütlichen Zugfahrt kamen wir nach etwa zwei Stunden in Agra an. Es gibt verschiedene Verbindungen zwischen Delhi und Agra, wir hatten den Express Zug ausgewählt. Wir stiegen in Agra Cantt aus und wurden direkt von vielen Taxifahrern belagert. Wir wollten aber nicht Taxi, sondern das erste Mal in unserem Leben Tuktuk fahren. Uns sprach dann auch ein sympathisch wirkender Mann an und er zeigte uns direkt, dass es sich um ein Prepaid Tuktuk handelte. Die Preise dafür hängen vor dem Tuktuk Parkplatz auch groß aus und so fuhren wir für kleines Geld mit ihm Richtung Restaurant beim Taj Mahal, in dem wir unser Gepäck abstellen wollten. Das Anwerben passiert hauptsächlich deshalb, weil es in der Nebensaison mehr Tuktuks als Touristen gibt.

Spontan ist immer gut

Auf der Fahrt zum Restaurant unterhielten wir uns richtig gut mit unserem Fahrer. Er sprach sehr verständliches Englisch und fütterte uns mit vielen Informationen über die Stadt. Außerdem machte er uns auch Vorschläge, was wir alles an einem Tag schaffen würden uns anzuschauen und erzählte von ein paar unbekannten Orten. Er empfahl uns das alles am Besten mit dem Tuktuk zu machen, da das Laufen zu lange dauern würde und Taxis teurer und langsamer sind. Ich erzählte ihm, dass wir auch überlegt hatten ein Tuktuk für den Tag zu mieten und dann kam er natürlich mit einem Angebot um die Ecke. Wir fanden das aber völlig in Ordnung, er muss ja auch irgendwie sein Geld verdienen.

Agra, auf geht’s!

Er zeigte uns eine Art Gästebuch, in dem wir handschriftliche Kommentare von anderen Touristen lesen konnten, sowohl Englische als auch Deutsche. Das Buch wirkte sehr echt und da wir eh ein gutes Bauchgefühl von Anfang an hatten, entschieden wir uns den tag mit ihm zu buchen. Wir einigten uns auf einen kleinen Preis und er bot an, dass wir bei Unzufriedenheit nichts und bei Zufriedenheit ein bisschen mehr zahlen könnten. Wir sagten, was wir auf jeden Fall sehen wollten und er arbeitete eine Route für uns aus. Start war ein Hotel/Restaurant, in dem wir unser großes Gepäck und die lange Kleidung zwischen lagern konnten. Dass wir dort dann auch zu Mittag aßen, war natürlich erhofft, aber war nicht zwingend verlangt.

Agra Red Fort

Das Red Fort in Agra war nicht unser erstes Ziel, doch wir fuhren dran vorbei und konnten aus verschiedenen Perspektiven Fotos machen. Wir bekamen auch schon erste Informationen darüber, die Besichtigung war aber für den Nachmittag, wenn die Sonne nicht mehr so darauf knallte geplant, allerdings nur, wenn wir noch genug Zeit hatten. Ansonsten würden wir es uns nur von außen auch bei Dunkelheit anschauen (Spoiler: So ist es auch gekommen) Der erste Eindruck vom Tuktuk aus war auf jeden Fall schonmal sehr gut!

Ein bisschen Geschichte zur roten Festung

Bereits 1571 war die 2,4 km lange und bis zu 21 m hohe Ummauerung abgeschlossen. Wie fast alle umschlossenen Gebäude wurde sie aus Ziegelsteinen gebaut und mit roten Sandsteinplatten (daher der Name) verkleidet. Anlass für den Bau des Red Forts war übrigens die Umlegung der Hauptstadt von Delhi nach Agra in 1565 durch Akbar den Großen. (Fun Fact: Schon 1572 verlegte er die Hauptstadt erneut!) Im Laufe der Jahrzehnte, bzw. sogar Jahrhunderte, wurden im inneren Teil des Agra Fort noch einige weitere Gebäude fertig gestellt. Einige der Palastbauten wurden aus weißem Marmor erstellt. Während der Kolonialisierung, ab 1803, wurde das Red Fort von den Briten eingenommen.

Die Straßen von Agra

Die Straßen waren überfüllt mit Tuktuks, Autos, Rindern, Rollern und Menschen. Es war laut, heiß, der Geruch war teilweise sehr streng und doch sah es noch einem frohen Treiben aus und wir genossen die Fahrt in vollen Zügen. Das war genau das, was wir erleben wollten, das wirkliche Leben. Es war bunt und von überall hörte man Musik spielen. Leider gab es aber auch viel Armut zu sehen. Menschen, die in Häusern aus Zeltplanen oder Zeitungspapier lebten, überall Müll, allem voran Plastik. Müllentsorgung bedeutet hier den Müll vor dem Haus zu verbrennen. Je nach Uhrzeit war es auch extrem voll auf den Straßen und wir waren froh in einem Tuktuk zu sitzen, dass sich teilweise durch den Stau durchschlängeln konnte.

Baby Taj Mahal

Unser erster Stopp war das Baby Taj Mahal. Unser Fahrer erzählte uns einiges über die Geschichte und erklärte uns dann wie wir uns innen drin fortbewegen sollten und welcher Teil für was stand. Er selber wartete im Tuktuk mit den anderen drei Fahrern. Der Zeitpunkt war wirklich perfekt abgepasst, wir waren nur eine Handvoll Touristen, die sich dieses beeindruckende Gebäude teilen mussten. Wir betraten den Eingangsbereich, holten uns die Tickets und starteten unsere Besichtigung im Nebenraum wie vorher mit unserem Fahrer abgesprochen. Es war alles wirklich sehr interessant und schön anzuschauen. Wer da ist, sollte unbedingt bis nach hinten durch gehen und den Blick auf den Yamuna genießen. Wir konnten einige Wasserbüffel, aber auch Einheimische bei ihren täglichen Arbeiten, beobachten. Es war sehr angenehm der Lautstärke und Menschenmasse zu entkommen, deshalb können wir einen Besuch des Baby Taj Mahals auf jeden Fall weiterempfehlen.

Ein paar Fakten zum Baby Taj Mahal

Der eigentliche Name des Baby Taj Mahal ist Itimad-ud-Daula-Mausoleum. Gebaut wurde es von 1622-1628 und liegt etwa drei Kilometer nordöstlich vom alten Zentrum von Agra. Er gilt als Vorlage für das Taj Mahal, hier wurde erstmals die spezielle Bautechnik getestet. Aus Schutz vor Überschwemmungen, aber auch um die Bedeutung hervorzuheben, wurde das Grabmal auf einer doppelten Plattform errichtet. Der Grabbau ist vollständig mit Marmor und der Torbau mit roten Sandsteinplatten verkleidet. Zusammen mit den Steinlegearbeiten ist zweifelsohne der Höhepunkt der Mogul Architektur zu erkennen. Insgesamt sieht alles sehr symmetrisch und kostspielig aus.

So wäscht man hier

Bevor es zum Aussichtspunkt auf das richtige Taj Mahal ging, hielten wir irgendwann mitten auf der Strecke und wurden aufgefordert einen kleinen Weg entlang bis zum Fluss zu laufen. Wie man das als gefügiger Tourist auch macht, folgten wir der Anweisung und kamen in einem Meer von bunten Tüchern, Decken und anderer Wäsche heraus. Wow, das war wirklich beeindruckend! Wir baten im Vorfeld möglichst viel vom echten Leben in Agra zu sehen und hier bekamen wir es direkt vor unseren Augen serviert!

Park Mehtab Bagh – ein Geheimtipp?

Nun waren wir im Park Mehtab Bagh angekommen, kauften uns die Tickets und wanderten anschließend durch die gepflegte Parkanlage. Die Ruhe und das Grün um uns herum taten sehr gut! Langsam bewegten wir uns Richtung des Flusses Yamuna und kamen dabei gleichzeitig dem Taj Mahal immer näher. Es war schon ein krasses Gefühl hier lang zu laufen und eins der sieben Weltwunder zu sehen! So langsam begannen wir zu realisieren, dass wir wieder am Reisen sind und uns tatsächlich gerade in Indien befinden! Die Aussicht auf das Taj Mahal war wirklich schön, deshalb suchten wir uns eine Bank im Schatten, kramten unsere Getränke heraus und genossen den Anblick und den Moment. Es war nicht viel los, eine Handvoll anderer Touristen, hauptsächlich Inder, waren ebenfalls im Park. Als wir genug hatten, schlenderten wir gemütlich zurück zu unserem Tuktuk.

Indisches Essen

Wir hatten Hunger und es war extrem warm in der Mittagssonne. Deshalb baten wir darum nun unsere Mittagspause in einem klimatisierten, lokalen Restaurant zu machen. Wir wurden gefragt, ob es okay ist dort zu essen, wo wir unser Gepäck hatten (Aha!), stimmten aber zu, da die Tripadvisor Bewertungen ebenfalls sehr gut waren. Wir bestellten zwei richtig leckere vegane Gerichte und genossen die Abkühlung. Mir war es schon fast zu kalt!

