China

Peking

Zweimal hat es uns bereits nach Peking verschlagen. Jedes Mal für etwa 14 Stunden als Zwischenstopp auf unserer Vietnamreise.

Hui, 14 Stunden, haben wir uns gedacht, da können wir doch bestimmt etwas von der Stadt sehen! Natürlich überprüfte ich diese Vermutung mit einer Suchmaschine und habe direkt gesehen, dass das eine Standard Frage ist. Wahrscheinlich ist der lange Aufenthalt einfach üblich bei Air China, mit Sicherheit steckt da eine Taktik hinter, da es auch passend dazu ein 72h Gratisvisum gibt.

Nach einiger Recherche buchten wir eine private Tour mit folgenden Highlights:

  • Chinesische Mauer (Mutianyu)
  • Tiananmen bzw. Platz des Himmlischen Friedens
  • Verbotene Stadt
  • Die beste Pekingente essen
  • Bell Tower

Bei dieser Tour unterstützt man chinesische Studenten, die ihr Englisch verbessern wollen. Wir wurden am Flughafen abgeholt und auch wieder dorthin gebracht. Der Kontakt verlief unkompliziert über Whatsapp, bezahlt haben wir vor Ort ganz einfach über Paypal.

Landung in Peking

Wir wurden um 7 Uhr am Flughafen abgeholt und waren tierisch müde. In Deutschland war es mitten in der Nacht, unser Körper war vollkommen überfordert mit dem Tageslicht. Wir hatten in der Wartezeit uns beim chinesischen Mc Donalds noch etwas zu Essen und Trinken geholt und die Cola tat irgendwann gute Dienste 😉

Chinesische Mauer

Unser erstes Ziel war die chinesische Mauer bei Mutianyu. Nach etwa einer Stunde kamen wir dort an und waren so ziemlich die Ersten. Selbst du Souvenirverkäufer waren noch nicht dort. Unsere Reiseführerin führte uns zur chinesischen Mauer und erzählte ganz viel zur Geschichte. Wir waren total überwältigt, als wir die chinesische Mauer betraten – ein Traum wurde war! Jeder nahm sich etwas Zeit für sich und schlenderte schon fast ehrfürchtig die Mauer entlang.

Chinesische Mauer

Der Ausblick nach rechts und links war atemberaubend. Der Himmel war tiefblau und wir konnten ganz klar die Berge um uns herum sehen. Allein dafür hatte sich der Ausflug schon gelohnt! Nach dem ersten Umschauen machten wir dann natürlich auch noch einige Fotos und klassische Selfies. Hey, wir haben auf der chinesischen Mauer gestanden, das kann nicht jeder behaupten. Wir haben nun endlich unser erstes Weltwunder gesehen!

Panorame Chinesische Mauer
Auf der Chinesischen Mauer

Nachdem wir uns einigermaßen satt gesehen hatten, gingen wir zurück zu unserem Auto. Unser Guide führte uns geschickt an den mittlerweile aufbauenden Verkäufer vorbei. Nächster Stopp Tiananmen – Platz des Himmlischen Friedens.

Tiananmen – Platz des Himmlischen Friedens

Wir fuhren zurück in die Stadt und lernten jetzt zum ersten Mal eine asiatische Großstadt kennen. Der Verkehr, die Menschenmassen, die Gerüche – wir waren überwältigt. Unser Fahrer ließ uns drei mitten auf der Straße raus und sofort wurden wir von Peking verschlungen. Das war aber gar nicht so schlimm, wie es sich anhört. Wir folgten der Studentin und gelangten nach kurzer Zeit zum Platz des Himmlischen Friedens.

Platz des Himmlischen Friedens
Verbotene Stadt

Dort verlief sich die Menge ein wenig, denn der Platz ist wirklich riesig. Eine Million Menschen können sich dort auf den 39,6 ha versammeln! Wir stellten uns relativ mittig hin und sie erzählte uns zu den verschiedenen Gebäuden und Bauwerken um uns herum die jeweilige Geschichte. Es gibt zahlreiche Museen, doch wir hatten keine Zeit und ich glaube auch keine Nerven durch die Müdigkeit, um eines davon zu besichtigen.

Gunnar ist ein Star

Unser nächstes Highlight war dann die verbotene Stadt. Diese war noch deutlich größer, als wir er erwartet hatten (wer kann sich schon 720.000 m² vorstellen 😉). Wir warteten mit unheimlich leckerem Popcorn vor dem Eingang, weil unser Guide unsere Tickets kaufen wollte. Während wir dort standen wurden wir irgendwann von einer Familie angesprochen, die fragten, ob sie Fotos mit uns machen dürften. Gunnar ist blond, blauäugig und 1,92m groß – in China ist er dadurch ein absoluter Star.

Verbotene Stadt

Die ersten Fotos wurden gemacht und irgendwie schien es, dass wir dadurch den Bann gebrochen hatten, denn plötzlich kamen etliche Asiaten auf uns zu und wollten Fotos machen. Es bildete sich sogar eine kleine Schlange. Es war anstrengend, aber irgendwie auch witzig. Als dann nach ein paar Minuten unsere Reiseleiterin kam, wurden wir erlöst und winkten unseren Fans nochmal zu. Ihr war das irgendwie unangenehm, weil sie uns nicht „beschützt“ hatte. Sie hätte uns wohl extra etwas abseits geparkt, damit wir verschont werden.

