Nepal – Organisation, Highlights und Fazit

Wir haben wieder alles selber recherchiert und anschließend gebucht. Dazu haben wir sämtliche Reiseblogs über den Annapurna Circuit gelesen, besonders gut hat uns der von „Reisefroh“ gefallen, YouTube Videos geschaut und Beschreibungen von Reiseveranstaltern durchgearbeitet. Außerdem haben wir uns letztendlich für den Rother Wanderführer entschieden, um auch die versteckten schönen Alternativwege zu finden. Die Flüge haben wir über ein Vergleichsportal gebucht und das Ashram auf deren eigener Homepage. Vermutlich etwas teurer, als wenn wir es vor Ort gemacht hätten. Da wir aber im Hauptreisemonat des Jahres dort sind, wollten wir kein Risiko eingehen. Für die Einreise nach Nepal über Land braucht man US Dollar für das Visum – 50$ pro Person für 30 Tage – die haben wir in Deutschland bei der Sparkasse besorgt. Ansonsten haben wir für die 3 Tage Indien die Züge gebucht und das Visum gekauft (siehe Bericht Indien).

Reiseroute

Quelle: Google Maps

Sonauli – Pokhara – Besisahar – Bhulbule – Ghermu – Tal – Chame – Pisang – Manang – Icelake – Manang – Yak Kharka – Thorong Phedi – Muktinath – Kagbeni – Jomsom – Pokhara – Kathmandu ( – Delhi)

Von der Grenze bis nach Pokhara

An der Grenze in Sonauli trafen wir auf zwei sympathische Engländer, Vater und Sohn, die ebenfalls wie wir nach Pokhara reisen wollten. Bingo! Wir fragten sie, ob wir uns nicht zusammen ein Jeep Taxi mit Klimaanlage teilen wollten. Sie waren ebenfalls begeistert von der Idee, und auch etwas erleichtert, sodass wir dann ans handeln gingen. Im Endeffekt bekamen wir für ein faires Geld ein richtig gutes Fahrzeug, dass uns sicher durch die kurvigen Straßen nach Pokhara brachte. Ganze 8h inklusive einer etwas größeren Pause zum Mittagessen an einem kleinen Stand in den Bergen (lecker, lecker, lecker!!!!) brauchten wir für die knapp 200km. Die Zeit ging aber durch die wunderschöne Landschaft und die interessanten Gespräche mit den Engländern ziemlich schnell vorbei. Gegen Ende, als es dunkel wurde, schliefen wir auch immer wieder ein bisschen. Die Engländer wurden zuerst weggebracht, wir verabredeten uns für den nächsten Tag am ACAP- und Immigration Büro, und danach suchten wir unsere Unterkunft.

Wo ist denn bloß die Unterkunft?

Diese ist recht weit außerhalb und noch nicht so bekannt, deshalb schafften wir es letztendlich nur mit Telefonieren mit unserem Gastvater den Weg zu finden. Man muss nämlich oben an der Straße parken und den Rest zu Fuß gehen. Es war spät, etwa 22:30 Uhr, doch uns wurde noch ein leckeres Nudelgericht mit Gemüse und Ei angeboten. Wir duschten und aßen dann ganz begeistert unser Abendessen. Das Zimmer und die gesamte Unterkunft waren wirklich toll und die Besitzer super freundlich. Kurz vor Mitternacht schliefen wir dann glücklich und zufrieden ein.

Pokhara

Von Pokhara hatten wir viel Gutes gehört, deshalb war ich besonders gespannt, diese Stadt bei Tageslicht zu erkunden. In meiner Vorstellung war es die perfekte Stadt für mich: Seen, asiatisches Essen und Berge, teils schneebedeckt. All das stimmte auch, allerdings hatte ich den Stau und Lärm den wir antrafen nicht erwartet. Es war eben eine Großstadt, stark gewachsen in den letzten Jahren und immer noch weiter am Wachsen. Sogar ein internationaler Flughafen wird gebaut, sodass die Himalaya Touristen direkt nach Pokhara fliegen können, ohne den Umweg über Kathmandu zu machen. 

Erste Nacht in Nepal

Die Nacht war super erholsam, unser Körper freute sich sehr nach drei Nächten im Flugzeug, Zug oder Bus, mal wieder in einem richtigen Bett zu liegen. Aufgrund der Wolken entschieden wir uns den Sonnenaufgang zu verschlafen und torkelten irgendwann die Treppe hinunter zum Essbereich und orderten ein leckeres Frühstück. Wir sahen die Unterkunft und Umgebung nun zum ersten Mal und waren richtig begeistert! Dadurch, dass es so weit außerhalb lag, mussten wir dann aber auch je nach Verkehr 15-40 Minuten mit dem Taxi fahren, was uns je nach Handelsgeschick zwischen 9-13€ kostete. 