Stoffe, Tücher, Paschmina

Aufgrund der Temperatur entschieden wir nun uns ein traditionelles Stoffgeschäft anzuschauen. Unser Fahrer betonte immer wieder, dass wir auch einfach nur gucken und uns die Herstellung zeigen lassen könnten und nicht gezwungen sind etwas zu kaufen. Mit dem Gedanken nichts zu kaufen, maximal eine Asienhose für mich, betraten wir den Laden und bummelten ein bisschen herum. Der Laden war überraschend groß und sehr ordentlich. Wir wurden dann vom Ladenbesitzer persönlich in Beschlag genommen, der uns die verschiedensten Stoffe und Qualitäten zeigte. Gunnar hatte früher einmal einen Kaschmirschal und wollte gerne wieder einen. Ich probierte die Schals unter dem Ventilator aus und konnte tatsächlich große Unterschiede feststellen. Wir lernten auch den Test zur Kontrolle, ob es sich um echtes Kaschmir handelt. Da ich von Natur aus sehr skeptisch bin, bat ich um W-Lan, um mich im Internet über Preise und Echtheitstests informieren zu können. Es war tatsächlich alles sehr seriös und auch die hohen Preise waren laut Internet gerechtfertigt. An dieser Stelle erzählten wir von unserem Instagram Account und von unserem Plan eine Homepage zu erstellen. Wir handelten einen sehr fairen Preis für die Schals aus und versprachen im Gegenzug den Laden zu erwähnen und empfehlen, was wir an dieser Stelle auch gerne machen.

Weiter geht’s

Zwei Schals und eine Asienhose reicher, verließen wir nach gut 1,5 h den Laden und bekamen einen respektvollen Blick von unserem Fahrer, als wir ihm den Preis nannten, den wir bezahlt hatten (ich wollte nochmal sicher gehen…). Angeblich hat er noch nie von jemandem gehört, der so weit runtergehandelt hat. Da wir jetzt viel länger als geplant im Laden waren, entschieden wir direkt zum Taj Mahal zu fahren. Dort sollten wir unter anderem auch den Sonnenuntergang beobachten können.

Feiertag in Indien

Unser Fahrer zeigte uns mit dem Tuktuk den Weg, den wir vom Taj Mahal bis zum Restaurant zurücklaufen sollten (er konnte da nicht parken) und ließ uns dann am Eingang heraus. Freudig gespannt folgten wir dem 10-15 Minuten langen Weg und ignorierten die Rikschafahrer, die einen direkt bis zum Taj Mahal (bzw. zur Kasse) bringen wollten. Wir waren gegen 15:30 Uhr an der Kasse und es war rappelvoll, allerdings hauptsächlich mit Indern, weiße Nasen sah man wenige. An allen Kassen gab es lange Schlangen, viele Schulklassen und wie es auch aussah Studenten waren dort. Es war der Auftakt zur Holy Week, das hatten wir gar nicht auf dem Schirm gehabt! Wir reihten uns in die Schlange ein, wurden dann aber in eine Schlange für ausländische Touristen gestellt die deutlich kürzer war. Wie wir es auch schon aus Indonesien kannten, zahlten die Einheimischen nur einen Bruchteil des Preises, den wir zahlen mussten. Für uns war das aber völlig in Ordnung, wir bekamen dafür jeder noch ein gratis Wasser 😉! Es war auch etwas ganz Besonderes an so einem Ort fast ausschließlich gemeinsam mit Einheimischen zu sein!

Erwartungen

Um ehrlich zu sein, unsere Erwartungen an das Taj Mahal waren jetzt nicht so groß. Wir haben schon lange festgestellt, dass Natur uns deutlich mehr fasziniert als Bauwerke. Und auch die Vorstellung in einer Menschenmenge sich den Weg zum Taj Mahal durchzuarbeiten und anschließend für ein Foto Schlange zu stehen war jetzt nicht so einladend. Wir liefen also der Masse hinterher in Richtung des berühmten Torbogens, durch den man das Taj Mahal sehen kann. Und dann war es so weit, uns bot sich der Anblick, den wir bereits auf hunderten von Fotos gesehen hatten. Wir waren beide sprachlos und überwältigt.

Weltwunder

Genau für solche Momente lieben wir das Reisen! Es ist einfach faszinierend solche unerwarteten Emotionen zu erleben! Wir sind hier, in Indien. Das Taj Mahal, unser Erstes der sieben Weltwunder, zum Greifen nah. Wir kleinen Dorfkinder sind tatsächlich in Indien und erleben ein großes Abenteuer, eine Welt, von der wir bisher nur geträumt haben. All diese heftigen Emotionen sorgten dafür, dass wir ganz entspannt warten konnten, bis wir an der Reihe waren für ein Foto. Und auch gereizte Guides konnten wir mühelos ausblenden und uns entspannt unsere Zeit nehmen. Als wir zufrieden waren mit unseren Erinnerungen, schlenderten wir weiter aufs Taj Mahal zu, blieben immer wieder stehen, staunten, tranken einen Schluck Wasser. Immer weiter arbeiteten wir uns vor und nahmen auch den zweiten Fotostopp noch mit. Wir sind eigentlich nicht so Fotoverrückt, aber hier wollten wir auf Nummer sicher gehen, es später nicht zu bereuen zu wenig Fotos gemacht zu haben.

Einsamer Sonnenuntergang trotz Menschenmasse

Wir schauten uns den Park und einige weitere Bauwerke an und betraten zum Abschluss das Mausoleum. Es kostet extra, aber wir dachten, wenn schon, denn schon. Wir fanden es auch wirklich schön und den Prunk aus weißem Marmor sehr beeindruckend. Als wir merkten, dass der Sonnenuntergang langsam einsetzte, suchten wir uns einen Platz, um diesen in Ruhr zu genießen. Da die Anlage riesig ist und sich viele der Touristen auf typische Spots spezialisierten, fanden wir einen ruhigen Ort, an dem wir bis auf eine Selfie Pause nicht gestört wurden und die Menschenmasse ausblenden konnten. Der Sonnenuntergang ist wirklich sehr schön dort zu beobachten, da das Taj Mahal fast minütlich seine Farbe dabei ändert. Als die Sonne untergegangen war machten wir uns langsam auf dem Weg zurück zum Restaurant, in dem wir uns mit unserem Fahrer treffen wollten.

Das Chaos beginnt

Bester Laune liefen wir den Weg entlang, den wir gekommen waren – das dachten wir zumindest. Uns kam der Weg schon deutlich länger vor als der Hinweg und als wir aus dem Eingang/Ausgang traten, sahen wir die Statue nicht. Ohje, wir waren falsch gelaufen und haben es nicht gemerkt! Viele Rikschafahrer boten uns an, uns zurück zu bringen, aber wir wollten laufen. Eigentlich geht es nur geradeaus und dann muss man die richtige Abzweigung nehmen (Ost-, Süd- und Westtor). Wir fragten dann an der Kreuzungsstelle und waren dann wieder auf dem richtigen Weg. Uns wurde gesagt, wir würden jetzt noch 40 Minuten brauchen, doch wir brauchten nur 15 Minuten, was zeitlich noch vollkommen okay war. Wir kamen also am Restaurant an, aßen nochmal sehr lecker dort und wurden dann zum Bahnhof gefahren. Es gab einen herzlichen Abschied und wir stiefelten Richtung Gleise… Was dann alles schief lief auf unserer Reise nach Varanasi, haben wir in einem extra Beitrag verfasst.

Varanasi – die heilige Stadt

Ein kleiner Schock zur Begrüßung

Nach einer aufregenden Anreise (Bericht), sind wir um 14 Uhr endlich in Varanasi angekommen. Es war heiß, staubig und laut – kurz hatten wir Zweifel, ob wir uns richtig entschieden hatten die Fahrzeiten auf uns zu nehmen, um diese Stadt zu besichtigen. Eigentlich hatten wir so eine heilige Stadt irgendwie mystischer und ruhiger vorgestellt. Vielleicht etwas naiv, Varanasi gilt zwar als kleinere Stadt in Indien, hat aber trotzdem stolze 1,2 Millionen Einwohner! Wir nahmen uns eins der zahlreichen Tuktuk und fuhren so nah wie möglich an unsere Unterkunft heran. Da sich diese in der Altstadt, im autofreien Bereich befand, hieß es erst einmal suchen.

Einfach mal Vertrauen haben

Der Tuktukfahrer sagte, es würde ein Schild zu unserer Unterkunft zeigen und wir müssten einfach der Straße folgen. So ganz stimmte das aber nicht. Wir liefen die Straße in die genannte Richtung entlang und wimmelten immer wieder Leute ab, die uns etwas andrehen wollten. Irgendwann sprach uns ein Inder, wir nennen ihn mal Ali, auf sehr zurückhaltende Weise an und wir unterhielten uns kurz mit ihm. Wir fragten ihm nach den Weg und er bot uns an uns dorthin zu bringen. Von Hunger, Übermüdung und Hitze auf ein gewisses Level gebracht, sagte ich, dass ich kein Geld dafür ausgeben möchte. Er erzählte uns, dass er noch etwas für sein Karma machen wollte und wirklich nichts dafür haben möchte, außer vielleicht ein bisschen unterhalten.

