Turtle Conversation and Education Center (TCEC) – Wir adoptieren!

Anfahrt

Der einfachste Weg dorthin auf die Halbinsel Serangan zu kommen ist mit dem Roller. Wir gaben die Adresse bei maps.me ein und fuhren nach unserer Surfstunde, ohne etwas Richtiges gegessen zu haben, in den Nachmittagsverkehr hinein. Der Verkehr in Canggu und Kuta ist wirklich enorm, ohne Roller, der sich immer mal wieder an den Autos vorbeischlängeln konnte, hätte die Fahrt ewig gedauert. Wir brauchten über eine Stunde für die 22km, vielleicht waren es sogar 1,5 Stunden. Mit maps.me konnte man die Adresse gut finden, schwieriger war es einen ATM in der Nähe zu finden, dazu später mehr.

Traurige Brauchtümer

Früher gab es auf der Halbinsel Serangan sehr viele Schildkröten, die Anzahl hat in den letzten Jahrzenten allerdings rapide abgenommen. Ein Grund dafür ist, dass in einigen indonesischen Glaubensrichtungen Schildkröten Ringe als Schutz vor schwarzer Magie gelten. Offiziell ist es verboten Schildkröten zu jagen, dass heißt aber leider nicht, dass sich alle daranhalten. Hinzu kommt, dass es relativ einfach ist die Tiere zu fangen, da diese immer wieder an ihren üblichen Stränden auftauchen und dort Eier ausbrüten.

Das TCEC

Um dem entgegen zu wirken, wurde das Turtle Conversation and Education Center 2006 gegründet und hat es sich zur Aufgabe gemacht gefährdete Schildkröteneier zu sammeln und/oder zu kaufen und diese auszubrüten. Anschließend werden die Babyschildkröten in Meeresbecken zwei Wochen lang für das Meer aufgepäppelt und anschließend im Meer ausgesetzt. Aber auch verletzte Tiere, die in der freien Wildbahn sterben würden, werden dort zum Teil aufgenommen und nach Möglichkeit wieder für das Leben im Meer fit gemacht. Der Kontakt mit Menschen, d.h. zum Beispiel anfassen, wird dabei auf das nötigste reduziert. Die andere Aufgabe des TCEP ist die Aufklärung für die Einheimischen und aber auch den Touristen. Geführt wird das Center von Einheimischen und internationalen Volontären.

Ablauf des Besuchs

Empfang

Am Eingang wird man freundlich begrüßt, Eintritt muss man nicht zahlen. Man bekommt kostenfrei einen privaten Guide zur Verfügung gestellt, inklusive Flyer, der einen durch das Center führt und mit vielen interessanten Informationen versorgt. Am Ende freut man sich natürlich über eine freiwillige kleine Spende, die wir auch für sehr angemessen halten. Es wird wirklich richtig gute Arbeit gemacht!

Arten der Schildkröten

Nun werden einem die verschieden Meeresschildkröten Arten gezeigt und erklärt, danach bekommt man den Bereich, in dem die Eier vergraben sind gezeigt. Etwa zwei Monate dauert es bis ein Baby aus dem Ei schlüpft.

Die Becken

Danach geht es weiter zum Herzstück des Centers – den Meeresbecken mit den Babyschildkröten. Es gibt verschiedene Becken, die Babys sind nach Alter sortiert. Nach zwei bis vier Wochen werden sie ins Meer entlassen. Nach den Babyschildkröten bekommt man noch die verletzten erwachsenen Schildkröten gezeigt. Einer Schildkröte fehlte ein Bein, andere hatten sich in Fangnetzen verhäddert und wieder andere haben größere Mengen Plastik gefressen.

Unsere neuen Familienmitglieder

Nachdem wir alles gesehen haben, wurden wir gefragt, ob wir eine Babyschildkröte adoptieren wollten. Wir entschieden uns ziemlich schnell, dass jeder von uns für je ca. 9 € für ein Baby bezahlen wollte. Wir suchten uns einen Tom (Nicole) und eine Mila (Gunnar) aus und durften diese vorsichtig mit einem Plastikgefäß aus dem Becken holen. Es wurde ein Foto gemacht, danach wurden die zwei in ein Körbchen in ein anderes Becken gesetzt. Wir beobachteten die zwei noch eine Weile und wollten dann bezahlen und unsere Adoptionsurkunden abholen.

Bezahlung

Leider musste man Bar bezahlen und wir hatten nicht mehr genug Geld. Ich blieb also als Pfand in der Station und Gunnar machte sich auf dem Weg zu einem ATM. Es hat wirklich ewig gedauert, bis er einen gefunden hatte. Am Hafen wurde er dann fündig und kam nach einer halben Stunde wieder (weil er so lange suchen musste). Wir bezahlten, spendeten noch ein bisschen extra und mussten dann leider gehen, da das Center mittlerweile eigentlich schon geschlossen hatte. Natürlich winkten wir Tom und Mila nochmal beim Abschied und witzelten, dass die beiden uns in ein paar Jahren bestimmt Grüßen werden, wenn wir uns beim Tauchen wiedersehen.

Der Rückweg

Den Rückweg meisterten wir etwas schneller und fuhren direkt zu “unserem” Warung Dhini Arta Burger und bestellten jeder zwei Hauptgerichte, da wir bis auf Frühstück und zwei Müsliriegel den ganzen Tag nichts gegessen hatten. Während das Essen frisch zubereitet wurde, gingen wir schnell duschen und zogen uns etwas anderes an. Ein sehr gelungener Tag!

Über Gunnar

34 Jahre IT-Berater Volleyball Reisen Autos
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