Permits für den Annapurna Circuit

Nun war es wichtig unsere zwei Permits (ACAP und TIMS Permit) für das Wandern auf dem Annapurna Circuit zu besorgen. Das Prozedere ist einfach, dauert aber ein bisschen. Man braucht zum Beispiel 4 Passfotos, wer keine hat, muss welche machen lassen. Tipp: Gunnar und unsere englischen Bekannten wurden kostenfrei vor Ort fotografiert und erhielten direkt ihre Fotos. Ansonsten gibt es aber auch in der Nähe ein paar Fotoshops (Zufall? 😀 ) Über die Details und auch Kosten werden wir in einem separaten Bericht über den Annapurna Circuit berichten.

Ein entspannter Tag

Als sowohl die Engländer, als auch wir unsere Permits zusammen hatten, überlegten wir, wie es weiter gehen sollte. Die Engländer wollten eine Pagode besichtigen, Gunnar wollte aber eher entspannen. Deshalb entschieden wir uns zu trennen und Gunnar und ich liefen Richtung Lakeside. Unser Plan war es Daunenjacken, Handschuhe und Mützen zu kaufen. Außerdem wollten wir uns nach Paragliding und der Anreise nach Besisahar erkundigen. Nicht zu vergessen, wir wollten verschiedene Cafe´s ausprobieren und bei schöner Aussicht einfach nur den Tag genießen.

Die Dal Bhat Sucht beginnt

Wir fanden ein richtig schönes Café/Restaurant, dass hochwertige Lebensmittel anbot (so stand es zumindest im Internet und draußen dran. Nach dem studieren der Speisekarte entschieden wir uns beide für das vegetarische Nationalgericht Dal Bhat. Es war super lecker und hat viel zu satt gemacht, aber egal, wir waren im Urlaub! Während wir dort saßen nutzten wir das Free Wifi und recherchierten wo genau wir Tickets für den Bus nach Besisahar kaufen konnten. Etwas geschädigt von der Busfahrt von Agra nach Varanasi, schauten wir auch mal nach der Jeep Alternative. Der Preisunterschied ist schon ziemlich groß, deshalb hielten wir das erstmal im Hinterkopf.

Bus oder Jeep, das ist hier die Frage

Wir suchten uns ein gut bewertetes Reisebüro aus und spazierten dorthin die Straße entlang. Dabei hielten wir schon einmal Ausschau nach möglichen Läden um uns Daunenjacken und sonstiges Equipment für die Wanderung zu kaufen. Das Office war größer als erwartet und wirkte auch ziemlich seriös. Sie empfahlen uns mit dem Paragliding bis nach dem Trekking zu warten und so sprachen wir nur über eine mögliche Anfahrt per Jeep nach Besisahar. Nach längerem Handeln, ich glaube das gehört hier einfach dazu, einigten wir uns auf einen fairen Preis, für den es okay war nicht mit dem Bus zu fahren, und verabredeten, dass wir am nächsten Morgen um sechs Uhr abgeholt werden sollten. Damit wären wir noch vor den Bussen unterwegs und müssten die nicht immer überholen. Außerdem erwähnten wir, dass wir von Jomsom zurück nach Pokhara fliegen wollten und sie organisierten uns Tickets von Gästen, die die Reise nicht antreten konnten. Dadurch entfiel für uns der Stress zu hoffen, dass wir noch Flugtickets (in der Hauptsaison!) kriegen, wir zahlten aber dafür 5€ mehr pro Person. Das war es uns auf jeden Fall wert! Denn mit dem Bus von Jomsom braucht man 12-14h und es soll eine Horrorfahrt sein, mit dem Jeep übrigens auch!

Das braucht ihr nicht kaufen!