Hochwasser und spontane Entscheidungen

Ali fragte uns nach unseren Plänen und wir erzählten, dass wir nachts schon weiterfahren würden und gerne eine Bootsfahrt auf dem Ganges machen und die Leichenverbrennung sehen wollen würden. Außerdem wollten wir ein wenig durch die Altstadt laufen, was leckeres Essen und abends die Aarti Zeremonie bewundern. Ali erzählte, dass wir keine Chance auf eine Bootsfahrt und die Aarti Zeremonie haben, da die letzten Tage ein ungewöhnliches Hochwasserereignis war. Wir waren erstmal etwas skeptisch, ob das wirklich stimmt, und wollten unsere Hosts der Unterkunft fragen. Ali bot an uns durch die Stadt zu führen, Tempel zu zeigen, zur Totenverbrennung zu bringen und ein bisschen über Geschichte und Kultur zu erzählen. Er sagte, wir könnten ihn bezahlen, oder eben nicht, dass würde er uns am Ende des Tages überlassen.

Stundenweise Unterkunft

Gunnar und ich berieten uns kurz und willigten dann ein. Wir hatten viel Zeit (6h) durch den Bus verloren und es war zeitlich schwierig noch nach Free Walking Touren zu schauen (bei denen man auch mindestens 5€ pro Person zahlt). Wir verabredeten uns mit Ali für 15:30 Uhr an unserer Unterkunft, sodass uns Zeit für eine Dusche und ein kleines Power Nap blieb. Es war interessant mal nur für 10 h eine Unterkunft zu beziehen, das hatte schon fast etwas Verruchtes.

Erstmal Essen

Zuerst baten wir Ali uns mit zu einem einheimischen Restaurant/Warung/Imbiss mitzunehme, nach Möglichkeit klimatisiert bat Gunnar drum. Unweit unserer Unterkunft wurden wir fündig und bestellten zweimal das traditionelle Dal Bhat. Beide die vegetarische Variante. Das schöne ist, dass jederzeit nachgefüllt wird! Für unsere hungrige Mägen eine richtige Wohltat! Es war mega günstig und super lecker, sodass wir ein großzügiges Trinkgeld gaben und frisch gestärkt ins Freie traten.

Altstadt von Varanasi

Bevor es richtig los ging, zeigte Ali uns die Ghats (Badetreppen), die vom Hochwasser fast vollständig überspült waren. Eigentlich geht es wohl noch etliche Stufen hinunter zum Ganges… Danach lief Ali mit uns durch die Altstadt und erzählte uns immer wieder mal etwas zu verschiedenen Bauwerken, Tempeln und Pflanzen. Es war wirklich spannend und beeindruckend. Wir waren super glücklich uns auf diese Tour eingelassen zu haben! Wir liefen durch enge Gassen, wichen Kühen und Motoradfahrern aus und schauten uns verschiedene Stätten an. Aus einem Tempel hörten wir Shanti Gesang und ich fragte, ob wir da ein paar Schritte reingehen könnten. Es war eine sehr intensive und auch emotionale Erfahrung und der Gesang der 30-40 Gläubigen in ihren orangenen Roben, löste eine Gänsehaut bei uns aus.

Nehmt das Geld oder ihr werdet vertrieben

Ali zeigte uns einen Ort, der früher noch mit Mehrfamilienhäusern bebaut war. Jetzt hat die Regierung die Gebäude zurückgekauft, allerdings nur, wenn das Gebäude offiziell errichtet wurde, und die, die nicht verkaufen wollten, vertrieben. Die Touristen und Pilgerzahlen steigen jedes Jahr immer weiter an und es gibt zu wenig Unterkünfte oder Aufenthaltsorte für diese. Deshalb wird zukünftig in dem Bereich, den wir uns angeschaut haben, eine Aufenthalts- und Raststätte für gläubige, einheimische Touristen erschaffen. Man möchte vermeiden, dass diese an den Bahnhöfen oder in den Straßen herumliegen.

Heilige, rituelle Leichenverbrennungen

Anschließend führte Ali uns zum eigentlichen Highlight, der Totenverbrennung in Varanasi. Im Hinduismus glaubt man, dass wer in Varanasi verbrannt und dem Ganges überführt wird, den Kreislauf der Wiedergeburt durchbrechen kann. Deshalb ist es für viele Gläubige erstrebenswert dort begraben zu werden. Für eine Familie ist das eine sehr kostspielige Sache, 200 kg Holz wird benötigt, um eine Leiche weitmöglichst zu verbrennen. Holz ist sehr teuer, deshalb werden Touristen, die durch diesen Ort geführt werden und auch oben die Verbrennung aus nächster Nähe sehen, anschließend gebeten einer Familie Geld für Holz zu spenden. Wir wussten vorher nicht, dass das so ist und hatten nicht viel Geld dabei. Andererseits gefiel es uns nicht, das immer wieder an unser Karma appelliert wurde. Wir spendeten eine Summe, mit der wir leben konnten falls das Geld doch woandershin ging, es sich also um eine Touristenzocke handelte. Wir glauben das ehrlich gesagt nicht, aber wer weiß das schon? In Varanasi, haben wir zumindest gelesen und gehört, muss man leider aufpassen! 

Wir haben eine Leiche gesehen

Als wir an diesem Ort waren und dem Sohn des „Priesters“ übergeben wurden, wurde uns der Prozess der Verbrennung und die Gründe dafür erklärt. Wir durften so viele Fragen stellen, wie wir wollten und davon machten wir natürlich auch gebrauch. Etwa drei Stunden braucht ein Körper bis er zum größten Teil verbrannt ist. Die Reste werden werden in den Ganges gestreut. Schwangere, Kinder unter 12 Jahren, Kühe, Büffel und die Sadhus (hinduistische Mönche) werden übrigens nicht verbrannt. Diese werden in der Mitte des Ganges mit einem Stein beschwert und versunken. Natürlich hält so ein Seil nicht ewig… Leichen oder Leichenteile bei einer Bootsfahrt zu sehen ist also gar nicht so unwahrscheinlich! Wir fanden es auf jeden Fall extrem faszinierend und irgendwie auch schön wie offen und frei mit dem Tod umgegangen wird. Nah an den Feuern zu stehen, eingewickelte Körper und auch mal einen herausschauenden Fuß zu sehen, war gar nicht so heftig wie erwartet. Es war allerdings extrem heiß! Auch das Gesicht einer alten, toten Frau haben wir gesehen, es kam uns aber an diesem Ort einfach nur natürlich vor! Weibliche Angehörige dürfen an der Zeremonie übrigens nicht teilnehmen, weil Trauer vor Ort nicht erlaubt ist und Frauen unterstellt wird, ihre Tränen nicht verbergen zu können.

Und noch ein Stoffladen

Anschließend wurden wir wieder Ali übergeben und bedankten uns für die tolle Führung. Auf der Frage nach ein freiwilliges Trinkgeld schüttelte Ali den Kopf, sodass wir uns nur mit einer winkenden Bewegung verabschiedeten. Ali fragte uns nach unseren Eindrücken und ergänzte noch ein paar Informationen. Anschließend fragte er uns, ob er uns noch zu seinem Cousin, der einen Stoffladen besitzt, bringen konnte und uns anschließend aber auch zurück zur Unterkunft bringen wollte. Wir waren gut drauf und wollten ihm auch gerne den gefallen tun. Wir sagten aber von vornherein, dass wir nichts kaufen wollten. Am Haus angekommen, wurden wir freudig begrüßt und genossen einen süßen, schwarzen Tee, während uns Ali´s Cousin seine Stoffstücke zeigte. Gunnar probierte ein paar Hemden und T-Shirts an, konnte sich aber nicht für irgendwas begeistern. Am Ende kaufte er eine super bequeme„Yogahose“, die er auf der Reise auch tatsächlich regelmäßig anzog.

Abschied aus Varanasi

Ali brachte uns anschließend zurück zur Unterkunft und wir verabschiedeten uns mit einem großzügigen Trinkgeld (wie wir seinem Gesicht entnahmen). Er hat uns den halben Tag in Varanasi wirklich sehr viel gezeigt, wir haben es geschafft alles zu sehen, was wir wollten! Zurück in der Unterkunft bestellten wir ein spätes Abendessen für 22:30 Uhr und legten uns, nach einer kleinen Dusche, noch etwas schlafen. Das Abendessen war dann super lecker und wir redeten viel mit der Besitzerin und ihrer Mutter. Irgendwann mussten wir uns dann auch dort verabschieden und wir liefen durch die Gassen zurück auf die Hauptstraße. Dort nahmen wir ein Tuktuk zum Bahnhof und informierten uns direkt, ob unser Zug wirklich fuhr. Ja – wir sind vorgeprägt!

Selfies und Polizeiaktion

Unser Zug fuhr, hatte jedoch 2-3 Stunden Verspätung. Mittlerweile tiefenentspannt vom Reisen, ließen wir uns dadurch nicht die Laune verderben. Wir suchten uns einen ruhigen Platz und setzten uns dort auf den Boden. Irgendwann kamen indische Jugendliche die Fotos mit uns machen wollten. Dem kamen wir nach und wir unterhielten uns viel mit ihnen. Irgendwann überzeugten sie uns, mit bei ihnen zu warten (es gab da Ventilatoren) und so zogen wir 30m weiter. Alles war friedlich und entspannt. Irgendwann holte der Jüngste von ihnen Chips und bot uns welche an. Wir lehnten dankend ab und er fragte mich ein paar Mal etwas hartnäckiger, ob ich nicht wenigstens einen essen wollen würde. Da geschah es! Die Polizei wurde aufmerksam, rief den Jungen zu sich und gaben ihm eine Ohrfeige. Wir waren fassungslos und wussten nicht, wie wir uns verhalten sollten. Der Junge wurde dort festgehalten und später aufgefordert den Bahnhof zu verlassen. Später kam er wieder auf den Bahnsteig aber er durfte uns nicht angucken.

