Paragliding im Himalaya

Während unserer Zeit im Yoga Retreat erhielten wir die Möglichkeit in der Vormittagspause Paragliding zu machen. Wir schwärmten solange davon, bis unsere neuen Freundinnen aus England und Neuseeland ebenfalls Lust bekamen es auszuprobieren. Erst waren sie etwas ängstlich, doch als wir auf der Terrasse saßen und Paraglider bei ihrem Flug beobachteten, gewann die Abenteuerlust!

Termin machen

So organisierte unser Yogalehrer für uns sechs einen Termin und wir wurden morgens nach dem Frühstück von den Paraglidern abgeholt. Zunächst fuhren wir in deren Büro, klärten die Bezahlung und füllten einige Formulare aus. Ein etwas beklemmendes Gefühl zu unterschreiben, dass man weiß, dass man sich ein Risiko aussetzt, dass Verletzungen oder den Tod zur Folge hat 😉

Formalitäten

Während wir die Formalitäten klärten, wurden unsere „Piloten“ informiert. Einige haben wir unterwegs eingesammelt, ein paar sind direkt zum Büro gekommen. Viele der Piloten arbeiten in einem anderen Job und unterbrechen diesen kurz für ein paar Stunden, wenn sich Touristen anmelden.

Fahrt auf den Berg

Die Fahrt rauf auf den Berg war sehr abenteuerlich. Die Straße war sehr kurvig und wurde nach oben hin immer schmaler. Wir saßen ohne Anschnaller hinten im PickUp, Springer und Piloten gemischt und um die Stimmung oben zu halten, habe ich mich über Bluetouth verbunden und Musik angemacht. Wir waren alle am Singen und richtig gut drauf, unsere Freundinnen vergaßen kurz ihre Angst. Besonders in Erinnerung bleibt mir die Szene, in der das Lied „Let me entertain you“ lief und wir alle laut mitsangen. Auch der Fahrer war angeheizt durch das Lied, was sich leider auch ein bisschen auf seinen Fahrstil übertrug. Trotzdem brachte er uns sicher nach oben und wir liefen ein ganz kleines Stück bis zum Abflugplatz.

Anziehen und los…

Wir standen alle auf der Wiese auf dem Abhang und zogen unsere Ausrüstung an. Dann warteten wir und schauten den Piloten beim Aufbauen zu. Eigentlich sollte ich der zweite Springer sein, doch mein Pilot war etwas schneller fertig mit dem Aufbauen. Er rief mich zu sich und erklärte mir, wann ich wie vor und zurück laufen sollte. Es war nicht sonderlich windig, deswegen mussten wir den passenden Moment abwarten. Dieser kam früher als erwartet und plötzlich war der Schirm schon aufgerichtet. Ich lief so wie er sagte und nach wenigen Schritten waren meine Füße in der Luft!

Ich fliege

Juchuuuu, ich fliege! Es fühlte sich unheimlich toll und leicht an. Nachdem wir einmal in der Luft waren, fiel ich in eine totale Entspannung. Ich schaute mir Pokhara und den See, die Berge und Felder von oben an und genoss den Ausblick in vollen Zügen. Während des Flugs habe ich mich viel mit meinen Piloten unterhalten. Er erzählte von seiner Familie und seinem Traum irgendwann wieder ländlich zu wohnen und selbst Obst und Gemüse anzubauen. Ich fragte ihn auch, ob das Paragliden noch etwas besonderes für ihn sei und er verneinte das ganz aufrichtig. Aber Spaß mache es ihm trotzdem.

Die Landung

Kurz vor der Landung gab er mir das Kommando mit meinen Beinen zu rennen und so landeten wir ganz leicht und mussten auch nur ein paar Schritte laufen. Mein Pilot befreite ich mich aus meiner Ausrüstung und wies mich an, schonmal zur Hütte zu gehen, damit ich den anderen beim Landen nicht im Weg stehe.

Wo ist Gunnar???

Eine nach der anderen landete sicher auf dem Boden, alle mit einem Strahlen im Gesicht. Von Gunnar keine Spur… Wir warteten in dem Häuschen und bekamen unsere Bilder von der Selfiestick Kamera via Airdrop zugeschickt. Dann sollten wir losfahren, obwohl Gunnar immer noch nicht da war. Einer der Piloten erklärte mir dann, dass Gunnar woanders gelandet sei…!

Das kam mir alles seltsam vor und mit mulmigem Gefühl fuhr ich zurück zum Retreat. Auf der Fahrt hielt ich überall Ausschau nach Gunnar, doch er war nirgends zu sehen. Auch im Retreat wartete noch kein Gunnar auf mich. Ich erzählte dem Yogalehrer davon und er telefonierte kurz und sagte, dass Gunnar gleich zurückgebracht werde.

Trotzdem Sorgen

Die Mittagsyogastunde startete, eigentlich mein liebster Teil des Tages, doch ich blieb draußen auf der Bank am Eingang des Retreats sitzen und wartete auf meinen Ehemann. In meinem Kopf spielten sich bereits irgendwelche Horrorszenarien ab, etwas woran ich auf jeden Fall arbeiten muss!

Gunnar ist wieder da

Nach 1,5 Stunden kam Gunnar dann endlich im Retreat an. Er erzählte, dass er mit der anderen Kompanie springen musste, da er zu schwer für den Piloten, bzw. Schirm, von unserer Organisation war, und er deshalb mit einer Springerin tauschen musste. Nach seiner Landung wurde er erst zum Büro gebracht und musste dort warten, bis ihn einer zurück zum Retreat fahren konnte.

Es war MEGA!

Was für eine Aufregung! Aber im Endeffekt hat es super viel Spaß gemacht und es war ein absolut beeindruckendes Erlebnis im Himalaya Paragliding zu machen!

Über Gunnar

34 Jahre IT-Berater Volleyball Reisen Autos
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