Nach der erfolgreichen Buchung des Jeeps und Fluges gingen wir in verschiedene Läden und schauten nach Daunenjacken. Relativ schnell wurde uns empfohlen lieber die günstigere Fake Daunenjacke zu nehmen, da diese bei Regen viel schneller trocknet. Von Mützen wurde uns ganz abgeraten, was wir sehr fair fanden, denn die Verkäufer wollen ja eigentlich Geld verdienen und Gunnar empfahlen sie zusätzlich erstmal noch kein Überziehpaar Handschuhe zu kaufen, sondern erstmal zu testen ob es mit seinen Unterziehhandschuhen geht und notfalls unterwegs in Manang welche zu kaufen. Da wir ja möglichst wenig Gepäck mitschleppen wollten, folgten wir dem Rat und kauften uns nur jeder eine Fake Daunenjacke.

Es läuft nicht immer nach Plan

Eigentlich hatten wir vor, den Nachmittag in unserer schönen Unterkunft zu verbringen und den Sonnenuntergang von der Dachterrasse aus zu fotografieren. Als wir dann aber mit dem Taxi endlich bei uns ankamen, war es schon dunkel. Wir bestellten Abendbrot und sagten, dass wir schon um sechs Uhr abgeholt werden würden. Die Gastfamilie versprach dann wach zu sein und uns zu verabschieden. Super süß! Nach dem Abendessen packten wir schonmal unsere Rucksäcke vor und gingen früh ins Bett. Wir lasen noch ein bisschen, um uns von der Vorfreude und Aufregung abzulenken und schliefen dann, zufrieden mit dem Tag, ein.

Ein wunderschönes Geschenk

Noch vor dem Wecker klingeln wurden wir wach, als es langsam anfing zu dämmern. Als unser Gastvater uns sah, bat er uns einmal auf die Dachterrasse zu gehen und WOW, was für ein unglaublich toller Anblick! So einen schönen Sonnenaufgang hatten wir nur weniger als eine Handvoll Male gesehen und mit solch einer Kulisse schon gar nicht! Worte können die Schönheit kaum beschreiben!

Anreise nach Besisahar

Unser Jeep stand schon pünktlich für uns bereit und nach einer freundschaftlichen Verabschiedung von unserer Gastfamilie fuhren wir nach Besisahar, dem Start des Annapurna Circuits. Die Straße war von unterschiedlicher Qualität und wir waren froh ein bisschen mehr bezahlt zu haben, um auf diese Weise zu reisen! Die Geschichten von den Busfahrten hallten während der Jeepfahrt noch in unseren Hinterköpfen nach (z.B. Hühner die mit fahren und einem auf den Schoß gesetzt werden).

Annapurna Circuit

Es folgten dann 12 unglaubliche Wandertage im Himalaya. Definitiv eine der intensivsten und schönsten Erfahrung, die wir bisher in unserem Leben gemacht haben. Es war einfach extrem spannend durch so viele Temperatur- und Vegetationszonen zu wandern! Die Menschen waren total freundlich und wir gewannen Freunde fürs Leben dazu! Aber natürlich war nicht alles nur wunderschön! Wir bekamen nasse Füße, kämpften gegen die Höhe und kamen an unsere körperliche Grenze. Es war perfekt!

Fünf Tage im Ashram

Im Anschluss an unsere Wanderung flogen wir von Jomsom nach Pokhara und kamen mittags im Ashram an. Yoga, Meditation, Essen, Schlafen und einfach nur sein! All das bekamen wir in diesen fünf Tagen in vollem Umfang (eigentlich waren 4 Tage geplant, aber wir verlängerten). Es war eine Zeit der Erholung und Regeneration, geprägt von der ein oder anderen Erkenntnis. Wir gingen ohne große Erwartungen ins Ashram und wurden mit wunderbaren Erfahrungen und dem kennen lernen von tollen Menschen belohnt. Die Yogaübungen haben wir nun auch in unsere Morgenroutine mit eingebaut!

Wer nimmt uns mit?

Unser Ashram reservierte uns zwei Bustickets nach Kathmandu. Es waren Tickets in einem klimatisierten Bus mit sehr bequemen Sitzen (Couch Class). Wir wurden zur Bushaltestelle gebracht – ohne Tickets in der Hand – und vertrauten erstmal darauf, dass alles klappte. Das war aber gar nicht so einfach! Vor allem für Nicole, die einen kleinen Kontrollzwang hat. Busse kamen und bei keinem standen wir auf der Liste, bzw. wollten sie auch alle ein Ticket sehen. Etwas nervös kontaktierten wir das Ashram, aber keiner ging ans Telefon (es war Abendsession). Doch dann kam unser Bus, ein richtig schöner noch dazu! Erleichtert stiegen wir ein und brachten uns in Schlafposition.