Besorgt um Touristen

Eine Gruppe an Studenten stand nah bei uns und Gunnar fragte diese, was denn gerade passiert sei. Sie erklärten, dass sie es auch nicht ganz verstanden haben, aber es ging wohl darum uns Touristen zu schützen. Da Gunnar lange dort mit den anderen stand, kam ich irgendwann dazu und wir unterhielten uns angeregt zu 5. Irgendwann kam die Polizei auf uns zu und wollte mit einem der Jungs sprechen. Wir bekamen Angst, dass sie auch Ärger wegen uns bekamen, aber die Sorge war zum Glück unbegründet. Die Polizei bat die Jungs lediglich auf unser Gepäck aufzupassen, während wir uns unterhielten.

Keine Zeit für spontane Einladungen

Die drei Männer erzählten, dass sie gerade ihren MBA gemacht haben und jetzt auf Jobsuche sind. Das erklärte ihre guten Englisch Kenntnisse! Sie erzählten, dass sie auch nach Gorakhphur fuhren, da sie dort leben. Sie boten uns auch an, dass wir uns nach der Zugfahrt dort treffen könnten uns sie uns ihre Heimat zeigten und anschließend wieder zum Bahnhof bringen würden. Das war ein tolles Angebot, aber leider mussten wir direkt weiter, um noch gut nach Pokhara zu kommen. Als der Zug irgendwann ankam, verabschiedeten wir uns herzlich voneinander und jeder ging zu seinem Abteil. Wir zeigten unsere Tickets, verstauten das Gepäck, kletterten in die Hüttenschlafsäcke und schliefen fast durch bis zum nächsten Morgen! Frisch und munter sollte nun unser Abenteuer Nepal beginnen!

Drei Tage Indien – Eine Explosion der Sinne und Gefühle

Unsere Route im Überblick 

Delhi – Agra – Varanasi – Gorakhpur – Sounali ( – Pokhara)

Wir hatten vorab Züge gebucht, die uns von Delhi nach Agra, von Agra nach Varanasi und zum Schluss von Varanasi nach Gorakhpur bringen sollten. Die letzten 2h bis zur Grenze nach Sounali wollten wir den Bus nehmen, da es keinen Schienenverkehr gibt.

Ankunft in Delhi

Unser erstes Highlight, neben der Einreise lebst, sollte das Zug fahren sein. Wir holten unser Gepäck, hoben indische Rupiah ab und liefen zum Taxihäuschen. Das klappte extrem unkompliziert und um 5 Uhr morgens war tatsächlich noch nicht viel los. Wir zahlten den vorgegeben Preis und unser Taxifahrer brachte uns staufrei zum richtigen Bahnhof nach Delhi. Wir hatten noch genug Zeit und aßen in einem kleinen „Restaurantbereich“, alles nur Einheimische und sehr einfach, ein extrem leckeres Frühstück. Indien schmeckte uns von Anfang an gut!

Essen Indien

Luxus im Zug

Mit ein bisschen Zeitpuffer gingen wir danach zu unserem Gleis und warteten mit hundert anderen Menschen auf den Zug. Gut, dass es feste Sitzplätze gibt! Wir buchten eine hohe Klasse mit Klimaanlage und waren sehr begeistert von unseren Plätzen. Wir bekamen jeder eine Flasche Wasser und später wurde uns sogar Frühstück gebracht. Leider waren wir noch absolut satt und aßen fast nichts davon. Wir schlossen die Augen und wollten das Essen später zu uns nehmen. Als wir wieder wach wurden, war der Tisch leergeräumt – upps!

Ein Meer aus Tuktuks

Tuktuk fahren stand auch auf unserer Liste, zudem ist es auch günstiger als Taxi fahren, sodass wir nach Ankunft in Agra nach einem Tuktuk Ausschau hielten. Ziemlich schnell wurden wir von einem sympathischen Inder angesprochen, der uns zu einem für alle vorgegebenen Festpreis (ähnlich wie bei den Prepaid Taxen) für wenig Geld zum Taj Mahal, bzw. zum Hotel um die Ecke, bei dem man kostenlos sein Gepäck lagern kann, fahren wollte. Da die Chemie und der Preis stimmte, sagten wir direkt beim ersten Fahrer zu und liefen mit ihm zu seinem Tuktuk. Dort standen mindestens 100 Weitere, kein Wunder also, dass die potentiellen Fahrgäste direkt angesprochen und abgeholt werden!

Agra – Spontan ist manchmal am Besten

Der Fahrer gab uns während der Fahrt viele Tipps, was wir alles die nächsten 10 Stunden, bis zur Abfahrt unseres Zuges nach Varanasi, anstellen könnten. Natürlich warf er auch irgendwann ein, dass wir das alles auch mit ihm machen könnten und er uns von Ort zu Ort fahren würde und am Ende pünktlich beim Bahnhof abliefern würde. Außerdem zeigte er uns eine Art Gästebuch, in dem wir viele Einträge von Deutschen lasen, die durchweg positiv waren. Für das erste Mal Indien klang das sehr verlockend und wir einigten uns auf einen Preis von 10€ mit der Option, dass wir gar nicht zahlen wenn wir unzufrieden sind und etwas mehr zahlen, wenn wir das wollten. Ziel waren das Baby Taj Mahal, Agra Fort, verschiedene Aussichtspunkte, ein traditionelles Kaschmir Geschäft und am Ende das Taj Mahal. Es war ein toller Tag, wir hatten volle Individualität und fühlten uns wohl und sicher. Mehr über unsere Abenteuer in Agra findet ihr in einem eigenen Beitrag.

Fahrt nach Varanasi mit Hindernissen

Eigentlich wäre alles perfekt gelaufen… Nach dem Besuch das Taj Mahal hatten wir noch Zeit für ein leckeres Abendessen und wurden dann pünktlich am Bahnhof abgesetzt. Auch der Zug fuhr pünktlich… Nur hielt er aufgrund von Bauarbeiten nicht an unserem Bahnhof! Unser Zug war weg, wir hatten keine Chance mehr ihn zu erreichen! Übermüdet und etwas verzweifelt entschieden wir uns dann Varanasi aufzugeben und mit zwei Bussen direkt zur Grenze zu fahren. Während der Fahrt im klimatisierten Bus überzeugte ich Gunnar dann doch noch nach Varanasi zu fahren und die Stadt zumindest für 10 Stunden zu erleben. Eine Entscheidung mit Abenteuerfaktor! Über diese Strapazen berichten wir in einem eigenen Artikel ganz ausführlich.

Varanasi – die Heilige Stadt

Nach 16 Stunden abenteuerlicher Busfahrt erreichten wir sechs Stunden später als geplant Varanasi. Es war laut, heiß und stickig und wir fragten uns erst, ob es wirklich die richtige Entscheidung war diesen langen Weg für zehn Stunden Aufenthalt auf uns zu nehmen. Spoiler – ja, das war es und es wurden mehr als zehn Stunden! Wir nahmen ein Tuktuk bis möglichst nah zu unserer Unterkunft und liefen dann mit unserem Gepäck durch die schmalen, autofreien Gassen. Wir ließen uns von einem freundlichen Mann anquatschen, der uns zu einem kostenfreien Spaziergang einlud und uns vorher zur Unterkunft bringen wollte. Alles klappte hervorragend, wir duschten uns und liefen dann durch die Altstadt von Varanasi, wohnten einer Feuerbestattung bei, sahen verschiedene heilige Stätten und kauften Gunnar eine Yoga-Hose. Mehr über unseren Besuch in Varanasi findet ihr in einem extra Beitrag.

Grenzübergang

Mit dem Zug fuhren wir nachts mit drei Stunden Verspätung von Varanasi nach Gorakhpur. Wir hatten einen Schlafwagon in der zweiten Klasse gebucht und schliefen richtig gut, wir waren auch einfach übermüdet! Nach etwa sechs Stunden kamen wir in Gorakhpur an und wollten die letzten zwei Stunden bis zur Grenze nach Nepal in Sounali mit dem Bus fahren (eine Zugverbindung gibt es bisher nicht), entschieden uns aber aus Zeitgründen und Bequemlichkeit für ein Shared-Taxi mit Klimaanlage, bei dem wir den Fahrpreis 75% nach unten gedrückt hatten und so in etwa genauso viel zahlten wie für den Bus gezahlt hätten. Völlig verschwitzt, da die Klimaanlage nicht stark genug für sechs Personen war, stiegen wir in Sounali aus und liefen Richtung Grenze. Wir reisten aus Indien aus und nach Nepal ein, wie genau das funktioniert haben wir noch einmal in einem separaten Bericht verfasst.

Wiedersehen in Delhi

Unser Flug zurück nach Deutschland ging um 6 Uhr morgens von Delhi aus. Wir flogen nachmittags mit einer Verspätung von knapp einer Stunde von Kathmandu nach Delhi und hatten uns dort ein Hotel gesucht, um die Nacht nicht am Flughafen verbringen zu müssen. Das Hotel lag 15min vom Flughafen entfernt, aber es war extrem schwer zu finden. Wir haben bestimmt eine Stunde gebraucht und nur durch Fragen und Hilfe der Einheimischen kamen wir irgendwann an. Etwas schlecht gelaunt, da die Lage nicht gut war und die Fotos der Lobby anders aussahen als im Internet. Das Zimmer war aber okay, wir nutzten einfach unseren Hüttenschlafsack und für ein paar Stunden und 12€ war der Preis auch okay. Gunnar hatte ein BBQ Restaurant gesehen und dort ließen wir dann unseren letzten Abend auf der Reise gemütlich ausklingen. Um 3 Uhr wurden wir dann abgeholt und zum Flughafen gebracht. Wir hatten keine ausgedruckten Tickets, deshalb war das Reinkommen etwas schwierig, aber irgendwann bekamen wir dann doch unsere Tickets. Good Bye India, danke für die einzigartigen Erfahrungen, sowohl Positive als auch Negative!