Chinesische Toiletten Erfahrung

Bevor es zur verbotenen Stadt ging, wollte ich gerne kurz auf Toilette. Wir wurden zu den öffentlichen Toiletten geführt und dort erhielt ich meinen nächsten Kulturschock. Es gab sehr viele Kabinen, doch nirgendwo konnte man abschließen. Manche ließen ihre Tür sogar ganz offenstehen. Eine alte Dame mit Zeitung und Handy in der Hand fand ich besonders beeindruckend. Heutzutage würde ich wahrscheinlich keine Probleme mehr haben mit solchen Toiletten, 2017 war es für mich aber noch ziemlich heftig. Es gab auch keine Seife zum Händewaschen, da musste dann doch mal Desinfektionsmittel genommen werden 😉

Verbotene Stadt

Und dann war es endlich soweit. Wir haben die verbotene Stadt betreten und waren total begeistert von den zahlreichen Tempeln, Fassaden, Toren, Statuen, … Unsere persönliche Begleitung erzählte uns sehr viel von der Geschichte und erklärte verschiedene Rituale. Es war wirklich spannend Geschichte so hautnah zu erleben. Durch den Ort zu marschieren, an dem bis 1911 die chinesischen Kaiser regierten. Es heißt übrigens verbotene Stadt, weil die einfache Bevölkerung die Stadt nicht betreten durfte. Man schätzt das etwa 100.000 Kunsthandwerker und eine Million Sklaven mitgeholfen haben die Stadt aufzubauen, sodass diese 1420, nach gerade einmal 14 Jahren Bauzeit, fertiggestellt wurde. Eine unglaubliche Anzahl von Palästen

– 890!!! – befinden sich innerhalb der Anlage!

In der verbotenen Stadt
Panorama in der verbotenen Stadt

Die beste Pekingente

Nach der langen und interessanten Besichtigung, bekamen wir langsam Hunger. Für uns wurde schon ein Restaurant ausgesucht und vorab eine Pekingente bestellt. Es sollte das Restaurant mit der besten Pekingente der Welt sein. Ein echter Geheimtipp und kaum europäische Touristen waren dort. Wir haben die Ente aber dankend abbestellt (ich esse kein Fleisch und Gunnar wollte lieber Hühnchen) und dafür sehr leckere Speisen erhalten.

chinesisches Essen

Nach dem Essen spazierten wir etwas in der Umgebung herum und besichtigten noch den Bell Tower. Der Glockenturm diente damals als Uhr für die Bevölkerung und kündigte wichtige Ereignisse an. Anschließend wurden wir zurück zum Flughafen gebracht und warteten dort auf unseren Weiterflug nach Vietnam.

China

Wiedersehen in Peking

Zweieinhalb Wochen Vietnam lagen hinter uns und wir hatten auf dem Rückflug etwa 12h Aufenthalt in Peking. Wieder einmal holten wir uns unser Visum. Wir hatten uns vorab überlegt, was wir dieses Mal machen wollen würden und entschieden uns einfach in die Metro zu steigen und fuhren zum Verkehrsknotenpunkt Dongzhimen. Von dort aus erkundeten wir die Gegend zu Fuß, wir wollten einfach mal ein bisschen China auf eigene Faust erleben.

Peking
Raffles City

Wir besuchten das Mega Kaufhaus Raffles City und machten uns dann auf die Suche nach einem Restaurant. Wir tranken dafür eine Cola bei Mc Donald´s um dort mit Hilfe des kostenfreien WiFi ein gut bewertetes Restaurant mit vegetarischer Küche zu finden. Eins ist mir besonders ins Auge gestochen, den Namen habe ich leider vergessen, und so spazierten wir die 1,5km bis dorthin. Und es war fantastisch! Das Essen war unheimlich lecker und wir probierten uns durch die in Tapasgröße angerichteten Speisen.

Chinesisches Essen
Chinesisches Essen

Direkt nach unserer Ankunft in Deutschland waren wir auf einen 50. Geburtstag eingeladen, sodass Gunnar gerne noch einen Friseur besuchen wollte. Wir liefen also durch die Straßen und suchten einen Friseur. Als wir fündig wurden, waren die Friseure dort sehr irritiert über unseren Besuch, schnitten Gunnars Haare aber sehr gut, auch wenn sie sich ein Kichern hin und wieder nicht verkneifen konnten.

Gunnar beim Friseur
Selfie mit neuer Frisur

Zum Abschluss unserer Erkundung kauften wir uns erneut Popcorn, ein paar getrocknete Früchte und machten uns so auf den Weg zurück zum Flughafen. Dort wollten wir es uns dann gemütlich machen, einen Film gucken und etwas schlafen, da unser Flug erst um 2 Uhr nachts starten sollte. Das klappte auch richtig gut, es war urgemütlich und wir ließen so unsere aufregende Reise ausklingen.

Restzeit am Flughafen genießen