Die bequemste Achterbahn der Welt

Der lange Weg nach Kathmandu war kurvig und die Straße von unterschiedlicher Qualität. Da wir nachts fuhren, sahen wir nichts von der Umgebung, wohl fühlten wir aber das hin und her geschleudert werden in den Kurven. Trotzdem kamen wir gut zum Schlafen und die Fahrt ging sicher und viel schneller als gedacht zu Ende. Wir standen sogar 5 km vor dem Zielpunkt für 45 Minuten, um Pause zu machen. Die andere Pause fand noch recht am Anfang auf einem Rastplatz statt, an dem ich mit einem Band die Tür auf der Toilette zuhielt. Sehr spannend! Vor allem die Reaktionen der anderen Frauen zu sehen, die dann lieber nicht auf Toilette gingen. Das Reisen hat uns echt abgehärtet.

Wiederholt sich hier die Weihnachtsgeschichte?

Wir wurden in der Nähe des Touristenviertels Thamel gegen 5 Uhr abgesetzt und fuhren auf Gunnars Wunsch mit dem Taxi die 1,5km ins Zentrum. Dort gingen wir auf Hotelsuche und kamen uns wieder einmal wie in der Weihnachtsgeschichte vor. Entweder waren die Türen noch geschlossen oder das Hotel war ausgebucht. Wir versuchten es bestimmt bei fünf oder sechs Hotels bis uns letztendlich eins aufnehmen konnte. Wir bekamen dort das letzte Zimmer und vereinbarten einen halben Tag Tarif. Für drei Stunden ging es dann nochmal ins Bett und dann genossen wir ein Frühstück im Hotel. 

Thamel – das Touristenviertel

Anschließend entschieden wir nach Kühlschrankmagnet und Postkarte zu suchen, etwas was wir in jedem Land machen. Dabei erkundeten wir das Touristenviertel und es gefiel uns überraschend gut! Das Zentrum besteht aus etlichen kleinen Straßen, bzw. Gassen in dem sich kleine Geschäfte aller Art und zahlreiche Cafe´s und Restaurants befanden. Den Magneten kauften wir vollkommen überteuert, obwohl wir ihn 80% runterhandelten in einem kleinen Laden und anschließend ließen wir uns etwas mehr Zeit für die Suche nach einer Postkarte. Das war schwerer als gedacht, Postkarten scheinen nicht mehr so beliebt zu sein. Doch schließlich wurden wir fündig und suchten uns ein kleines Café. Dort probierten nationale Speisen und liefen dann zu einem vegetarischen Restaurant für ein leckeres Mittagessen. Hier hätten wir vielleicht sogar noch eine Nacht länger bleiben können, um noch ein paar Tempel zu besichtigen und noch mehr zu essen.

Goodbye Nepal

Nach dem Essen gingen wir zurück zum Hotel und holten unser Gepäck. Danach suchten wir an der Hauptstraße nach einem Taxi und handelten auf den Preis runter, dass uns das Hotel als Standardpreis, wenn man gut handeln kann nannte. Es war nicht so viel los, der Taxifahrer war froh, überhaupt etwas zu tun zu haben. Am Flughafen mussten wir dann etwas Geduld haben, da unser Flug fast zwei Stunden Verspätung hatte. Und so endete unser Abenteuer in Nepal!

Fazit

Nepal ist ein Land, dass uns so viel mehr gegeben hat, als wir erwartet haben! Wir haben das Land und seine Menschen wirklich lieben gelernt! Uns wurde Herzlichkeit, Offenheit und Hilfsbereitschaft entgegengebracht, ohne dass wir irgendwas getan haben! Wir haben die vielseitigste Berglandschaft kennengelernt und immer extrem lecker gegessen. Die nepalesische Küche ist einfach und gut! Genau wie das Land insgesamt! Nie werden wir unsere Zeit in Nepal vergessen und wenn es uns möglich ist, werden wir auch nach Nepal zurückkommen!

Highlights

  • Annapurna Circuit
  • Leben im Ashram
  • Paragliding
  • Das Essen

Würden wir Nepal wieder bereisen? 

-Ja, definitiv. Nepal ist so ein tolles Land, wir würden gerne noch so viel mehr von diesem Land entdecken!

Würden wir Nepal weiterempfehlen? 

-Ja, allen! Egal ob Familie, jung oder alt. Das Land hat für jeden etwas zu bieten. Grundvoraussetzung ist natürlich ein Interesse an Natur oder zumindest Yoga!

Über Gunnar

34 Jahre IT-Berater Volleyball Reisen Autos
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