Fazit

Indien ist laut, heiß, schwül, dreckig, voll, geruchsintensiv. Es ist aber auch bunt, faszinierend, lecker/köstlich, herzlich und vielseitig. Kurz gesagt: Indien ist eine Explosion von Gefühlen und Eindrücken. Wer dort war versteht was wir meinen! Natürlich waren wir jetzt nur drei Tage in diesem riesigen Land und es wäre vermessen zu sagen, wir würden Indien kennen, aber es fühlt sich zumindest so an, als ob wir einen sehr guten Einblick erhalten haben. Auf den Flug von Delhi nach Kathmandu zu verzichten und stattdessen mit dem Zug durch Indien zu reisen und Agra, Varanasi und kleine Dörfer zu erleben war definitiv die beste Entscheidung! Auch wenn es insgesamt nicht unser Lieblingsland geworden ist, sind wir sehr froh da gewesen zu sein und können auch nur jedem empfehlen selber einmal die Erfahrung zu machen und Indien zu bereisen. Der Dschungel, die Strände und die Berge runden einen Indien Besuch natürlich insgesamt ab, wir glauben aber, dass sie nicht das sind, was Indien besonders macht. Tolle Strände, aufregender Dschungel und atemberaubende Berge gibt es in vielen Ländern, das Leben rund um das goldene Dreieck würden wir hingegen als einzigartig bezeichnen.

Highlights

  • Taj Mahal bei Sonnenuntergang
  • Jegliches Essen!!!!
  • Zug fahren
  • Totenverbrennung in Varanasi

Würden wir Indien wieder bereisen? 

-Eher nein. Einer der Hauptgründe wieder zu kommen wäre das Essen. Die Welt ist riesig und wir wollen alles einmal sehen. Da das sehr viel Zeit kostet, würden wir Indien nicht ein zweites Mal bereisen.

Würden wir Indien weiterempfehlen? 

-Ja, aber keinen Familien und älteren Menschen. Die Erfahrung zu machen ist wirklich toll, es ist aber auch anstrengend und je nach Reiseniveau würden wir auch empfehlen einen Guide oder eine Tour zu buchen.

Indien – Organisation, Visum, Transport und Co

Visum

Bevor man überhaupt in das Land einreisen kann, muss man sich um ein Visum kümmern. Das ist für Indien gar nicht so einfach! Man erstellt E-Visa und es ist ganz wichtig, dass man diese ausgedruckt mit zum Flughafen nimmt und im Handgepäck hat. Andernfalls wissen wir nicht, ob man es so einfach schafft trotzdem einzureisen. Man sollte die Online Beantragung sorgfältig machen, da man bei einem Fehler im Antrag auf den Gebühren sitzen bleibt und es erneut versuchen muss. Keine Angst, ihr schafft das aber auch selber und braucht keine Agentur dafür. Es gibt einige Websites auf denen die Beantragung Schritt für Schritt erklärt wird. Wir haben 
https://my-road.de/visum-fuer-indien-beantragen/ 
als Anleitung genutzt, auf
https://indianvisaonline.gov.in/evisa/tvoa.html 
den Antrag ausgefüllt und sind damit sehr gut gefahren.

Was wollen wir sehen?

Wir haben viele Blogbeiträge und Reiseberichte über Indien gelesen und versucht herauszufinden, was uns an Attraktionen am meisten interessiert und ob wir trotz Menschenmassen diese Orte genießen können. Wir haben einige Highlights gestrichen, weil uns die Berichte darüber einfach zu negativ waren und übrig blieben das Taj Mahal in Agra, das Zug fahren und die spirituelle Stadt Varanasi. Auch der Himalaya, ein paar Tage im Ashram, Strände und Dschungel sind natürlich Highlights von Indien, die uns auch gefallen würden. Da wir aber Dschungel und Strände woanders erlebt haben und wandern im Himalaya und eine Auszeit im Ashram in Nepal geplant waren, sahen wir keine Notwendigkeit dafür, dass auch in Indien zu machen Die Route stand also fest, jetzt mussten nur noch die Züge und Busse dazu gebucht werden. 

Zug fahren

Zugtickets als Ausländer zu kaufen ist gar nicht so einfach in Indien. Wir fanden aber eine gute Anleitung bei
https://spontanumdiewelt.de/zugfahren-in-indien-tipps-und-tricks/ 
und buchten bei 
https://www.irctc.co.in 
bzw. 
https://www.cleartrip.com/trains
unsere Züge. Sollte es da zu Problemen kommen schreibt es gerne in die Kommentare, dann werden wir sonst noch selber einen Beitrag darüberschreiben.

Zugfahren Indien

Bus fahren

Bustickets kauft man häufig im Bus selber oder an der Haltestelle.

Busfahren Indien

Taxi und Tuktuk fahren

Da wir auch auf Taxi bzw. Tuktuk angewiesen waren, informierten wir uns im Vorfeld auch darüber, wie man sicher und ohne abgezockt zu werden, mit Taxi und Tuktuk reisen kann. Es gibt an größeren Orten oft offizielle Taxilinien mit kleinen Schaltern, an denen man ein Taxi zum fixen Preis bekommt. Handeln ist dort nicht möglich, aber auch nicht nötig, da die Preise wirklich fair sind. Man gibt sein Ziel an und dann wird über die Entfernung ein Fixpreis berechnet. Die Taxis heißen Prepaid Taxi und man erkennt sie an der schwarzen Farbe. Aber man muss aufpassen, die privaten, überteuerten Taxen haben längst mitbekommen, dass Touristen nach den Prepaid Taxi suchen und haben eine Preisliste, auf der dieser Name ebenfalls drübersteht. Die Preise sind 10-20x so hoch! In Delhi am Flughafen waren diese Autos weiß. Nutzt man kein Prepaid Taxi oder Tuktuk heißt es handeln, handeln, handeln. Euch wird ein immens hoher Preis gesagt und ihr müsst runterhandeln. Das ist ein Spiel, was leider gespielt werden muss!

Tuk Tuk

Selber fahren

Gunnar hatte überlegt, dass wir doch selber in Indien fahren könnten. Er ist ziemlich abgehärtet durch unsere Touren in Vietnam und Indonesien und traute sich das zu. Wir lasen aber ausschließlich Blogs, in denen davon abgeraten wurde. Jetzt wissen wir warum! Die Inder sind verrückte Autofahrer, zumindest für unsere Verhältnisse, und es wäre einfach viel zu gefährlich! Der Verkehr ist mit keinem anderen asiatischen Land zu vergleichen. Wir waren froh uns in den Tuktuks und Co durch die Gegend fahren zu lassen!

Essen – Achtung scharf

Egal wo in Indien, überall war das Essen gut gewürzt und für empfindliche Menschen wie mich auch etwas scharf, selbst wenn man mild bestellt (getestet haben wir eher Streetfood und Lokale in denen hauptsächlich Einheimische waren). Daher unsere Empfehlung: Wenn ihr scharf mögt, tastet euch langsam ran! Um uns vor dem berüchtigten Delhi Belly zu schützen, haben wir uns vegan ernährt und vor jedem Essen unsere Hände desinfiziert. Außerdem haben wir kein rohes Gemüse oder ungeschältes Obst gegessen. Wir wollen euch mit den Tipps keine Angst machen, das Essen ist wirklich extrem lecker und gut, unsere europäischen Mägen sind halt nur etwas empfindlicher.

Essen Indien

Tauchen in Komodo – Hallo Manta!

Tauchen im Komodo Nationalpark bedeutet im Normalfall tauchen mit Strömung. Große Meeresbewohner lieben Strömung, deshalb trifft man beim Tauchen regelmäßig auf Manta, Delfine, Hai, Schildkröten und auch Wale können zur richtigen Jahreszeit angetroffen werden. Aber auch die wunderschönen intakten Korallenriffe lassen das Taucherherz höherschlagen.

Dreimal tauchen bitte!

Klar also, dass wir uns das nicht entgehen lassen konnten! Wir buchten bereits im Voraus einen Bootstrip mit drei Tauchgängen bei idive Komodo. Für uns wirkte diese Tauchschule am sympathischsten und lag auch preislich mit am günstigsten.

Wir sollten um 7 Uhr an der Tauchschule sein und verabredeten deshalb mit unserem Host Frühstück für 6:30 Uhr und Abfahrt zum Zentrum um 6:50 Uhr. An der Tauchschule angekommen liefen wir gemeinsam zum Hafen, jeder musste nur seinen Tagesrucksack tragen. Wir hatten die Weizen- und Milchunverträglichkeit angegeben und das wurde bei allen Mahlzeiten berücksichtigt! Wir waren überrascht das es sogar Frühstück gab, das Essen sah super aus!!, waren aber von unserem Frühstück in der Unterkunft noch viel zu satt. 

Eine Seefahrt die ist lustig, eine Seefahrt die ist schön !

Bevor unser erster Tauchgang startete, sind wir erst einmal ca. zwei Stunden mit dem Boot gefahren. Das Meer war deutlich ruhiger als in den Tagen davor, daher hatten wir eine richtig entspannte Zeit. Oben auf dem Deck konnte man vor der Sonne geschützt auf bequemen Matten oder Säcken sitzen und liegen, unter Deck gab es ein leckeres Buffet. Interessant fanden wir, dass man die Schuhe auszog, weil es teilweise das Zuhause der Crew ist. Das haben wir gerne gemacht und es hat den Gemütlichkeitsfaktor noch weiter erhöht.

Los gehts!

Nach etwa zwei Stunden mussten wir uns an Deck sammeln und bekamen eine Einweisung in das Tauchgebiet. Es wurden Gruppen gebildet und dann hieß es auch schon anziehen und rein ins Wasser! Dieses Abtauchen in eine andere Welt ist jedes Mal wieder ein Highlight! Unser letzter Tauchgang war in Ägypten und lag knapp fünf Monate zurück, doch es hat alles wunderbar geklappt. Der erste Tauchgang ging auch gerade einmal auf 11m und wir sahen Black Tip Manta, Haie, eine Schildkröte und am Ende des Tauchganges auch Riesenmanta! Wahnsinn, ein Tag vorher haben wir diese majestätischen Tiere beim Schnorcheln gesehen, heute von noch näher beim Tauchen! Der Tauchplatz hieß übrigens Manta Point und ist der beste Ort die Riesenmanta anzutreffen.

Einmal kurz Luft holen und trocknen

Nach 61 Minuten endete der erste Tauchgang und es ging zurück an Board. Wir aßen einen schnellen Snack in der Sonne und dann gab es auch schon das nächste Briefing. Der Tauchspot hieß Siaba Besar und ist bekannt für seine Schildkröten. Es ging also nach weniger als einer Stunde schon wieder unter Wasser, dieses Mal tauchten wir 20 Meter tief und entdeckten eine Riesenschildkröte. Ansonsten trieben und kämpften wir uns ein wenig in der Strömung und tauchten 50 Minuten später wieder auf.

Immer noch kein Mittagessen?

Nach dem zweiten Tauchgang erwarteten wir eigentlich das Mittagessen, aber nichts da, wir fuhren schon wieder zum nächsten Spot und sollten eine Stunde nach dem Auftauchen des zweiten Tauchgangs bereits wieder abtauchen, dieses mal am Tauchspot Sebayu Kecil Komodo. Wir tauchten bis auf 19 Meter und sahen Sting Rays und einen Oktopus. Das Tauchen war wirklich schön und bei 28 Grad Wassertemperatur auch sehr angenehm. Wieder tauchten wir entspannte 50 Minuten und stiegen dann mit voller Vorfreude aufs Mittagessen und relaxen zurück aufs Boot. Die nassen Sachen waren schnell ausgezogen, Gesicht und Hände mit normalen Wasser abgespült und dann die lässige, trockene Kleidung übergezogen. Anschließend gab es ein phänomenales Essen, jeder ist auf seine Kosten gekommen! Gegessen und relaxed wurde dann auf der 1,5h Rückfahrt. Irgendwann holte ein Tauchguide seine Gitarre hervor und wir saßen alle ganz gemütlich zusammen. Ein ganz besonderer Moment!

Rückfahrt

Gegen 16:30 Uhr waren wir zurück im Hafen und verabschiedeten uns herzlich von der tollen Gruppe! Anschließend kauften für Nicole eine neue Hose, da ihre leider beim Verlassen des Bootes gerissen ist… upps! Abendbrot aßen wir im Happy Banana Komodo und wir können sagen, dass es mit das beste Essen war, was wir in ganz Indonesien erhalten haben! Das Essen war frisch, die Portionen angemessen groß und die Preise vollkommen in Ordnung! Nach dem Essen ging es zurück zur Unterkunft und nach ein bisschen Lesen, schliefen wir früh ein. Tauchen macht nicht nur hungrig, sondern auch müde!

Speed Boot Tour in den Komodo Nationalpark – ein Paradies!

Die Taschen schon gepackt, klingelte der Wecker um 5 Uhr morgens. Bereits um 5:15 Uhr sollten wir abgeholt und zum Hafen gebracht werden. Mit einer viertel Stunde Verspätung traf das Shuttle ein, danach holten wir noch ein paar andere Gäste ab und stiegen dann am Hafen in unser Speedboot. Wir waren insgesamt 11 Touristen (Franzosen, Israeli, Chinesen, Mozambique und wir als Deutsche), ein Guide und einige Crew Mitglieder.

Speedboot macht Sinn

Begleitet von einem wunderschönen Sonnenaufgang, erreichten wir nach etwa 1h Padar Island (Pulau Padar). Diese Insel war einer der Gründe, warum wir uns für Indonesien als Reiseland entschieden haben! Unser Boot war wie versprochen das erste vom Festland kommende Boot, sodass wir bei unserer Ankunft nur auf ein paar wenige Touristen trafen, die eine Bootsübernachtung gebucht hatten und deshalb noch früher da waren.

Ist das hier echt?

Aufgeregt stiegen wir aus dem Boot und setzten uns schnell von der Gruppe ab, die nach unserem Geschmack viel zu langsam den Berg hinaufstieg. Es war warm, aber noch nicht heiß, sodass sich der treppenartige Aufstieg recht gut bewältigen ließ. Wir zwangen uns nicht immer wieder stehen zu bleiben, um Fotos zu machen, sondern direkt nach oben zu laufen und den imposanten Ausblick zu genießen, während wir noch relativ alleine waren. Gesagt, getan betraten wir als Erste den Aussichtspunkt und waren sprachlos! „Ist das wirklich echt?“, haben wir uns gefragt! Es war traumhaft schön und allein dieser Moment war die lange Reise nach Indonesien wert.

Wer schon einmal dort oben stand, weiß was wir meinen! Bevor es an die Fotos ging, genossen wir den Zauber der Insel und die Schönheit der Natur. Danach machten wir die üblichen Bilder, versuchten uns an ein paar individuellen Aufnahmen und suchten uns dann ein ruhiges Plätzchen zum Genießen.

Pink Beach – Der Name ist Programm

Irgendwann mussten wir dann zurück zum Boot und es ging weiter zum Pink Beach. Wir sind schätzungsweise 15 Minuten gefahren, bevor wir in der einsamen Bucht des Pink Beach ankamen. Es war gerade Flut, sodass wir nur einen schmalen Streifen Strand hatten, doch es war ein wirklich faszinierender Ort. Wir gingen etwa eine halbe Stunde Schnorcheln und erholten uns dann am Strand. Ein paar schöne Fotos wollten wir dann natürlich auch noch machen!

Achtung gefährlich!

Das nächste Ziel und für die meisten das absolute Highlight war die Begegnung mit den Komodowaranen, gerne auch Drachen genannt, im Komodo Nationalpark. Wir legten mit unserem Schiff an und uns wurden die Verhaltensregeln erklärt. Wir wurden von drei Rangern begleitet, alle mit einer Art Y Gabel bewaffnet und es wurde genau darauf geachtet, dass wir nicht den Weg verließen. Der Guide fragte uns wer Angst vor Schlangen hatte und nahm diejenige dann zu sich an die Seite. Ein bisschen angespannt liefen wir dann durch den Nationalpark und erhielten einige interessante Informationen und lauschten den tragischen Geschichten von Touristen, die sich nicht an die Regeln hielten und ums Leben kamen. Wir lernten, dass die Komodo Drachen meist nur einmal zubeißen und dann warten bis ihre Beute an der infizierten Wunde stirbt (der Speichel enthält Tausende von fiesen Bakterien).

Alles nur Fake? 

Als wir dem ersten Waran begegneten sollten wir uns sehr ruhig verhalten. In einigen Metern Abstand wurden dann Fake Fotos mit unseren Handys gemacht, auf denen es so aussah als ob man den Komodo Waran streicheln würde. Irgendwie ein bisschen aus Gruppenzwang machten wir da mit. Der Waran war alt und hatte keine Zähne mehr, er überlebt nur, indem er die getötete Beute der anderen Warane fraß.

Als es weiter ging sahen wir noch einen weiteren Komodowaran und einen typischen Unterschlupf. Es gab 3 Wege durch den Park und aufgrund der Hitze entschieden wir uns alle einstimmig für den mittleren Weg, da man beim Langen auch auf einen Hügel hoch wandern muss und dort im Normalfall keine Warane anfindet. Irgendwann kamen wir im Café an, an dem vier Komodowarane in der Sonne herum lagen. Auch dort wurden wieder Fotos gemacht. Später lasen wir in anderen Blogs, dass die Drachen dort unter Drogen gesetzt werden um sich so ruhig zu verhalten. Ob das stimmt, können wir nicht sagen, wir sind da etwas zu blauäugig vielleicht dran gegangen und werden in Zukunft mehr auf solche Aussagen achten.

Eine Insel nur aus Sand

Wir erhielten unser Mittagessen am Strand im Schatten und fuhren danach mit dem Speedboot weiter zur Insel Taka Makassar. Diese kleine süße Insel befindet sich mitten im Komodo Nationalpark und besteht aus nichts weiter als Sand. Drumherum gibt es ein paar schöne Schnorchel Spots. Noch etwas gefüllt vom Essen liefen wir erst ein wenig über die Insel, machten ein paar Fotos und gingen dann nochmal eine halbe Stunde Schnorcheln. Zu dem Zeitpunkt stand noch nicht fest, ob wir zum Manta Point zum Schnorcheln fahren konnten, da die Wellen zu dem Zeitpunkt sehr hoch waren.

Einfach nur majestätisch!

Wir hatten Glück und unsere Crew bekam die Info, dass der Manta Point befahrbar sei. Voller Vorfreude zogen wir uns also unsere Schnorchelausrüstung über und als gerufen wurde „da ist einer, jump jump jump“ sprangen wir ins Wasser. Und da sahen wir ihn, einen etwa 4m großen Manta! Elegant, majestätisch schwebte er durch das Meer und wir begleiteten ihn fasziniert eine gewisse Zeit. Beim Manta Point handelt es sich um eine sogenannte „Putzstation“, ein Ort an dem viele andere Fische sind, die so nett sind und die Parasiten von der Haut der Manta abknabbern. 

Verlassene Insel

Die Tour wurde anschließend auf Kanawa Island ausgeklungen. Über andere Boote kletterten wir an Land und spazierten ein bisschen über die Insel. Wir liefen auch an einigen herunter gekommene Gebäude vorbei. Es sah so aus, als ob es sich damals um ein schickes Resort gehandelt hat und dann irgendwann die Touristen ausblieben. Das Meer war auf jeden Fall schön warm und klar und der Sand puderweich. Wir schaukelten, machten ein paar Fotos und entspannten uns dann am Strand. Irgendwann wurden wir dann zurück aufs Speedboot gerufen und wurden zurück nach Labuan Bajo gebracht. Es war ein wirklich toller und ereignisreicher Tag, wir sind dankbar für jede Erfahrung die wir dort sammeln konnten! Wir verabredeten uns mit einem Teil der Gruppe zum Essen, unterhielten uns noch ein wenig und gingen dann früh schlafen. Am nächsten Morgen stand ein Tauchtrip mit drei Tauchgängen auf dem Plan!

Tomohon – Vulkane, Seen und Wasserfälle

Es geht los

Nach dem Mittagessen auf den Bunaken ließen wir uns nachmittags von einem Fischer zurück zum Festland bringen. Da wir das Tauchen bar bezahlen mussten, trafen wir uns am Hafen am ATM mit einem der Tauchlehrer und nach ausprobieren mehrerer ATMs bekamen wir dann endlich Bargeld und bestellten uns ein Grab-Taxi in die Berge etwas außerhalb von Tomohon.

Wunderschöne Berge

Anfangs war es noch hell und wir bewunderten die wunderschöne Natur, durch die wir fuhren. Einen großen Teil der Zeit fuhren wir in Serpentinen auf gut ausgebauter Straße durch den Dschungel. Für die knapp 30km benötigten wir deshalb etwa eine Stunde. Doch die Temperatur war angenehm, sodass sich Gunnar mittlerweile wieder deutlich besser fühlte.

Hier wären wir gerne länger geblieben!

Wir kamen im Dunklen an unserer Unterkunft (Mountain View Resort and Spa) an und waren total begeistert! Wir hatten dieses Mal nicht vorab gebucht, sondern versuchten es ganz spontan. Wir ließen uns drei Zimmer unterschiedlicher Kategorien zeigen und entschieden uns für das günstigste, weil das schon ziemlich toll war! Allerdings wurde das letzte Zimmer dieser Kategorie gerade vermietet während wir unsere Rundtour machen und so bekamen wir ohne nachzufragen zum selben Preis eine Kategorie höher. Wir packten unsere Rucksäcke ein letztes Mal aus, gingen duschen und bestellten dann unser Abendessen. Auch an unseren letzten Abenden wählten wir immer noch indonesische Gerichte, wir lieben das Essen einfach und haben die westliche Karte links liegen gelassen.

Und noch eine Rollertour

Wir planten vor dem Schlafen gehen eine Rollertour, bei der wir den Vulkan Lokon besteigen, den Schwefelsee Danau Linow besichtigen und anschließend zum Wasserfall Kali wandern wollten. Den Roller konnten wir bei unserer Unterkunft spontan für den nächsten Tag mieten. Frühstück haben wir ebenfalls für den frühem Morgen bestellt.

Vulkan Lokon

Nach einer richtig guten Nacht und einem guten Frühstück machten wir uns auf dem Weg zum Lokon. Der Vulkan ist das letzte Mal 1977 ausgebrochen und immer noch aktiv. Dank maps.me fanden wir den Parkplatz und Start der Wanderung, ohne wäre es schwieriger geworden, wobei einem die Einheimischen immer die Richtung beim Fahren gezeigt haben. Wahrscheinlich kennen sie verloren aussehende Touristen.

Durch den Fluss

Wir stellten unseren Roller ab und machten uns an den Aufstieg. Etwa 1,5 Stunden werden dafür normalerweise angesetzt. In der Trockenzeit, außerhalb ist die Besteigung so glauben wir auch gar nicht möglich, bzw. einfach ziemlich gefährlich, läuft man durch den ausgetrockneten Fluss nach oben. Den Weg kann man dadurch eigentlich gar nicht verpassen. Ab und zu muss man seine Hände einsetzen und 2-3 Mal muss man seitlich einem Weg folgen, um eine gefährliche Kletterpartie zu vermeiden. Die größte Schwierigkeit ist es die Kreuzung Richtung Krater zu erkennen (siehe rechtes Foto) und nicht wie wir 30-40 Minuten weiter zu laufen und sich zu wundern, wann man denn endlich mal da ist.

Immer der Nase nach

Eigentlich muss man auch immer nur der Nase nachlaufen, denn je höher man kommt, desto mehr riecht man den Schwefel. Gelber Rauch tritt permanent aus dem Krater. Oben angekommen genossen wir das spannende Panorama und machten ein paar Fotos. Da es geruchstechnisch nicht so einladend war, verbrachten wir auch nicht allzu viel Zeit dort oben, sondern machten uns relativ früh wieder an den Abstieg.

Tipps zur Besteigung

Man sollte morgens zwischen 6-8 Uhr starten und dafür sorgen, dass man ausreichend Wasser mit dabei hat. Außerdem ist man häufig der Sonne ausgesetzt und kann nicht in den Schatten ausweichen, daher ist Sonnenmilch und eine Kopfbedeckung sehr hilfreich! Für die Wanderung sollte man festes Schuhwerk tragen und eine gewisse Sportlichkeit aufweisen.

Schwefelsee Danau Linow – Selfie Time

Vom Parkplatz des Vulkans fuhren wir die 14km bis zum Schwefelsee Danau Linow. Wir nutzten maps.me, aber auch ohne ist der Weg relativ einfach zu finden. Wenn man links von der Hauptstraße abgebogen ist, muss man wieder links fahren um zu dem neuen Aussichtscafé (2019 eröffnet) zu kommen. Man kann auch zum gucken rechts fahren, dort gibt es aber keine Einkehrmöglichkeiten (haben wir getestet). Für das Café muss man Eintritt zahlen, aber die Aussicht ist wirklich sehr schön und die Preise moderat. Wir verbrachten zwei sehr sonnige, gemütliche Stunden mit Essen, relaxen und Selfies mit Einheimischen machen.

Wasserfall Kali – schön, aber etwas gefährlich

Vom See aus fuhren wir kurz zu unserer Unterkunft, da wir eh genau daran vorbeifuhren und füllten unsere Wasservorräte auf. Der Hotelleiter erkundigte sich nach unseren Plänen und wies uns daraufhin, dass der Fahrweg zum Wasserfall von dieser Seite aus etwas gefährlich wäre und wir ab und zu absteigen sollten und schieben und zurück auf jeden Fall über die Hauptstraße fahren sollen. Er sollte recht damit behalten!

So schlimm ist es doch gar nicht

Zunächst ging es hoch und runter, auch mal etwas steiler, aber alles auf asphaltierter Straße. Irgendwann ging die Straße in eine Schotterstraße über und wir dachten, das meinte der Hotelleiter mit gefährlich. Wir mussten lächeln und dachten an unser Flores Abenteuer zurück… solange bis es dann wirklich etwas gefährlicher wurde und die Straße immer schlechter. Immer wieder stieg ich ab und Gunnar fuhr alleine, bzw. rollte sitzend (er hat lange Beine) vorsichtig durch die schwierigen Stellen. Wir waren froh als wir wieder auf besserer Straße waren und wussten jetzt, warum der Weg Oneway ist!

Eine andere Welt

Mit maps.me fanden wir den etwas versteckten Eingang zum Wasserfall und tauchten direkt in eine andere Welt ein. Vom Schwefelsee aus waren es etwa 17km und eine Stunde Fahrt gewesen. Wir wurden quasi vom Dschungel verschluckt und wanderten auf teils sehr rutschigem schmalem Weg bis zum Wasserfall. Es sah so aus, als ob schon lange keiner mehr hier gewesen ist, das hinterließ einen noch mystischeren Eindruck. Froh nach etwa 45 Minuten am Wasserfall angekommen zu sein, zogen wir uns aus und versuchten noch näher über die Brücke bis zum Wasserfall zu gelangen. Über die Brücke schafften wir es noch, dann wurde es einfach zu gefährlich! Wir gingen zurück zum Roller und wurden von einem Jugendlichen aufgefordert Parkgebühren zu bezahlen. Wir gaben ihm umgerechnet 50 Cent, immerhin standen wir auf seinem Grundstück, und machten uns auf den Rückweg.

Der freundliche Helfer

Es war gar nicht so einfach aus diesem Ort wieder heraus zu kommen. Wir versuchten irgendwie die Hauptstraße zu erreichen und fuhren immer wieder in Sackgassen. Irgendwann fragte uns ein Einheimischer, ob er uns helfen kann. Wir erzählten von unserem Problem und er forderte uns auf, ihm hinterher zu fahren, da er in dieselbe Richtung musste. Er trug Sportsachen und hatte einen Badmintanschläger auf dem Rücken, wir vertrauten ihm sofort.  Sicher brachte er uns durch das Labyrinth der Straßen auf die Hauptstraße zurück und so endete das Abenteuer unseres Roadtrips. Zurück in der Unterkunft bestellten wir Abendbrot, gingen duschen und buchten eine Tour die uns zum Tangkoko Nationalpark und anschließend zum Flughafen bringen sollte. Ein echter Luxus!

Bukit Lawang – hier könnten wir leben!

Ankunft

Das waren unsere ersten Gedanken als wir nach der langen Fahrt vom Flughafen am Dorfanfang ankamen und durch das Dorf zu unserer Unterkunft liefen. Spielende Kinder, gut gelaunte Erwachsene, wunderschöne Natur, ein kräftiger Fluss mit traumhafter Farbe, kleine enge Wege, sodass Fußgänger sich nur mit Fahrrädern und geübte Rollerfahrern die Straßen teilen mussten. Kleine Lädchen die Kleidung und Kunstwerke verkauften, süße Restaurants und Cafés und sogar Sportplätze gibt es. Die üblichen Lebensmittel werden alle im direkten Umkreis und sogar zum Teil im Dorf selbst angebaut. Über den Fluss führen an verschiedenen Stellen abenteuerliche Brücken!

Gute Unterkunft sorgt für gute Laune

Wir müssen natürlich zugeben, dass die großartige Unterkunft ebenfalls zum Wohl fühlen beigetagen hat! Wir wurden mit Obst und Tee begrüßt und lernten unseren Guide kennen. Er erklärte uns, was uns die nächsten zwei Tage im Dschungel erwarten würde und auch, wie wir uns in bestimmten Situationen zu verhalten hatten. Das Ganze hat unsere Aufregung und Vorfreude noch weiter gesteigert. Auf der Fahrt lernten wir zwei weitere Teilnehmer kennen, ein junges Paar aus England, und wir hofften sehr mit ihnen in eine Gruppe zu kommen. Die beiden waren zu dem Zeitpunkt auf einer 7-monatigen Weltreise. Als wir das hörten, lächelten Gunnar und ich uns glücklich an. Wir mussten nicht neidisch sein, denn zu diesem Zeitpunkt wussten wir schon, dass wir etwa 2 Jahre später auf Weltreise gehen würden. Das Gespräch mit den zwei Engländern bestätigte einfach nur nochmal, dass wir alles richtig damit machen uns unseren Lebenstraum in Form der Weltreise zu erfüllen. Aber jetzt zurück nach Sumatra!

Eine Dusche tut so gut

Eine schöne Dusche nach der Ankunft und dann ein richtig gutes Mittagessen im Dorf läuteten unsere unvergessliche Zeit in Sumatra ein. Nach dem Essen zogen wir uns Badesachen an und hüpften von der Terrasse/Steg direkt am Fluss ins Wasser. Das Wasser war super erfrischend, brusthoch, und die Strömung, aufgrund des Regens der Vortage, wurde stärker je weiter man Richtung Mitte ging.

Hängematten und Bücher

Erfrischt legten wir uns in die Hängematte und auf die Liegen und lasen in unseren Büchern und dösten vor uns hin. Wir waren wirklich rundum glücklich. Als es dunkel wurden gingen wir erneut duschen, sprühten uns mit Mückenschütz ein und fragten den Besitzer, wo man besonders gut einheimisch essen gehen kann. Zunächst bestellten wir schon unser Frühstück für den nächsten Tag vor, dann folgten wir seinem Rat. Das Essen war sogar noch besser als das am Mittag und günstiger noch dazu. Wir bekamen auch kostenfrei weitere Dinge zum Probieren – wirklich lecker!

Früh ins Bett und am nächsten Morgen fit sein lohnt sich

Da wir von der langen Anreise aus Deutschland noch müde waren, gingen wir gegen 19:30 Uhr schlafen. Wir entschieden uns den Wecker ganz früh zu stellen und schon unsere Rucksäcke fertig zu packen. Wir waren einfach zu müde um das am Abend zu machen, wir legten uns ins Bett und schliefen direkt ein.

Auf gehts in den Dschungel

Die nächsten zwei Tage verbrachten wir also größtenteils im Dschungel. Zurück in Bukit Lawang genossen wir dann nur noch den Fluss, dass Essen, die Sonne und die Ruhe. Außerdem suchten wir für Gunnar nach Badeschlappen, ein unmögliches Unterfangen für Männer mit der Schuhgröße 45-46 wie wir feststellen mussten! Da unser Flug ein paar Stunden vorverlegt wurde, frühstückten wir am nächsten Tag um 5:30 Uhr und wurden dann zum Flughafen gebracht. Unser Fahrer war etwas müde und ich beobachtete immer wieder wie seine Augen zufielen. Mit gebrochenem Bahasa redete ich ihn munter und wir luden ihn auch auf einen Kaffee ein. Leider musste er aber direkt wieder die nächsten Touristen zurückfahren!

Schade…schon vorbei

Wir waren schon etwas traurig Sumatra zu verlassen, die Insel hat noch soviel mehr zu bieten! Wir freuten uns aber auch schon auf die nächsten Ziele. Java – wir kommen!

Labuan Bajo – Eine Hafenstadt mit Herz

Anreise und erster Eindruck

Unser Flug sollte um 15 Uhr gehen, also absolvierten wir noch eine Surfstunde und ließen uns dann nach Kuta, etwas näher an den Flughafen, zu einem einheimischen, indonesischen Restaurant bringen. Da es aber in der Hauptstraße lag, war es natürlich eher von Touristen besucht, doch um 10:30 Uhr waren wir fast die einzigen, die schon Mittag essen wollten 😀 Nach dem Essen liefen wir mit unserem Gepäck zum Strand und verbrachten dort noch eine entspannte Stunde im Schatten. Dann liefen wir zurück zur Hauptstraße und orderten uns jeweils ein Rollertaxi zum Flughafen. Es ist wirklich eine Erleichterung nur mit Handgepäck zu reisen!

Wer soll da seinen Roller wiederfinden?

Wir staunten über die bestimmt 1.000 Roller auf dem Rollerparkplatz und fragten uns, ob da wirklich jemand die Chance hat seinen Roller wiederzufinden! Der Flughafen Denpasar ist echt niedlich und der Check In funktionierte schnell und komplikationsfrei. So schnell, dass wir noch eine Stunde Wartezeit überbrücken mussten, welche wir natürlich für einen Snack und lesen nutzten. Fast pünktlich flogen wir ab Richtung Flores, überflogen den Vulkan Rinjanji und landeten dann nach einer Stunde Flugzeit in Labuan Bajo. Dort wurden wir netterweise von unserem AirBnB Host abgeholt, die Fahrt dauerte keine 5 Minuten.

Unterkunft

Wir bezogen unser richtig schönes Zimmer, inkl. eigenem Bad und sprangen unter die Dusche. Anschließend zogen wir uns an und nutzten den kostenfreien Shuttle ins Zentrum (die Wohnung liegt etwas außerhalb, daher gab es dieses Angebot). Dort gingen wir zunächst zu der Tauchschule, bei der wir am übernächsten Tag zwei Tauchgänge gebucht hatten und suchten dort unser Equipment zusammen. Zum Service gehörte, dass die Tauchschule alles zusammenpackte und aufs Boot bringt. Wir sprachen auch nochmal kurz über die Speedboot-Tour, die wir für den nächsten Tag über die Tauschschule gebucht hatten.

Hotelzimmer

Bei Mama essen

Irgendwann knurrten unsere Mägen und wir fragten wo man denn einheimisch essen gehen kann. Uns wurde der Warung Mama empfohlen, was sehr einfach, günstig und lecker war. Allerdings hatten wir das Gefühl, dass sich dieser Insider Tipp langsam rumgesprochen hatte, neben uns waren auch ein paar andere weiße Touristen vor Ort.

Night Market

Nach dem Essen bummelten wir durch die Straße, kauften uns im Supermarkt etwas zu trinken und naschen. Wir trafen dann zufällig auf dem Night Market am Hafen. Hätten wir vorher gewusst, dass Night Market war, hätten wir mit Sicherheit dort gegessen. Uns gefiel der kleine Markt sehr gut und wir entschieden uns zumindest einen frisch gepressten Smoothie zu trinken. Irgendwann riefen wir dann unseren Host an und er brachte uns zu unserer Unterkunft. Wir verabredeten ein kleines Frühstück to Go für den nächsten Tag, da wir schon um 5:15 Uhr für unsere Speedboot-Tour abgeholt werden sollten. Wir lasen noch ein bisschen und schliefen dann schnell ein.